ULM (dpa-AFX) - "Südwest Presse" zu Finanzlage der Krankenkassen:
Das Credo von Ampel-Minister Karl Lauterbach (SPD), es dürfe keine Leistungskürzungen geben, ist nicht mehr zu halten. Seine Nachfolgerin Nina Warken (CDU) hat die undankbare Aufgabe, hier Pflöcke einschlagen zu müssen. Und das, wo sie sich überhaupt erst in das Gesundheitswesen einarbeiten muss. Was sie aber bereits begriffen hat: Die Aussage im Koalitionsvertrag, auf Vorschläge einer Kommission warten zu wollen, die diese 2027 präsentiert, ist realitätsfern. Zwar kann man sich mit Steuergeld etwas Zeit kaufen. Aber dann muss man ran an die Strukturen. Dazu gehören Fragen wie: Muss tatsächlich jedes neue, teure Medikament sofort verfügbar sein? Sind kleinteilige Rettungsdienste mit bundesweit 230 Leitstellen wirklich zielführend? Kann man die Klinikreform beschleunigen, um Überkapazitäten schneller abzubauen? Es gibt viele Fragen, auf die es Antworten braucht. Wenn man nicht den Kollaps des Systems riskieren will./yyzz/DP/mis