Düsseldorf (ots) -
Menschen mit Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen sind bei Hitzewellen besonders gefährdet. Ihre Fähigkeit, angemessen auf hohe Temperaturen zu reagieren, ist häufig beeinträchtigt, was im Alltag oft nicht sofort auffällt. Auch wenn sie äußerlich stabil wirken, kann eine Kombination aus Hitze, Flüssigkeitsmangel und eingeschränkter Kommunikation rasch zu einem medizinischen Notfall führen.
Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e. V. (AFI) erklärt, warum demenzbedingte Veränderungen die Hitzebelastung verstärken - und wie Angehörige mit einfachen Maßnahmen die Gesundheit und Sicherheit erkrankter Personen schützen können.
Warum Hitze für Menschen mit Demenz so gefährlich ist
Für Menschen mit Demenz birgt Hitze ein deutlich erhöhtes Risiko für Überhitzung, Hitzschlag und Dehydration. Die wichtigsten Gründe:
1. Flüssigkeitsmangel
Menschen mit Demenz verspüren seltener Durst und/oder vergessen zu trinken. Gleichzeitig verlieren sie bei Hitze vermehrt Flüssigkeit über Schweiß und Atmung. Die Folgen sind Dehydration, ein sinkender Blutdruck und eine schlechtere Durchblutung. Dies kann zu Risiken wie Kreislaufproblemen, Verwirrtheit und im Extremfall zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag führen.
2. Eingeschränktes Urteilsvermögen
Viele Erkrankte erkennen die Belastung durch Hitze nicht oder reagieren nicht angemessen, indem sie sich beispielsweise in den Schatten setzen oder ausreichend trinken. Im fortgeschrittenen Stadium fehlt zudem häufig die Fähigkeit, Unwohlsein zu äußern. Symptome bleiben so unbemerkt.
3. Bewegungsdrang und Orientierungsprobleme
Viele Menschen mit Demenz haben einen großen Bewegungsdrang und verlassen manchmal unbemerkt ihr Zuhause. Wer sich an einem heißen Tag in der Sonne verläuft, kann schnell in eine lebensbedrohliche Situation geraten.
4. Gestörte Temperaturregulation
Mit zunehmendem Alter lässt die Fähigkeit des Körpers nach, sich an hohe Temperaturen anzupassen. Die Schweißreaktion verzögert sich, Menschen schwitzen weniger und die Blutgefäße erweitern sich langsamer. Dadurch kann sich der Körper bei Hitze schneller gefährlich aufheizen.
5. Medikamente und Vorerkrankungen
Bestimmte Medikamente können die Fähigkeit des Körpers zur Wärmeregulierung beeinträchtigen oder den Flüssigkeitshaushalt zusätzlich einschränken. Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck erhöhen das Risiko.
So kommen Menschen mit Demenz gut durch heiße Tage
Regelmäßig zum Trinken animieren
Um Menschen mit Demenz immer wieder ans Trinken zu erinnern, ist es hilfreich, Getränke gut sichtbar zu platzieren und immer wieder anzubieten. Besonders geeignet sind kalorienarme, alkoholfreie Getränke - etwa Wasser mit Minze oder einem Spritzer Zitrone, Saftschorlen oder leichte Tees. Am besten gehen Angehörige mit gutem Beispiel voran.
Hitzespitzen meiden
Zwischen 10 und 17 Uhr ist es draußen oft besonders heiß. In dieser Zeit sollten Menschen mit Demenz möglichst im Haus bleiben - idealerweise in kühlen, gut gelüfteten Räumen. Früh morgens und abends kann gelüftet werden. Lockere Kleidung und der Verzicht auf körperliche Anstrengung helfen, den Kreislauf zu schonen.
