Hamburg (ots) -
Welche Auswirkungen hätten eine verbesserte Erkennung, Diagnose und Therapietreue bei Betroffenen von der chronischen Nierenkrankheit (chronic kidney disease, CKD)? Dieser Frage widmet sich die Modellanalyse IMPACT CKD.[1] Die Daten der Studie legen nahe, dass durch gezielte CKD-Screenings von Menschen mit Risikofaktoren, frühzeitige Diagnose und Zugang zur leiliniengerechten Behandlung Komplikationen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert werden könnten.[1] Zudem können geschätzte 105,4 Milliarden Euro als Kosten für Nierenersatztherapien eingespart werden.[1] Neben den gesundheitlichen und finanziellen Vorteilen könnte eine frühzeitige Diagnose auch erhebliche Umweltvorteile mit sich bringen.[1]
Derzeit leben in Deutschland schätzungsweise 9 Millionen Menschen mit der chronischen Nierenkrankheit.[2-3] Diese verursacht jährliche Kosten von etwa 24 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft.[4] Die Daten untermauern den dringenden Handlungsbedarf im Umgang mit der CKD.
Um die möglichen positiven Effekte durch politische Maßnahmen, wie z. B. regelmäßige Nierenscreenings bei Risikopatient:innen, zu belegen, untersucht IMPACT CKD die wirtschaftlichen und klinischen Auswirkungen der chronischen Nierenkrankheit in Deutschland über einen Zeitraum von 25 Jahren (2022 bis 2047) und stellt Prognosen für die Zukunft auf.[1] Diese wurden auf dem diesjährigen European Renal Association (ERA) Kongress präsentiert.[5] Hierbei wurden die Vorteile der Früherkennung, einer frühzeitigen Diagnose sowie eines verbesserten Zugangs zu einer leitliniengerechten Behandlung bewertet.[1] IMPACT CKD unterstreicht die Bedeutung gezielter Vorsorgeuntersuchungen und einer leitliniengerechten Therapie bei Patient:innen mit Risikofaktoren wie Typ-2-Diabetes mellitus und Bluthochdruck.[1]
"Eine frühzeitige Diagnose könnte es Patient:innen ermöglichen, ihre Erkrankung besser zu managen, länger gesund zu bleiben und eine Dialyse zu vermeiden.[6,7] Leider wird CKD häufig erst zu spät diagnostiziert.[6,8,9] Um dies zu ändern, sind politische Maßnahmen zur Unterstützung der Früherkennung und leitliniengerechten Behandlung dringend erforderlich.[10-13] Wenn wir jetzt handeln, könnten wir die Lebensqualität vieler Betroffenen verbessern und sie dabei unterstützen, aktive Mitglieder ihrer Familien, Gemeinschaften und der Gesellschaft zu bleiben[13-14]" betont Prof. Dr. med. Christoph Wanner, Nephrologe am Universitätsklinikum Würzburg und Leiter der Modellanalyse IMPACT CKD.
Nierenschutz kann Sterblichkeit und Gesundheitskosten reduzieren
Die Auswertung der IMPACT CKD Daten deutet auf eine signifikante Verbesserung gesundheitlicher Faktoren hin, darunter eine Verringerung der kardiovaskulären Ereignisse um 43,1 % und eine Abnahme der Gesamtsterblichkeit um 3,9 % über 25 Jahre.[1]
Diese Fortschritte gehen mit Rückgang der Dialysetherapie um 45,5 % einher, wodurch die Abhängigkeit von einer der teuersten Behandlungsmöglichkeiten verringert werden könnte.[1,15] Neben gesundheitlichen Vorteilen für die Betroffenen könnten so auch Kosten eingespart werden. Somit ergeben sich in Bezug auf Gesundheitskosten für Nierenersatztherapie über einen Zeitraum von 25 Jahren Einsparungen in Höhe von bis zu 105,4 Milliarden Euro.[1]
Obwohl die Gesamtgesundheitskosten bezogen auf die CKD im selben Zeitraum steigen dürften - da mehr Patient:innen früher diagnostiziert werden und länger mit der Erkrankung leben - deuten die Studienergebnisse auf breitere sozioökonomische Vorteile für Deutschland hin.[1] So werden beispielweise durch eine verbesserte Produktivität und den Erhalt von Arbeitskräften zusätzliche Steuereinnahmen in Höhe von 36,1 Milliarden Euro erwartet.[1] 2,3 Millionen Menschen könnten zusätzlich erwerbstätig sein.[1]
Ökologische Auswirkungen: Gesundheit für Mensch und Planet!
