Frankfurt am Main (ots) -
SAFE-Analyse zeigt wachsende Vorsicht von Führungskräften in Analystenkonferenzen und anhaltende Sorgen über Handelsspannungen
Im Juni sank der SAFE-Index zur Manager-Stimmung von +0,26 auf -0,08 Punkte. Dieser Abschwung in den knapp negativen Bereich deutet auf eine Abkühlung des Optimismus unter den Führungskräften der in Deutschland gelisteten Unternehmen. Der Rückgang ist in erster Linie auf einen vorsichtigeren Ton in den Analystenkonferenzen zurückzuführen. Der auf deren Analyse basierende Teilindex fiel von 1,42 auf 0,85 Punkte. Im Gegensatz dazu blieb die Stimmung in den Finanzberichten weitgehend stabil und bewegte sich nur leicht von -1,01 auf -0,98 Punkte. Im Gegensatz zu Finanzberichten, die sich hauptsächlich auf die vergangenen Ergebnisse der Unternehmen konzentrieren, nutzen Führungskräfte die Analystenkonferenzen, um ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Geschäfts- und Wirtschaftsbedingungen mitzuteilen. Ihr vorsichtigerer Ton in diesen Konferenzen deutet also auf einen geringeren Optimismus für die kommenden Quartale hin.
Seit dem Höchststand im März, der durch die Erwartung einer neu gebildeten und stabilen deutschen Regierung ausgelöst wurde, zeigen die Aussagen der Führungskräfte angesichts der angekündigten Zölle, der Handelskonflikte und der anhaltenden globalen Unsicherheit einen zurückhaltenden und defensiven Ausblick.
Dieses Bild wird durch das neue Unsicherheitsmaß bestätigt, das mit 1,71 Punkten weiterhin auf einem Rekordhoch liegt. "Aufgrund geopolitischer Spannungen und einer unberechenbaren Handelspolitik nehmen die Unternehmen eine vorsichtigere Haltung ein", sagt der Wissenschaftliche Direktor von SAFE, Florian Heider (https://safe-frankfurt.de/de/ueber-safe/organisation/vorstand/florian-heider.html). "Was wir beobachten, ist nicht nur eine vorübergehende Besorgnis, sondern ein breiteres, branchenübergreifendes Zögern."
Gemischte Signale aus der Firmenkommunikation
Ein genauerer Blick auf die Analystenkonferenzen von März bis Mai zeigt ein gemischtes Bild. Negative Begriffe wie "negative Auswirkungen", "rückläufige Umsätze" und "schwieriger Markt" deuten auf weit verbreitete Sorgen über die Geschäftslage hin. Gleichzeitig sind auch positive Ausdrücke wie "starkes Wachstum", "positive Auswirkungen" und "profitables Wachstum" verbreitet, was darauf hindeutet, dass viele Unternehmen nach wie vor solide Ergebnisse und Wachstumschancen sehen. So argumentierte eine Führungskraft: "Nach einem starken Start in das Jahr und trotz der aktuellen geopolitischen Entwicklung und der anhaltenden Debatte über die US-Zölle bestätigen wir unsere Prognose für das Geschäftsjahr '25, [...]"*
"Unsere Daten zeigen, dass die Unternehmen, selbst wenn sie solide Zahlen melden, oft im gleichen Atemzug auf Volatilität und makroökonomische Risiken hinweisen", sagt Alexander Hillert (https://safe-frankfurt.de/research/researchers/researchers-details/showauthor/553-hillert.html), Professor für Data Science und Finance bei SAFE.
Unsicherheit bleibt ein dominantes Thema. Die Führungskräfte benutzen häufig die Begriffe "Marktvolatilität", "schwer vorherzusagen" und "große Unsicherheit". Im Vergleich zu den vorherigen Analystenkonferenzen haben die Nennungen von "rückläufigen Erträgen", "Dollarschwäche" und "makroökonomischer Unsicherheit" zugenommen.
