NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag nach dem rasanten Preissprung vom Vortag zunächst etwas nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am Vormittag 68,96 US-Dollar. Das waren 81 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Juli fiel um 76 Cent auf 67,39 Dollar.
Am Mittwoch waren die Ölpreise in der Spitze um jeweils etwa vier Dollar je Barrel gestiegen. Als Auslöser für den heftigen Preissprung gilt die wachsende Sorge vor einem möglichen militärischen Angriff Israels auf den wichtigen Förderstaat Iran. Offenbar aus Sicherheitsgründen haben die USA ihr Botschaftspersonal in der Region reduziert, was die Furcht vor einem bevorstehenden Militärschlag schürte.
Unterdessen wurde allerdings bekannt, dass die Gespräche zwischen dem Iran und den USA über Teherans Atomprogramm am Wochenende im Oman fortgesetzt werden. Aufgrund der wachsender Spannungen in der Region war bis zuletzt nicht klar, ob es eine weitere Verhandlungsrunde geben wird.
Marktbeobachter sehen derzeit geopolitische Risiken als wichtigste Preistreiber am Ölmarkt. Zudem stützte ein unerwartet starker Rückgang der Ölreserven in den USA die Ölpreise. Wie aus Daten vom Mittwoch hervorgeht, waren die Lagerbestände in der vergangenen Woche um 3,6 Millionen auf 432,4 Millionen Barrel gesunken. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang um 2,6 Millionen gerechnet./jkr/jsl/mis