Neben den klinischen und wirtschaftlichen Auswirkungen zeigt die Analyse zudem, dass eine Verringerung der Dialysepflicht auch den Verbrauch von Süßwasser um 43,6 %, die Nutzung fossiler Brennstoffe um 42,5 % und die Kohlenstoffemissionen um 42,6 % reduzieren könnte.[1]
Diese Ergebnisse bekräftigen die Dringlichkeit frühzeitiger Maßnahmen bei CKD, nicht nur um das Leben der Patient:innen zu verbessern, sondern auch um ein stärkeres, nachhaltigeres Gesundheitssystem zu schaffen. Zudem untermauern sie, dass bessere Prävention und Versorgung bei CKD durch umfassende politische Maßnahmen unterstützt werden müssen. Diese Erkenntnisse kommen nur wenige Tage, nachdem die Weltgesundheitsorganisation eine neue Resolution verabschiedet hat, die CKD als globale Gesundheitspriorität anerkennt - einen kritischen Meilenstein, der CKD auf das Niveau anderer großer nichtübertragbarer Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes hebt.[16]
Accelerating Change Together
IMPACT CKD ist die erste Studie, die die umfangreichen Auswirkungen von CKD über einen Zeitraum von 25 Jahren untersucht und prognostiziert.[1] Sie ist Teil von AstraZenecas Programm "Accelerating Change Together (ACT) for CKD".[17] Das Ziel ist es, weltweit das Verständnis für CKD und die Behandlungsergebnisse zu verbessern. Über das "ACT on CKD"-Programm hat AstraZeneca gemeinsam mit der Global Patient Alliance for Kidney Health (GloPAKH) die Kampagne "Macht den Unterschied für mehr Nierengesundheit (https://globalkidneyalliance.org/make-the-change/)" ins Leben gerufen.[17] Diese Initiative setzt sich dafür ein, den Stellenwert der CKD auf der weltweiten politischen Agenda zu erhöhen und umfassende sowie wirksame Strategien zum Krankheitsmanagement im Kampf gegen diese steigende gesundheitliche Herausforderung zu implementieren.[17,18]
- ENDE -
Anmerkungen
Chronische Nierenkrankheit (CKD)
Die chronische Nierenkrankheit (chronic kidney disease; CKD) ist eine fortschreitende, lebensbedrohliche Erkrankung, von der in Deutschland rund 11,7 Millionen Menschen betroffen sind.[2-3] Die Dunkelziffer ist allerdings hoch: 9 von 10 der Betroffenen wissen nichts von ihrer Erkrankung.[19] Diabetes mellitus und Bluthochdruck sind in Industrienationen die Hauptursachen der CKD.[20] Die Erkrankung ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und vorzeitigen Tod assoziiert.[21] Zu den diagnostischen Kriterien für eine CKD gehören eine geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (estimated glomerular filtration rate; eGFR) < 60 mL/min/1,73 m2 und/oder ein Marker für eine Nierenschädigung, wie beispielsweise ein Albumin-Kreatinin-Quotient im Urin (urine albumin-creatinine ratio; UACR) von > 30 mg/g.[22] Die Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO)-Leitlinien empfehlen, Patient:innen mit Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen systematisch mittels eGFR und UACR auf die chronische Nierenkrankheiten zu screenen.[23]
AstraZeneca in CVRM
Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (Cardiovascular, Renal and Metabolism, CVRM), stellen für AstraZeneca einen zentralen Therapiebereich dar. Das Unternehmen investiert in die Erforschung grundlegender Zusammenhänge zwischen Herz, Nieren und Bauchspeicheldrüse, um ein Portfolio von Medikamenten zum Schutz der Organe und zur Verbesserung der Therapieergebnisse (Verlangsamung des Krankheitsverlaufs, Verringerung der Risiken und Bekämpfung von Komorbiditäten) zu entwickeln. Das Ziel ist es dazu beizutragen, den Verlauf von CVRM-Erkrankungen zu modifizieren oder zu stoppen, Organe zu regenerieren und ihre Funktion wiederherzustellen. Hierbei folgt AstraZeneca der Wissenschaft, um die Behandlungspraktiken und die kardiovaskuläre Gesundheit von Millionen von Patient:innen weltweit zu verbessern. Dazu gehört auch die akutmedizinische Versorgung von Blutungen bei Patient:innen, die zur Prävention von Blutgerinnseln direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) einnehmen. Der Bereich CVRM ist ein wichtiger Wachstumsmotor für AstraZeneca.
