KÖLN (dpa-AFX) - Fast 138 Millionen Kinder und Jugendliche sind nach Schätzungen von Unicef weltweit von Kinderarbeit betroffen. Dies habe gravierende Auswirkungen auf ihre Bildung und weitere Entwicklung, teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in Köln mit. Rund 54 Millionen von ihnen gingen sogar einer Form von Kinderarbeit nach, die ihre Gesundheit und Sicherheit gefährde. Am häufigsten komme Kinderarbeit in der Landwirtschaft vor, die am stärksten betroffene Region sei mit 87 Millionen Kindern Sub-Sahara-Afrika.
Rückgang in den vergangenen Jahren
Positiv sei ein Rückgang der Kinderarbeit. Im vorherigen Untersuchungszeitraum von 2016 bis 2020 seien es noch 160 Millionen Kinder und Jugendliche gewesen, jetzt im Zeitraum 2021 bis 2024 fast 138 Millionen. Das Ziel, Kinderarbeit bis 2025 zu beseitigen, habe die Weltgemeinschaft aber verfehlt. Diese Marke war in die UN-Entwicklungsziele aufgenommen worden.
Die Zahlen stehen in einem neuen Bericht, den Unicef zusammen mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erstellt hat. An diesem Donnerstag (12. Juni) ist der Welttag gegen Kinderarbeit. "Der neue Kinderarbeits-Bericht unterstreicht die schonungslose Realität, dass trotz aller Fortschritte Millionen Kindern immer noch ihr Recht verwehrt wird, zu lernen, zu spielen und einfach Kind zu sein", sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland. "Gleichzeitig weisen uns die erzielten Erfolge den Weg: Rechtliche Schutzmaßnahmen, besserer Sozialschutz, Investitionen in kostenlose, hochwertige Bildung und menschenwürdige Arbeit mit fairen Löhnen für Erwachsene sind wirksame Instrumente, um Kinder vor Kinderarbeit zu schützen."/cd/DP/jha