Unbemerktes Weglaufen verhindern
Menschen, die dazu neigen, unbemerkt das Haus zu verlassen, sollten an heißen Tagen besonders gut im Blick behalten werden. Wichtige Gegenstände wie Schlüssel oder Handtaschen am besten aus dem Sichtfeld räumen, da sie den Impuls, loszugehen, verstärken könnten. Ein Notfallausweis, Kontaktinformationen in der Kleidung oder eine Ortungshilfe können im Ernstfall Leben retten.
Körperliche Warnzeichen ernst nehmen
Da viele Menschen mit Demenz ihre Beschwerden nicht richtig äußern können, ist genaues Beobachten wichtig. Warnzeichen wie Benommenheit, Übelkeit, trockene Haut oder starkes Schwitzen sind unbedingt ernst zu nehmen. Erste Hilfe: kühle Umschläge, Schatten und sofortige ärztliche Hilfe.
Regelmäßig Kontakt halten
Wer allein lebt, ist bei Hitze besonders gefährdet - selbst dann, wenn der Alltag ansonsten noch gut funktioniert. Angehörige sollten an heißen Tagen besonders darauf achten, in Kontakt zu bleiben, um die Situation der erkrankten Person im Blick zu haben. Gefährliche Situationen können so frühzeitig verhindert werden.
Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit
www.alzheimer-forschung.de/alzheimer
Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) fördert seit 1995 Alzheimer- und Demenzforschung. Mit kostenlosen Broschüren und umfassenden Informationen auf der Website www.alzheimer-forschung.de klärt die AFI über Demenzerkrankungen auf. Bis heute konnte der Verein 420 Forschungsaktivitäten mit 17,7 Millionen Euro unterstützen und über 975.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Die AFI finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden und kooperiert nicht mit der Pharmaindustrie. Als Träger des Spendenzertifikats des Deutschen Spendenrates verpflichtet sich der Verein zu einer transparenten Verwendung von Spenden. Die AFI ist Mitglied im Netzwerk Nationale Demenzstrategie. Botschafterin ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.
Pressekontakt:
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
Astrid Marxen
Kreuzstr. 34
40210 Düsseldorf
0211 - 86 20 66 28
presse@alzheimer-forschung.de
www.alzheimer-forschung.de/presse
Original-Content von: Alzheimer Forschung Initiative e. V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/7969/6054001
Menschen mit Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen sind bei Hitzewellen besonders gefährdet. Ihre Fähigkeit, angemessen auf hohe Temperaturen zu reagieren, ist häufig beeinträchtigt, was im Alltag oft nicht sofort auffällt. Auch wenn sie äußerlich stabil wirken, kann eine Kombination aus Hitze, Flüssigkeitsmangel und eingeschränkter Kommunikation rasch zu einem medizinischen Notfall führen.
Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e. V. (AFI) erklärt, warum demenzbedingte Veränderungen die Hitzebelastung verstärken - und wie Angehörige mit einfachen Maßnahmen die Gesundheit und Sicherheit erkrankter Personen schützen können.
Warum Hitze für Menschen mit Demenz so gefährlich ist
Für Menschen mit Demenz birgt Hitze ein deutlich erhöhtes Risiko für Überhitzung, Hitzschlag und Dehydration. Die wichtigsten Gründe:
1. Flüssigkeitsmangel
Menschen mit Demenz verspüren seltener Durst und/oder vergessen zu trinken. Gleichzeitig verlieren sie bei Hitze vermehrt Flüssigkeit über Schweiß und Atmung. Die Folgen sind Dehydration, ein sinkender Blutdruck und eine schlechtere Durchblutung. Dies kann zu Risiken wie Kreislaufproblemen, Verwirrtheit und im Extremfall zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag führen.
2. Eingeschränktes Urteilsvermögen
Viele Erkrankte erkennen die Belastung durch Hitze nicht oder reagieren nicht angemessen, indem sie sich beispielsweise in den Schatten setzen oder ausreichend trinken. Im fortgeschrittenen Stadium fehlt zudem häufig die Fähigkeit, Unwohlsein zu äußern. Symptome bleiben so unbemerkt.