AstraZeneca
AstraZeneca (LSE/STO/Nasdaq: AZN) ist ein globales, wissenschaftsorientiertes biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entdeckung, Entwicklung und Vermarktung von verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Bereichen Onkologie, seltene Krankheiten und Biopharmazeutika, einschließlich Herz-Kreislauf, Nieren und Stoffwechsel sowie Atemwege und Immunologie, konzentriert. AstraZeneca hat seinen Sitz in Cambridge, Großbritannien, und ist in über 125 Ländern tätig. Die innovativen Arzneimittel des Unternehmens werden von Millionen von Patient:innen weltweit verwendet. Bitte besuchen Sie astrazeneca.de. (https://www.astrazeneca.de/)
Referenzen
1. Tangri N, et al. Impact of improved diagnosis and treatment on holistic chronic kidney disease burden. Kidney Int Rep. 2025. In press. Journal Pre-proof. doi:10.1016/j.ekir.2025.05.039. Abrufbar unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2468024925003420
2. GBD Chronic Kidney Disease Collaboration. Global, regional, and national burden of chronic kidney disease, 1990-2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. Lancet. 2020 Feb 29;395(10225):709-33. doi:10.1016/S0140-6736(20)30045-3.
3. Statistisches Bundesamt (Destatis). Bevölkerung: Bevölkerungsstand (Stand: 23. Januar 2025). Abrufbar unter: https://ots.de/pSE8JS [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
4. Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN). Koalitionsvertrag: Volkskrankheit chronische Nierenkrankheit (CKD) berücksichtigen. Warum Deutschland ein Zentrum für Nierengesundheit (DZNG) braucht (Stand: 11. März 2025). Abrufbar unter: https://ots.de/EjgTzF [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
5. Tangri N, et al. Impact of targeted screening in high-risk individuals and guideline-directed medical therapy on CKD burden in Europe: projections from IMPACT CKD. Vorgestellt auf: 62. ERA-Kongress, 4.-7. Juni 2025, Wien, Österreich.
6. Whaley-Connell A, et al. The importance of early identification of chronic kidney disease. Mo Med. 2011 Jan-Feb;108(1):25-8. PMID: 21462606; PMCID: PMC6188457.
7. Kushner P, et al. Early identification and management of chronic kidney disease: a narrative review of the crucial role of primary care practitioners. Adv Ther. 2024 Oct;41(10):3757-3770. doi: 10.1007/s12325-024-02957-z. Epub 2024 Aug 20. PMID: 39162984; PMCID: PMC11399210.
8. Deutsche Gesellschaft für Nephrologie(DGfN). Weltnierentag am 9. März 2023: Nierenkrankheiten sind gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden (Stand: 28. Februar 2023). Abrufbar unter: https://www.dgfn.eu/pressemeldung/wnt-2023-pm.html [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
9. gesund.bund.de - Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Chronische Nierenerkrankung (Stand: 2025). Abrufbar unter: https://gesund.bund.de/chronische-nierenerkrankung [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
10. Shlipak MG, et al. The case for early identification and intervention of chronic kidney disease: conclusions from a Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) Controversies Conference. Kidney Int. 2021 Jan;99(1):34-47. doi:10.1016/j.kint.2020.10.012.
11. Lou-Meda R, Pérez JB. Reducing the burden of chronic kidney disease in the world. Lancet. 2025 May 24;405(10492):1810. doi:10.1016/S0140-6736(25)00548-3.
12. Kidney disease is a worldwide killer. Treat it that way. Nature. 2025 Apr 24;640:858. doi:10.1038/d41586-025-01237-2.
13. Francis A, et al. Chronic kidney disease and the global public health agenda: an international consensus. Nat Rev Nephrol. 2024;20:473-85. doi:10.1038/s41581-024-00820-6.
14. Fletcher BR, et al. Symptom burden and health-related quality of life in chronic kidney disease: A global systematic review and meta-analysis. PLoS Med. 2022 Apr 6;19(4):e1003954. doi: 10.1371/journal.pmed.1003954. PMID: 35385471; PMCID: PMC8985967.
15. Morton RL, et al. Supportive Care: Economic Considerations in Advanced Kidney Disease. Clin J Am Soc Nephrol. 2016 Oct 7;11(10):1915-1920. doi: 10.2215/CJN.12651115. Epub 2016 Aug 10. PMID: 27510455; PMCID: PMC5053800.
