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Die britische ITM Power erlebt derzeit einen spektakulären Kursanstieg. Innerhalb weniger Wochen kletterte die Aktie um mehr als 100 Prozent nach oben. Was steckt hinter diesem beeindruckenden Comeback? Während Konkurrenten wie Plug Power und Nel ASA noch schwächeln, sammelt der Elektrolyseur-Spezialist aus Sheffield einen Auftrag nach dem anderen. Anleger glauben nun, dass das der lang ersehnte Durchbruch für ITM sein könnte. Oder ist es doch nur ein "Dead Cat Bounce"? Die Antwort darauf könnte über Millionen von Anlegergeldern entscheiden. Denn ITM Power steht stellvertretend für eine ganze Branche, die aktuell noch zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwankt.
Fundamentale Wende bringt frischen Wind
ITM Power hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Das klingt erst einmal unspektakulär, bedeutet aber für eine Wasserstoff-Aktie sehr viel. Denn in dieser Branche waren positive Überraschungen zuletzt Mangelware. Das Unternehmen konnte mehrere neue Aufträge verbuchen und zeigt damit, dass die Nachfrage nach Elektrolyseuren anzieht. Die Konkurrenz macht es ITM Power derzeit leicht. Plug Power steckt noch tief in den roten Zahlen und kämpft ums Überleben. Nel ASA hat sogar die Produktion in Norwegen vorübergehend eingestellt. Solche Nachrichten wirken wie ein Brandbeschleuniger. Für ITM Power kann das aber eine Chance sein, denn wenn die Konkurrenz schwächelt, profitiert oft der stärkste Verbliebene. Führungskräfte des Unternehmens haben sogar eigene Aktien gekauft. Wenn das Management das eigene Geld investiert, ist das meist ein gutes Zeichen und man kann sich oftmals an solche Insidertrades dranhängen.
Charttechnik zeigt klare Signale nach oben
Die Aktie durchbrach zuletzt wichtige Widerstandsmarken und setzt die Rally fort. Bei 0,80 Euro lag lange Zeit eine wichtige Hürde. Diese wurde pulverisiert. Jetzt bewegte sich der Kurs Richtung der psychologisch wichtigen Marke von einem Euro. Und auch diese Marke wurde erklommen und pulverisiert. Das Handelsvolumen stieg deutlich an. Eventuell auch durch Shorteindeckungen. Zusätzlich fließt wohl auch frisches Geld in die Aktie. Solche Volumenschübe sind oft ein Zeichen für nachhaltige Kursbewegungen. Die technischen Indikatoren stehen, na ja nicht mehr überall ganz so auf Grün wie zuletzt. Zwar gibt es höhere Hochs und höhere Tiefs, was gut ist. Dennoch mahnen Indikatoren wie z. B. der RSI vor einer Überhitzung. Dieser liegt aktuell bei 91! Und damit deutlich in der überkauften Zone. Vom Jahrestief bei 0,29 Euro ging es bereits um mehr als 200 Prozent nach oben. Trotzdem liegt die Aktie noch weit unter ihrem Allzeithoch. Hier zeigt sich das enorme Aufholpotenzial. Die Bullen haben das Kommando übernommen. Jedoch könnte es auch zu einer normalen und gesunden Konsolidierung kommen, bevor der Anstieg fortgesetzt wird. Diese könnte aus charttechnischer Sicht in den Bereich um 0,70 - 0,78 Euro führen. Dann wären das eventuell interessante Einstiegskurse für einen weiteren Anstieg. Auch die Indikatorenlage wäre dann nicht mehr so überhitzt, wie zuletzt. Als Kursziel könnte die Marke bei 1,80 Euro dienen, denn dort war ein plötzlicher Abriss der Aktie im September 2022, der noch nicht auskorrigiert wurde.
Chancen könnten die Risiken überwiegen
ITM Power bietet derzeit eine interessante Mischung aus operativer Verbesserung und technischem Momentum. Die Prognoseanhebung und die neuen Aufträge zeigen, dass sich das Geschäft stabilisiert. Gleichzeitig schwächelt die Konkurrenz erheblich. Die Charttechnik unterstützt weitere Kursgewinne. Der Durchbruch über 0,80 Euro war ein wichtiges Signal. Analysten sehen durchschnittlich noch deutlich höhere Kurse. Viele empfehlen den Kauf der Aktie. Wasserstoff bleibt ein Zukunftsthema. Die Energiewende braucht Speichertechnologien. ITM Power ist gut positioniert, um davon zu profitieren. Mit einem geeigneten Einstieg in einer Konsolidierungsphase bei 0,70 - 0,78 Euro und einem geeigneten Stoppkurs z. B. im Bereich 0,50 - 0,55 Euro ergäbe sich bei einem Kursziel von 1,80 Euro ein interessantes Chance/Risiko-Profil.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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