3. Bewegungsdrang und Orientierungsprobleme
Viele Menschen mit Demenz haben einen großen Bewegungsdrang und verlassen manchmal unbemerkt ihr Zuhause. Wer sich an einem heißen Tag in der Sonne verläuft, kann schnell in eine lebensbedrohliche Situation geraten.
4. Gestörte Temperaturregulation
Mit zunehmendem Alter lässt die Fähigkeit des Körpers nach, sich an hohe Temperaturen anzupassen. Die Schweißreaktion verzögert sich, Menschen schwitzen weniger und die Blutgefäße erweitern sich langsamer. Dadurch kann sich der Körper bei Hitze schneller gefährlich aufheizen.
5. Medikamente und Vorerkrankungen
Bestimmte Medikamente können die Fähigkeit des Körpers zur Wärmeregulierung beeinträchtigen oder den Flüssigkeitshaushalt zusätzlich einschränken. Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck erhöhen das Risiko.
So kommen Menschen mit Demenz gut durch heiße Tage
Regelmäßig zum Trinken animieren
Um Menschen mit Demenz immer wieder ans Trinken zu erinnern, ist es hilfreich, Getränke gut sichtbar zu platzieren und immer wieder anzubieten. Besonders geeignet sind kalorienarme, alkoholfreie Getränke - etwa Wasser mit Minze oder einem Spritzer Zitrone, Saftschorlen oder leichte Tees. Am besten gehen Angehörige mit gutem Beispiel voran.
Hitzespitzen meiden
Zwischen 10 und 17 Uhr ist es draußen oft besonders heiß. In dieser Zeit sollten Menschen mit Demenz möglichst im Haus bleiben - idealerweise in kühlen, gut gelüfteten Räumen. Früh morgens und abends kann gelüftet werden. Lockere Kleidung und der Verzicht auf körperliche Anstrengung helfen, den Kreislauf zu schonen.
Unbemerktes Weglaufen verhindern
Menschen, die dazu neigen, unbemerkt das Haus zu verlassen, sollten an heißen Tagen besonders gut im Blick behalten werden. Wichtige Gegenstände wie Schlüssel oder Handtaschen am besten aus dem Sichtfeld räumen, da sie den Impuls, loszugehen, verstärken könnten. Ein Notfallausweis, Kontaktinformationen in der Kleidung oder eine Ortungshilfe können im Ernstfall Leben retten.
Körperliche Warnzeichen ernst nehmen
Da viele Menschen mit Demenz ihre Beschwerden nicht richtig äußern können, ist genaues Beobachten wichtig. Warnzeichen wie Benommenheit, Übelkeit, trockene Haut oder starkes Schwitzen sind unbedingt ernst zu nehmen. Erste Hilfe: kühle Umschläge, Schatten und sofortige ärztliche Hilfe.
Regelmäßig Kontakt halten
Wer allein lebt, ist bei Hitze besonders gefährdet - selbst dann, wenn der Alltag ansonsten noch gut funktioniert. Angehörige sollten an heißen Tagen besonders darauf achten, in Kontakt zu bleiben, um die Situation der erkrankten Person im Blick zu haben. Gefährliche Situationen können so frühzeitig verhindert werden.
Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit
www.alzheimer-forschung.de/alzheimer
Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) fördert seit 1995 Alzheimer- und Demenzforschung. Mit kostenlosen Broschüren und umfassenden Informationen auf der Website www.alzheimer-forschung.de klärt die AFI über Demenzerkrankungen auf. Bis heute konnte der Verein 420 Forschungsaktivitäten mit 17,7 Millionen Euro unterstützen und über 975.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Die AFI finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden und kooperiert nicht mit der Pharmaindustrie. Als Träger des Spendenzertifikats des Deutschen Spendenrates verpflichtet sich der Verein zu einer transparenten Verwendung von Spenden. Die AFI ist Mitglied im Netzwerk Nationale Demenzstrategie. Botschafterin ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.
Pressekontakt:
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Kreuzstr. 34
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