Nürnberg (ots) -
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat ein interaktives Statistik-Tool entwickelt, mit dem sich die Auswirkungen der ökologischen Transformation auf den Arbeitsmarkt untersuchen lassen. Es ermöglicht detaillierte Einblicke in Veränderungen der Beschäftigungsentwicklung betroffener Branchen, regionale Besonderheiten und Fachkräfteengpässe bei spezifischen Berufen.
Energie, Umwelt, Verkehr: Die Schwerpunkte des Analysetools
Wie wirkt sich der Umstieg auf die Elektromobilität auf die Beschäftigung in der Kfz-Branche aus? Gibt es nach Bundesländern differenziert unterschiedliche Entwicklungen der Beschäftigung in der Autoindustrie? Wie entwickeln sich die gemeldeten Stellen bei Berufen in der regenerativen Energietechnik? Mit dem Tool lassen sich Veränderungen, die im Zusammenhang mit der ökologischen Transformation in den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr stehen, tiefgreifend analysieren.
Anwendungsbeispiel Energiewende: Engpässe bei der Besetzung offener Stellen
Die Energiewende beispielsweise umfasst unterschiedliche Transformationsvorhaben, die den Bereich Energie und Verkehr betreffen. Dazu zählen der Ausbau der regenerativen Energie (wie Solar- und Windenergie), der Kohleausstieg, der Ausbau der Stromnetze, die Wärmewende durch energetische Häusersanierung, das ökologische Heizen oder der Umstieg auf die Elektromobilität.
Der Kohleausstieg zeigt sich beispielsweise in der Entwicklung in den Wirtschaftszweigen Stein- und Braunkohlebergbau. So hat sich im Steinkohlebergbau die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den letzten fünf Jahren um 57 Prozent auf 1.000 und im Braunkohlebergbau um 31 Prozent auf 6.200 verringert. Nennenswerte Beschäftigtenzahlen im Braunkohlebergbau gibt es noch in Nordrhein-Westfalen (3.000). Deutliche Beschäftigungszuwächse wurden dagegen in der Elektrizitätsversorgung realisiert. Dort ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den letzten fünf Jahren um 21 Prozent auf 241.000 gewachsen.
In vielen Berufen, die für die Energiewende wichtig sind, zeigen sich jedoch auch Engpässe bei der Besetzung offener Stellen. Zu nennen sind hier vor allem Berufe in der regenerativen Energietechnik, Berufe in der Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und Berufe in der Dachdeckerei.
Fachkräfte und Spezialisten sind hier sehr knapp. Besonders ausgeprägt ist die Anspannung bei Berufen in der Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Im Jahr 2024 kamen dort auf 100 gemeldete Stellen nur 146 Arbeitssuchende (insgesamt: 857) und es dauerte 259 Tage, bis die Stellen abgemeldet wurden (sogenannte Vakanzzeit; durchschnittlich insgesamt 155 Tage).
"Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und verändert auch den Arbeitsmarkt grundlegend. Gleichzeitig bietet die ökologische Transformation ein großes Potenzial für neue und nachhaltige Arbeitsplätze," erklärt Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der BA. "In vielen Berufen aus dem Bereich der regenerativen Energietechnik wie zum Beispiel Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik fehlen jetzt schon Fachkräfte. Auf der anderen Seite brauchen viele klassische Berufe neue Kompetenzen, zeitgleich entstehen neue Berufsfelder. Damit die ökologische Transformation auf dem Arbeitsmarkt gelingt, sind gezielte Weiterbildungsangebote notwendig. Das allein wird aber nicht reichen: Bildung, Wirtschaft und Politik müssen Hand in Hand gehen, dann kann eine nachhaltige und zukunftsfähige Arbeitswelt entstehen."
