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Einer der von Anlegerinnen und Anlegern gefragtesten chinesischen Basiswerte war in den vergangenen 12 Monaten der Hardware-Hersteller Xiaomi. Die Aktie hat sich um rund 184 Prozent verteuert. Zeitweise waren die Kursgewinne sogar noch deutlich höher, doch in den vergangenen Wochen ist es zu einer Korrektur gekommen. Jetzt deutet alles auf eine Vorentscheidung hin. So können sich Anlegerinnen und Anleger positionieren.
Xiaomi das "Apple Chinas"? Vielleicht sogar mehr als das!
Als das Apple von China wird Xiaomi inzwischen vielfach bezeichnet, doch beim Blick auf das umfangreiche Produktportfolio greift diese Beschreibung viel zu kurz: Von Smartphones, über innovative Haushaltsgeräte und inzwischen auch E-Fahrzeuge bietet das Unternehmen sehr viel mehr. Dabei setzt Xiaomi wie das Vorbild aus den USA auf eine starke Vernetzung und das sogenannte Internet der Dinge und hat hierzu ein Software-Ökosystem aufgebaut.
Lange galten die Produkte des Unternehmens als Nachahmerprodukte, doch inzwischen setzt Xiaomi Qualitätsstandards und das zu Produktpreisen, die oft deutlich unter denen westlicher Mitbewerber liegen. Das kommt bei Verbraucherinnen und Verbrauchern gut an und hat für ein explosives Umsatzwachstum gesorgt. Im zurückliegenden Quartal konnte Xiaomi ein Wachstum von 47 Prozent vorweisen. Der Höhenflug der Aktie kommt also nicht von ungefähr.
Donald Trump sorgte für ein jähes Ende der steilen Rallye
Doch angestoßen von der US-Handelspolitik und den zeitweise astronomisch hohen Strafzöllen, die von US-Präsident Donald Trump auf chinesische Importe verhängt wurden, setzte eine scharfe Korrektur der Aktie ein. Inzwischen konnte ein großer Teil dieser Verluste wettgemacht werden, doch die Erholung ist ins Stocken geraten. Wie es nun weitergehen könnte, verrät der Blick in den Chart:
Übergeordneter Aufwärtstrend weiterhin intakt
Die Xiaomi-Aktie befindet sich in einem übergeordneten mehrjährigen Aufwärtstrend, der ausgehend von einem Verlaufstief bei 8,31 Hongkong-Dollar (HKD; ca. 0,93 Euro) im Oktober 2022 gestartet werden konnte. Eine spürbare Trendbeschleunigung setzte im August letzten Jahres ein, die zwischenzeitlich fast für eine Vervierfachung des Kurses sorgte.
Im Rahmen der Zollpanik korrigierte die Aktie stark und gab zahlreiche Unterstützungen auf. Da Xiaomi im Bereich von 36,00 HKD (4,03 Euro) auf Kaufinteresse gestoßen ist, blieb ein Test der 200-Tage-Linie als langfristiger Trendlinie jedoch aus. Noch darf daher von einem intakten übergeordneten Aufwärtstrend ausgegangen werden.
Droht hier eine Top-Bildung? Nicht unbedingt!
In den vergangenen Tagen spielte sich ein Großteil des Kursgeschehens innerhalb einer Handelsspanne von 50,00 und 55,00 HKD ab. Als untere Begrenzung diente neben einer Horizontalunterstützung vor allem die 50-Tage-Linie, an der Xiaomi nach Pullbacks immer wieder auf Kaufinteresse gestoßen ist. So auch zum Auftakt der aktuellen Handelswoche.
Zwar sind Kurse oberhalb der 50-Tage-Linie, deren Überwinden als prozyklisches Kaufsignal gilt, ein gutes Zeichen. Die Verlaufsstruktur der vergangenen Tage birgt jedoch Gefahren, denn hier ist in Form einer potenziellen Schulter-Kopf-Schulter-Formation eine mögliche Top-Bildung zu erkennen. Um diese zu verhindern, sollte Xiaomi nicht unter die 50-Tage-Linie fallen und gleichzeitig nachhaltig über 55,00 HKD (6,16 Euro) klettern.
Erste technische Schwächen, aber noch gute Ausgangslage
Mit Blick auf die Frage, welche Richtung aktuell die wahrscheinlichere ist, liegt ein uneinheitliches Bild vor. Für eine Fortsetzung der Kurserholung sprechen die technischen Indikatoren. Sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD konnten sich zuletzt deutlich verbessern und zeigen Stärke an. Trotz der auf der Stelle tretenden Erholung konnte sich der MACD über der Nulllinie behaupten und zeigt damit weiter einen (kurzfristigen) Aufwärtstrend der Aktie an.
Was hingegen nicht gefällt ist, dass sowohl RSI als auch MACD erheblich an Schwung verloren haben. Vor allem im RSI liegen schon seit einiger Zeiten bearishe Divergenzen vor, die für eine nachhaltige Trendwende zur Unterseite sprechen könnten. Schon das Allzeithoch war durch den RSI nicht mehr bestätigt, nur der MACD konnte das Hoch der Aktie mit einem eigenen Hoch bestätigen.
Fazit: Die Chance zum Ausbruch ist da, die Bullen müssen sie nur nutzen!
In der Summe überwiegen für Kurse oberhalb der 50-Tage-Linie jedoch die positiven Impulse, auch weil der Aktie am Mittwoch eine Kerze außerhalb des potenziellen Rounding-Tops gelungen ist. Zudem ist das Anlegerinteresse ungebrochen hoch: Schon geringfügige Kursgewinne könnten sich rasch zu sehr viel größeren ausweiten und so den Ausbruch über 55 HKD gelingen lassen.
Mit einem für 2025 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis ist die Aktie zwar alles andere als günstig und sogar höher als Apple (KGVe 2025: 28,3) bewertet, aber zumindest das Kurs-Gewinnwachstums-Verhältnis stimmt mit einem Wert von unter 1 (0,6). Damit wird ein Anhalten der langfristigen Rallye fundamental zwar nicht unterstützt, die Bewertung steht weiter steigenden Kursen aber auch nicht im Wege.
Jetzt hebeln? Das ist der passende Optionsschein!
Anlegerinnen und Anleger die von der Chance auf einen charttechnischen Ausbruch überproportional profitieren wollen, können das mithilfe des Call-Optionsscheines SX64XV tun. Dieser verfügt über eine Laufzeit bis zum 18. Dezember 2025 und einen Basispreis von 46,00 HKD (5,15 Euro). Damit bietet SX64XV einen effektiven Hebel (Omega) von 4,2. Das Auszahlungsprofil ist für einige beispielhafte Fällte das folgende:
Doch Vorsicht: Sollte Xiaomi zum Laufzeitende unterhalb des Basispreises von 46,00 HKD (5,15 Euro) notieren, verfällt SX64XV wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Um diese zu verringern, sollte die Position verkauft werden, wenn die Xiaomi-Aktie nachhaltig (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) unter die 50-Tage-Linie fallen sollte. In diesem Fall wäre ein späterer Wiedereinstieg mit einem niedrigeren Basispreis zu empfehlen.
Gastautor: Max Gross
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