16. International Society of Nephrology (ISN). Historic win for kidney health as WHO adopts global resolution (Stand: 22. Mai 2025). Abrufbar unter: https://ots.de/ZNfZv0 [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
17. AstraZeneca. Transforming kidney health and the burden of CKD (Stand: 21. November 2024). Abrufbar unter: https://ots.de/0Dpdrz. [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
18. Make the Change for Kidney Health. We can transform the lives of people with CKD and the world around them (Stand: September 2024). Abrufbar unter: https://globalkidneyalliance.org/make-the-change/. [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
19. Tangri N, et al. Prevalence of undiagnosed stage 3 chronic kidney disease in France, Germany, Italy, Japan and the USA: results from the multinational observational REVEAL-CKD study. BMJ Open. 2023 May 22;13(5):e067386. doi: 10.1136/bmjopen-2022-067386. PMID: 37217263; PMCID: PMC10230905.
20. Webster AC, et al. Chronic kidney disease. Lancet. 2017 Mar 25;389(10075):1238-52. doi:10.1016/S0140-6736(16)32064-5.
21. Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Chronic Kidney Disease in the United States (Stand: Mai 2023). Abrufbar unter: https://www.cdc.gov/kidney-disease/media/pdfs/CKD-Factsheet-H.pdf [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
22. Rossing P, et al. KDIGO 2022 Clinical Practice Guideline for Diabetes Management in Chronic Kidney Disease. Kidney Int. 2022 Nov;102(5 Suppl):S1-127. doi:10.1016/j.kint.2022.06.008.
23. Wanner C, et al. InspeCKD - Analyse zur Nutzung von Labordiagnostik im Kontext der chronischen Nierenerkrankung. MMW Fortschr Med. 2024 Apr;166(Suppl 4):9-17. doi:10.1007/s15006-024-3684-y.
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Pressekontakt:
Anika Bittorf, AstraZeneca GmbH
Managerin PR & Communications
Tel.: +49 (0)152 07658143
E-Mail: anika.bittorf@astrazeneca.com
Original-Content von: AstraZeneca GmbH, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/18044/6054541
Welche Auswirkungen hätten eine verbesserte Erkennung, Diagnose und Therapietreue bei Betroffenen von der chronischen Nierenkrankheit (chronic kidney disease, CKD)? Dieser Frage widmet sich die Modellanalyse IMPACT CKD.[1] Die Daten der Studie legen nahe, dass durch gezielte CKD-Screenings von Menschen mit Risikofaktoren, frühzeitige Diagnose und Zugang zur leiliniengerechten Behandlung Komplikationen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert werden könnten.[1] Zudem können geschätzte 105,4 Milliarden Euro als Kosten für Nierenersatztherapien eingespart werden.[1] Neben den gesundheitlichen und finanziellen Vorteilen könnte eine frühzeitige Diagnose auch erhebliche Umweltvorteile mit sich bringen.[1]
Derzeit leben in Deutschland schätzungsweise 9 Millionen Menschen mit der chronischen Nierenkrankheit.[2-3] Diese verursacht jährliche Kosten von etwa 24 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft.[4] Die Daten untermauern den dringenden Handlungsbedarf im Umgang mit der CKD.
Um die möglichen positiven Effekte durch politische Maßnahmen, wie z. B. regelmäßige Nierenscreenings bei Risikopatient:innen, zu belegen, untersucht IMPACT CKD die wirtschaftlichen und klinischen Auswirkungen der chronischen Nierenkrankheit in Deutschland über einen Zeitraum von 25 Jahren (2022 bis 2047) und stellt Prognosen für die Zukunft auf.[1] Diese wurden auf dem diesjährigen European Renal Association (ERA) Kongress präsentiert.[5] Hierbei wurden die Vorteile der Früherkennung, einer frühzeitigen Diagnose sowie eines verbesserten Zugangs zu einer leitliniengerechten Behandlung bewertet.[1] IMPACT CKD unterstreicht die Bedeutung gezielter Vorsorgeuntersuchungen und einer leitliniengerechten Therapie bei Patient:innen mit Risikofaktoren wie Typ-2-Diabetes mellitus und Bluthochdruck.[1]
"Eine frühzeitige Diagnose könnte es Patient:innen ermöglichen, ihre Erkrankung besser zu managen, länger gesund zu bleiben und eine Dialyse zu vermeiden.[6,7] Leider wird CKD häufig erst zu spät diagnostiziert.[6,8,9] Um dies zu ändern, sind politische Maßnahmen zur Unterstützung der Früherkennung und leitliniengerechten Behandlung dringend erforderlich.[10-13] Wenn wir jetzt handeln, könnten wir die Lebensqualität vieler Betroffenen verbessern und sie dabei unterstützen, aktive Mitglieder ihrer Familien, Gemeinschaften und der Gesellschaft zu bleiben[13-14]" betont Prof. Dr. med. Christoph Wanner, Nephrologe am Universitätsklinikum Würzburg und Leiter der Modellanalyse IMPACT CKD.
