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Nordex erlebt gerade ein echtes Auf und Ab. Einerseits füllen sich die Auftragsbücher mit Bestellungen aus Europa. Andererseits dämpft das Management die Erwartungen mit zurückhaltenden Kommentaren zum US-Markt und zur Jahresprognose. Anleger fragen sich, ob da noch was nach oben geht und jetzt der Durchbruch gelingt? In diesem Bericht schauen wir uns an, was hinter den aktuellen Zahlen steckt, welche Signale die Charttechnik sendet und welche fundamentalen Entwicklungen den Kurs künftig antreiben könnten. Lesen Sie weiter, denn am Ende gibt es unsere Einschätzung, ob sich jetzt ein Einstieg lohnt.
Starker Auftragseingang, aber vorsichtige Töne
Nordex meldet weiter volle Auftragsbücher in Europa. Auf der letzten Investorenkonferenz bestätigten die Verantwortlichen, dass die Nachfrage in Deutschland, Frankreich und Spanien anzieht. Diese solide Basis sollte eigentlich für Euphorie sorgen. Doch gleichzeitig betont das Management, dass die Geschäfte in den USA langsamer anlaufen und sich die Kostenstrukturen noch nicht in der Gewinnzone widerspiegeln. Für das Gesamtjahr bleibt der Ausblick daher vorsichtig. Dieser Spagat zwischen vollen Auftragsbüchern und trotzdem gedämpfter Prognose weckt bei vielen Aktionären Zweifel. Stapeln die extra etwas tiefer? Kann Nordex die hohen Erwartungen wirklich erfüllen, oder setzt sich die amerikanische Zurückhaltung langfristig doch im Ergebnis fest?
Fundamentale Situation
Ein Blick auf die jüngsten Zahlen zeigt beides - gutes und weniger gutes. Im ersten Quartal konnte Nordex nach Jahren wieder einen Gewinn ausweisen. Mit 8 Millionen Euro stand unter dem Strich erstmals seit langem ein positives Nettoergebnis. Die EBITDA-Marge kletterte von 3,3 auf 5,5 Prozent. Gleichzeitig stieg der Auftragseingang in der Bretagne und in Aisne um gut 60 Megawatt, inklusive mehrjähriger Serviceverträge. Für das Geschäftsjahr 2025 erwarten Analysten ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 25, das 2026 auf etwa 18 fallen soll. Dies könnte bedeuteten, dass die Aktie im Branchenvergleich noch relativ günstig sein könnte - vorausgesetzt, Nordex wandelt die vielen Aufträge in stabile Margen um und meistert die US-Herausforderungen. Das war in der Vergangenheit ja leider nicht immer so selbstverständlich.
Charttechnik
Betrachtet man den Kursverlauf, erkennt man eine klare Aufwärtsbewegung seit Anfang Februar. Die Aktie legte bereits über 50 Prozent zu und markierte jüngst ein neues 52-Wochen-Hoch bei knapp über18 Euro. Die 50-Tage-Linie verläuft stabil unter dem aktuellen Kurs bei 16,28 Euro und fungiert als erste Unterstützung. Auch der 200er SMA, der den langfristigen Trend vorgibt liegt mittlerweile deutlich unter dem aktuellen Kursniveau bei 13,70 Euro. Ein Blick auf den RSI zeigt, dass die Aktie inzwischen im leicht überkauften Bereich bei 76 notiert. Dies ist aber eher als eine Trendbestätigung anzusehen, denn als eine wirkliche Gefahr einer kompletten Trendumkehr. Ein möglicher Rücksetzer auf 16,50 - 17 Euro könnte kurzfristig eine Chance bieten, ehe der nächste Impuls Richtung 20 Euro startet. Solange die Aktie oberhalb der 50-Tage-Linie bleibt, spricht vieles für einen intakten Aufwärtstrend, sowohl mittel- als auch langfristig.
Was tun?
Nordex hat in den vergangenen Monaten eindrucksvoll bewiesen, dass das Kerngeschäft in Europa boomt. Die Rückkehr in die Gewinnzone und die deutliche Verbesserung der EBITDA-Marge liefern handfeste Gründe für Optimismus. Zugleich mahnen die vorsichtigen Aussagen der Unternehmensführung zum US-Markt, nicht alle Prognosen überzubewerten. Charttechnisch befindet sich die Nordex-Aktie in einem starken Aufwärtstrend, auch wenn ein kleiner Zwischenrücksetzer nicht ausgeschlossen werden kann. Insgesamt denken wir, dass bei einem moderaten Rücksetzer in Richtung der 50-Tage-Linie ein interessanter Einstiegszeitpunkt wäre, den man mit einem engen Stopp, z. B. knapp unterhalb des 50er SMA absichern könnte. Als Kursziel sehen wir die Marke im Bereich 22 oder gar 24 Euro an. Somit ergäbe sich ein attraktives C/R-Verhältnis bei diesem möglichen Trade.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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