Frankfurt (www.anleihencheck.de) - In den vergangenen Wochen war eine Annäherung zwischen den verschiedenen Lagern im EZB-Rat zu beobachten, so die Analysten der DekaBank.So habe der oft als Falke eingestufte belgische Notenbankgouverneur Wunsch gesagt, angesichts der US-Zölle und der von ihnen hervorgerufenen wirtschaftlichen Unsicherheit sei möglicherweise eine leicht unterstützende Geldpolitik gerechtfertigt. Er habe damit einen Einlagensatz knapp unter 2% gemeint, in Einklang mit den derzeit herrschenden Markterwartungen. Demgegenüber betrachte Chefvolkswirt Lane, den die meisten Beobachter dem Taubenlager zurechnen würden, erst Einlagensätze unterhalb von 1,5% als wirklich expansiv. Derzeit sehe er aber keinen Grund für eine Lockerung bis in diesen Bereich. Insgesamt lägen die Meinungen über das anzustrebende Leitzinsniveau somit nicht weit auseinander. Der Deka-EZB-Kompass spreche derzeit nicht für einen weiteren Zinsschritt. Zwar sei er im Mai auf 10,0 Punkte gesunken, liege damit aber immer noch deutlich über der Nulllinie. Allerdings sei zu bedenken, dass der EZB-Kompass überwiegend Vergangenheitsdaten widerspiegele, während die potenziellen Gründe für eine weitere Lockerung eher in der Zukunft lägen. Gleichzeitig würden viele Notenbanker hervorheben, dass die makroökonomischen Projektionen derzeit mit großer Unsicherheit behaftet seien. Vor diesem Hintergrund bleibe der EZB kaum etwas anderes übrig, als ihre Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung zu treffen. (03.06.2025/alc/a/a) ...Den vollständigen Artikel lesen ...
© 2025 anleihencheck.de