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Die Zeit der Entscheidung rückt näher. Die Deutsche Bank Aktie steht vor einer wegweisenden Chartbewegung, denn aktuell befindet sie sich in einer Phase unheimlicher Ruhe. Nach dem Erreichen des Mehrjahreshochs von 25,63 Euro bewegt sich die Aktie seit Tagen/Wochen nur noch seitwärts. Diese Konsolidierung auf hohem Niveau könnte einige täuschen. Analysten sprechen von einer trügerischen Ruhe vor dem Sturm. Der DAX-Riese steht möglicherweise vor einer entscheidenden Weichenstellung. Wird der Ausbruch nach oben gelingen und neue Rekorde bescheren? Oder droht ein Rückfall in tiefere Kursgefilde? Die charttechnischen Signale verdichten sich, während Anleger gespannt auf die nächste große Bewegung warten. Mit einem erhöhten Handelsvolumen zeigt sich bereits erhöhte Aktivität.
Marktherausforderungen
Die Deutsche Bank blickte zuletzt auf solide Geschäftszahlen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von 29 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Steuern von 5,30 Milliarden Euro erzielt. Besonders erfreulich entwickelt sich die Dividendenpolitik. Für das vergangene Jahr wurde eine Dividende von 0,68 Euro je Aktie ausgeschüttet. Knapp 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Zusätzlich wurde ein weiteres Aktienrückkaufprogramm geplant. Die Bank will ihre Ausschüttungen auf insgesamt acht Milliarden Euro steigern. Die aktuelle Kapitalausstattung zeigt sich robust. Mit einer harten Kernkapitalquote von 13,8 Prozent liegt die Deutsche Bank deutlich über den regulatorischen Mindestanforderungen. Das Management hat sogar ehrgeizigere Ziele ausgegeben und will die Quote künftig in einer Spanne von 13,5 bis 14 Prozent halten.
Charttechnik: Zwischen Ausbruch und Korrektur
Das Chartbild der Deutsche Bank präsentiert sich im wahrsten Sinne des Wortes hochspannend. Seit Jahresbeginn steht ein beeindruckendes Plus von knapp 50 Prozent zu Buche. Mit einem Kurs von 24,80 Euro liegt sie nur knapp unter ihrem Höchststand von Mitte/ Ende Mai diesen Jahres bei 25,63 Euro. Die technischen Indikatoren senden leicht gemischte Signale. Die Bollinger-Bänder verengen sich zusehends aufgrund der Seitwärtsbewegung, was typischerweise auf eine bevorstehende Richtungsentscheidung hindeutet. Der RSI bewegt sich im langfristigen Bereich mit 70 Punkten im überkauften Terrain. Entscheidend bleibt die Unterstützungszone zwischen 23,10 und 23,60 Euro. Hier fing die Aktie zuletzt ihre Rücksetzer ab und etablierte eine wichtige charttechnische Signalmarke bzw. -zone. Ein Bruch unter diese Zone würde ein Verkaufssignal auslösen und weiteres Abwärtspotential bis etwa 22 Euro eröffnen. Auf der Oberseite muss es über 25,65 Euro gehen, um von einem erfolgreichen Ausbruch sprechen zu können. Das würde den Weg für die nächste Projektionszone zwischen 28,85 und 30,00 Euro freimachen. Die beiden SMAs (50er und 200er) zeigen aber nach wie vor den mittel- und langfristig intakten Aufwärtstrend an. Der 50er liegt bei 22,97 Euro, während der 200er bei 18,76 notiert. Beide sind damit (deutlich) unter dem aktuellen Kursniveau.
Was tun? Analyst optimistisch
Die kanadische RBC bekräftigte kürzlich ihr "Outperform"-Ratingmit. Zwar liegt das Kursziel nur bei 25 Euro, jedoch sehen die Analysten trotz der aktuellen Marktherausforderungen Potenzial in der Aktie. Besonders das starke Handelsgeschäft und die robusten Kapitalmarktaktivitäten werden positiv bewertet. Für Anleger bietet die Deutsche Bank auch auf dem aktuellen Niveau unserer Meinung nach eine interessante Mischung aus soliden Fundamentaldaten und charttechnischem Potenzial. Die Dividendenrendite bei der aktuellen Ausschüttung macht die Aktie auch für einkommensorientierte Investoren attraktiv. Allerdings sollten Risiken nicht übersehen werden. Die geopolitischen Unsicherheiten und mögliche US-Zölle könnten das Investmentbanking belasten. Zudem bleibt die allgemeine Zinsentwicklung ein wichtiger Faktor für die Ertragslage.
Daher könnte man auf dem aktuellen Niveau spekulativ eine Kaufposition eröffnen, die im Erfolgsfall und bei Überschreiten des Hochs bei 25,65 Euro das Kursziel 30 Euro hat. Der Stopp könnte in diesem Fall bei 23,05 Euro platziert werden. Somit ergibt sich immer noch ein attraktives C/R-Verhältnis.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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