Arbeitsmarkt im grünen Wandel: Die Informationsangebote der BA zum "Tag der Umwelt" Das interaktive Tool mit dazugehörigem Erklärvideo (https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Audiovisuell/Video/Umwelt.html?nn=2150472) ist unter folgendem Link Auswirkungen der ökologischen Transformation auf den Arbeitsmarkt (https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Interaktive-Statistiken/Umwelt/Oekologische-Transformation-des-Arbeitsmarktes-Nav.html?Fachstatistik%3Denergie%26Thema%3Dueb%26DR_Jahr1%3D2024%26mapHadSelection%3Dfalse%26toggleswitch%3D0) abrufbar. Unter diesem Link ist auch eine dazugehörige Hintergrundinfo abrufbar. Das Tool bietet eine intuitive Benutzeroberfläche mit übersichtlichen Grafiken und interaktiven Elementen. Anwenderinnen und Anwender können unterschiedliche Filter und Parameter setzen. Das Tool basiert auf den umfangreichen Datenbeständen der BA. Mit dieser interaktiven Statistik lassen sich die Auswirkungen der ökologischen Transformation auf den Arbeitsmarkt in den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr in den letzten zehn Jahren darstellen. Die Abgrenzungen der Bereiche werden nach Wirtschaftszweigen und nach Berufen vorgenommen. Angaben werden zu Beschäftigten, Arbeitsuchenden, Arbeitslosen und gemeldeten Arbeitsstellen gemacht. Unter diesem Link findet sich ergänzend die aktuelle Fachkräfteengpassanalyse: https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?topic_f=fachkraefte-engpassanalyseFür tiefergehende Informationen zu den Effekten des Klimawandels auf den deutschen Arbeitsmarkt empfehlen wir den IAB-Forschungsbericht "Sichtbare und mögliche Effekte des Klimawandels auf den deutschen Arbeitsmarkt" von Bernd Fitzenberger und Florian Hack: https://doku.iab.de/forschungsbericht/2025/fb0825.pdf. Das dazugehörige Interview ist unter folgendem Link hinterlegt: https://www.iab-forum.de/der-klimawandel-wird-vom-deutschen-arbeitsmarkt-eine-erhebliche-anpassung-erfordern/
Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2217
Fax: 0911/179-1487
Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/6776/6049466
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat ein interaktives Statistik-Tool entwickelt, mit dem sich die Auswirkungen der ökologischen Transformation auf den Arbeitsmarkt untersuchen lassen. Es ermöglicht detaillierte Einblicke in Veränderungen der Beschäftigungsentwicklung betroffener Branchen, regionale Besonderheiten und Fachkräfteengpässe bei spezifischen Berufen.
Energie, Umwelt, Verkehr: Die Schwerpunkte des Analysetools
Wie wirkt sich der Umstieg auf die Elektromobilität auf die Beschäftigung in der Kfz-Branche aus? Gibt es nach Bundesländern differenziert unterschiedliche Entwicklungen der Beschäftigung in der Autoindustrie? Wie entwickeln sich die gemeldeten Stellen bei Berufen in der regenerativen Energietechnik? Mit dem Tool lassen sich Veränderungen, die im Zusammenhang mit der ökologischen Transformation in den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr stehen, tiefgreifend analysieren.
Anwendungsbeispiel Energiewende: Engpässe bei der Besetzung offener Stellen
Die Energiewende beispielsweise umfasst unterschiedliche Transformationsvorhaben, die den Bereich Energie und Verkehr betreffen. Dazu zählen der Ausbau der regenerativen Energie (wie Solar- und Windenergie), der Kohleausstieg, der Ausbau der Stromnetze, die Wärmewende durch energetische Häusersanierung, das ökologische Heizen oder der Umstieg auf die Elektromobilität.
Der Kohleausstieg zeigt sich beispielsweise in der Entwicklung in den Wirtschaftszweigen Stein- und Braunkohlebergbau. So hat sich im Steinkohlebergbau die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den letzten fünf Jahren um 57 Prozent auf 1.000 und im Braunkohlebergbau um 31 Prozent auf 6.200 verringert. Nennenswerte Beschäftigtenzahlen im Braunkohlebergbau gibt es noch in Nordrhein-Westfalen (3.000). Deutliche Beschäftigungszuwächse wurden dagegen in der Elektrizitätsversorgung realisiert. Dort ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den letzten fünf Jahren um 21 Prozent auf 241.000 gewachsen.