Die Stimmung ist jedoch nicht durchgängig negativ. Die zunehmende Verwendung von Begriffen wie "starke Zahlen" und "Einführung von Innovationen" deutet darauf hin, dass sich einige Unternehmen erfolgreich in diesem Umfeld bewegen.
Eine Führungskraft aus dem Agrarsektor erklärt vor den Analysten: "Trotz der schwächeren Nachfrage konnten wir unsere Preissetzungsmacht halten, was erneut die Stärke unseres Geschäftsmodells inmitten eines schwächeren Agrarzyklus unter Beweis stellt." Damit halten sich Optimismus und Besorgnis die Waage, während das Maß an Unsicherheit weiterhin einen eher fragilen Ausblick signalisiert.
Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung
Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung (https://safe-frankfurt.de/de/forschung/safe-index.html) (SAFE Manager Sentiment Index) misst monatlich, wie optimistisch oder pessimistisch sich Führungskräfte von börsennotierten Unternehmen in Deutschland äußern. Entwickelt von Alexander Hillert und seinem Team am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, basiert der Index auf einer automatisierten Textanalyse, die positive und negative Aussagen in Geschäftsberichten und Analystenkonferenzen auswertet. Der Index bietet wertvolle Einblicke in die Investitionsbereitschaft sowie mögliche Trends bei Aktienrenditen. Der Index basiert auf einem rollierenden Dreimonatsfenster von Daten.
Die weiteren geplanten Veröffentlichungstermine in 2025 sind:
- Mittwoch, 9. Juli
- Dienstag, 12. August
- Dienstag, 9. September
- Mittwoch, 8. Oktober
- Dienstag, 11. November
- Dienstag, 9. Dezember
* Die Originalaussagen sind auf Englisch und in der englischen Mitteilung zu finden.
Pressekontakt:
Laura Thomale
Leitung Kommunikation
Telefon: +49 69 79830051
E-Mail: thomale@safe-frankfurt.de
Original-Content von: Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100101142/100932481
SAFE-Analyse zeigt wachsende Vorsicht von Führungskräften in Analystenkonferenzen und anhaltende Sorgen über Handelsspannungen
Im Juni sank der SAFE-Index zur Manager-Stimmung von +0,26 auf -0,08 Punkte. Dieser Abschwung in den knapp negativen Bereich deutet auf eine Abkühlung des Optimismus unter den Führungskräften der in Deutschland gelisteten Unternehmen. Der Rückgang ist in erster Linie auf einen vorsichtigeren Ton in den Analystenkonferenzen zurückzuführen. Der auf deren Analyse basierende Teilindex fiel von 1,42 auf 0,85 Punkte. Im Gegensatz dazu blieb die Stimmung in den Finanzberichten weitgehend stabil und bewegte sich nur leicht von -1,01 auf -0,98 Punkte. Im Gegensatz zu Finanzberichten, die sich hauptsächlich auf die vergangenen Ergebnisse der Unternehmen konzentrieren, nutzen Führungskräfte die Analystenkonferenzen, um ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Geschäfts- und Wirtschaftsbedingungen mitzuteilen. Ihr vorsichtigerer Ton in diesen Konferenzen deutet also auf einen geringeren Optimismus für die kommenden Quartale hin.
Seit dem Höchststand im März, der durch die Erwartung einer neu gebildeten und stabilen deutschen Regierung ausgelöst wurde, zeigen die Aussagen der Führungskräfte angesichts der angekündigten Zölle, der Handelskonflikte und der anhaltenden globalen Unsicherheit einen zurückhaltenden und defensiven Ausblick.
Dieses Bild wird durch das neue Unsicherheitsmaß bestätigt, das mit 1,71 Punkten weiterhin auf einem Rekordhoch liegt. "Aufgrund geopolitischer Spannungen und einer unberechenbaren Handelspolitik nehmen die Unternehmen eine vorsichtigere Haltung ein", sagt der Wissenschaftliche Direktor von SAFE, Florian Heider (https://safe-frankfurt.de/de/ueber-safe/organisation/vorstand/florian-heider.html). "Was wir beobachten, ist nicht nur eine vorübergehende Besorgnis, sondern ein breiteres, branchenübergreifendes Zögern."
Gemischte Signale aus der Firmenkommunikation
Ein genauerer Blick auf die Analystenkonferenzen von März bis Mai zeigt ein gemischtes Bild. Negative Begriffe wie "negative Auswirkungen", "rückläufige Umsätze" und "schwieriger Markt" deuten auf weit verbreitete Sorgen über die Geschäftslage hin. Gleichzeitig sind auch positive Ausdrücke wie "starkes Wachstum", "positive Auswirkungen" und "profitables Wachstum" verbreitet, was darauf hindeutet, dass viele Unternehmen nach wie vor solide Ergebnisse und Wachstumschancen sehen. So argumentierte eine Führungskraft: "Nach einem starken Start in das Jahr und trotz der aktuellen geopolitischen Entwicklung und der anhaltenden Debatte über die US-Zölle bestätigen wir unsere Prognose für das Geschäftsjahr '25, [...]"*
"Unsere Daten zeigen, dass die Unternehmen, selbst wenn sie solide Zahlen melden, oft im gleichen Atemzug auf Volatilität und makroökonomische Risiken hinweisen", sagt Alexander Hillert (https://safe-frankfurt.de/research/researchers/researchers-details/showauthor/553-hillert.html), Professor für Data Science und Finance bei SAFE.
Unsicherheit bleibt ein dominantes Thema. Die Führungskräfte benutzen häufig die Begriffe "Marktvolatilität", "schwer vorherzusagen" und "große Unsicherheit". Im Vergleich zu den vorherigen Analystenkonferenzen haben die Nennungen von "rückläufigen Erträgen", "Dollarschwäche" und "makroökonomischer Unsicherheit" zugenommen.
Die Stimmung ist jedoch nicht durchgängig negativ. Die zunehmende Verwendung von Begriffen wie "starke Zahlen" und "Einführung von Innovationen" deutet darauf hin, dass sich einige Unternehmen erfolgreich in diesem Umfeld bewegen.
Eine Führungskraft aus dem Agrarsektor erklärt vor den Analysten: "Trotz der schwächeren Nachfrage konnten wir unsere Preissetzungsmacht halten, was erneut die Stärke unseres Geschäftsmodells inmitten eines schwächeren Agrarzyklus unter Beweis stellt." Damit halten sich Optimismus und Besorgnis die Waage, während das Maß an Unsicherheit weiterhin einen eher fragilen Ausblick signalisiert.
Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung
Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung (https://safe-frankfurt.de/de/forschung/safe-index.html) (SAFE Manager Sentiment Index) misst monatlich, wie optimistisch oder pessimistisch sich Führungskräfte von börsennotierten Unternehmen in Deutschland äußern. Entwickelt von Alexander Hillert und seinem Team am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, basiert der Index auf einer automatisierten Textanalyse, die positive und negative Aussagen in Geschäftsberichten und Analystenkonferenzen auswertet. Der Index bietet wertvolle Einblicke in die Investitionsbereitschaft sowie mögliche Trends bei Aktienrenditen. Der Index basiert auf einem rollierenden Dreimonatsfenster von Daten.
Die weiteren geplanten Veröffentlichungstermine in 2025 sind:
- Mittwoch, 9. Juli
- Dienstag, 12. August
- Dienstag, 9. September
- Mittwoch, 8. Oktober
- Dienstag, 11. November
- Dienstag, 9. Dezember
* Die Originalaussagen sind auf Englisch und in der englischen Mitteilung zu finden.
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Laura Thomale
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E-Mail: thomale@safe-frankfurt.de
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