In vielen Berufen, die für die Energiewende wichtig sind, zeigen sich jedoch auch Engpässe bei der Besetzung offener Stellen. Zu nennen sind hier vor allem Berufe in der regenerativen Energietechnik, Berufe in der Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und Berufe in der Dachdeckerei.
Fachkräfte und Spezialisten sind hier sehr knapp. Besonders ausgeprägt ist die Anspannung bei Berufen in der Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Im Jahr 2024 kamen dort auf 100 gemeldete Stellen nur 146 Arbeitssuchende (insgesamt: 857) und es dauerte 259 Tage, bis die Stellen abgemeldet wurden (sogenannte Vakanzzeit; durchschnittlich insgesamt 155 Tage).
"Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und verändert auch den Arbeitsmarkt grundlegend. Gleichzeitig bietet die ökologische Transformation ein großes Potenzial für neue und nachhaltige Arbeitsplätze," erklärt Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der BA. "In vielen Berufen aus dem Bereich der regenerativen Energietechnik wie zum Beispiel Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik fehlen jetzt schon Fachkräfte. Auf der anderen Seite brauchen viele klassische Berufe neue Kompetenzen, zeitgleich entstehen neue Berufsfelder. Damit die ökologische Transformation auf dem Arbeitsmarkt gelingt, sind gezielte Weiterbildungsangebote notwendig. Das allein wird aber nicht reichen: Bildung, Wirtschaft und Politik müssen Hand in Hand gehen, dann kann eine nachhaltige und zukunftsfähige Arbeitswelt entstehen."
Arbeitsmarkt im grünen Wandel: Die Informationsangebote der BA zum "Tag der Umwelt" Das interaktive Tool mit dazugehörigem Erklärvideo (https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Audiovisuell/Video/Umwelt.html?nn=2150472) ist unter folgendem Link Auswirkungen der ökologischen Transformation auf den Arbeitsmarkt (https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Interaktive-Statistiken/Umwelt/Oekologische-Transformation-des-Arbeitsmarktes-Nav.html?Fachstatistik%3Denergie%26Thema%3Dueb%26DR_Jahr1%3D2024%26mapHadSelection%3Dfalse%26toggleswitch%3D0) abrufbar. Unter diesem Link ist auch eine dazugehörige Hintergrundinfo abrufbar. Das Tool bietet eine intuitive Benutzeroberfläche mit übersichtlichen Grafiken und interaktiven Elementen. Anwenderinnen und Anwender können unterschiedliche Filter und Parameter setzen. Das Tool basiert auf den umfangreichen Datenbeständen der BA. Mit dieser interaktiven Statistik lassen sich die Auswirkungen der ökologischen Transformation auf den Arbeitsmarkt in den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr in den letzten zehn Jahren darstellen. Die Abgrenzungen der Bereiche werden nach Wirtschaftszweigen und nach Berufen vorgenommen. Angaben werden zu Beschäftigten, Arbeitsuchenden, Arbeitslosen und gemeldeten Arbeitsstellen gemacht. Unter diesem Link findet sich ergänzend die aktuelle Fachkräfteengpassanalyse: https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?topic_f=fachkraefte-engpassanalyseFür tiefergehende Informationen zu den Effekten des Klimawandels auf den deutschen Arbeitsmarkt empfehlen wir den IAB-Forschungsbericht "Sichtbare und mögliche Effekte des Klimawandels auf den deutschen Arbeitsmarkt" von Bernd Fitzenberger und Florian Hack: https://doku.iab.de/forschungsbericht/2025/fb0825.pdf. Das dazugehörige Interview ist unter folgendem Link hinterlegt: https://www.iab-forum.de/der-klimawandel-wird-vom-deutschen-arbeitsmarkt-eine-erhebliche-anpassung-erfordern/
Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2217
Fax: 0911/179-1487
Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/6776/6049466
© 2025 news aktuell