Nierenschutz kann Sterblichkeit und Gesundheitskosten reduzieren
Die Auswertung der IMPACT CKD Daten deutet auf eine signifikante Verbesserung gesundheitlicher Faktoren hin, darunter eine Verringerung der kardiovaskulären Ereignisse um 43,1 % und eine Abnahme der Gesamtsterblichkeit um 3,9 % über 25 Jahre.[1]
Diese Fortschritte gehen mit Rückgang der Dialysetherapie um 45,5 % einher, wodurch die Abhängigkeit von einer der teuersten Behandlungsmöglichkeiten verringert werden könnte.[1,15] Neben gesundheitlichen Vorteilen für die Betroffenen könnten so auch Kosten eingespart werden. Somit ergeben sich in Bezug auf Gesundheitskosten für Nierenersatztherapie über einen Zeitraum von 25 Jahren Einsparungen in Höhe von bis zu 105,4 Milliarden Euro.[1]
Obwohl die Gesamtgesundheitskosten bezogen auf die CKD im selben Zeitraum steigen dürften - da mehr Patient:innen früher diagnostiziert werden und länger mit der Erkrankung leben - deuten die Studienergebnisse auf breitere sozioökonomische Vorteile für Deutschland hin.[1] So werden beispielweise durch eine verbesserte Produktivität und den Erhalt von Arbeitskräften zusätzliche Steuereinnahmen in Höhe von 36,1 Milliarden Euro erwartet.[1] 2,3 Millionen Menschen könnten zusätzlich erwerbstätig sein.[1]
Ökologische Auswirkungen: Gesundheit für Mensch und Planet!
Neben den klinischen und wirtschaftlichen Auswirkungen zeigt die Analyse zudem, dass eine Verringerung der Dialysepflicht auch den Verbrauch von Süßwasser um 43,6 %, die Nutzung fossiler Brennstoffe um 42,5 % und die Kohlenstoffemissionen um 42,6 % reduzieren könnte.[1]
Diese Ergebnisse bekräftigen die Dringlichkeit frühzeitiger Maßnahmen bei CKD, nicht nur um das Leben der Patient:innen zu verbessern, sondern auch um ein stärkeres, nachhaltigeres Gesundheitssystem zu schaffen. Zudem untermauern sie, dass bessere Prävention und Versorgung bei CKD durch umfassende politische Maßnahmen unterstützt werden müssen. Diese Erkenntnisse kommen nur wenige Tage, nachdem die Weltgesundheitsorganisation eine neue Resolution verabschiedet hat, die CKD als globale Gesundheitspriorität anerkennt - einen kritischen Meilenstein, der CKD auf das Niveau anderer großer nichtübertragbarer Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes hebt.[16]
Accelerating Change Together
IMPACT CKD ist die erste Studie, die die umfangreichen Auswirkungen von CKD über einen Zeitraum von 25 Jahren untersucht und prognostiziert.[1] Sie ist Teil von AstraZenecas Programm "Accelerating Change Together (ACT) for CKD".[17] Das Ziel ist es, weltweit das Verständnis für CKD und die Behandlungsergebnisse zu verbessern. Über das "ACT on CKD"-Programm hat AstraZeneca gemeinsam mit der Global Patient Alliance for Kidney Health (GloPAKH) die Kampagne "Macht den Unterschied für mehr Nierengesundheit (https://globalkidneyalliance.org/make-the-change/)" ins Leben gerufen.[17] Diese Initiative setzt sich dafür ein, den Stellenwert der CKD auf der weltweiten politischen Agenda zu erhöhen und umfassende sowie wirksame Strategien zum Krankheitsmanagement im Kampf gegen diese steigende gesundheitliche Herausforderung zu implementieren.[17,18]
- ENDE -
Anmerkungen
Chronische Nierenkrankheit (CKD)
Die chronische Nierenkrankheit (chronic kidney disease; CKD) ist eine fortschreitende, lebensbedrohliche Erkrankung, von der in Deutschland rund 11,7 Millionen Menschen betroffen sind.[2-3] Die Dunkelziffer ist allerdings hoch: 9 von 10 der Betroffenen wissen nichts von ihrer Erkrankung.[19] Diabetes mellitus und Bluthochdruck sind in Industrienationen die Hauptursachen der CKD.[20] Die Erkrankung ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und vorzeitigen Tod assoziiert.[21] Zu den diagnostischen Kriterien für eine CKD gehören eine geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (estimated glomerular filtration rate; eGFR) < 60 mL/min/1,73 m2 und/oder ein Marker für eine Nierenschädigung, wie beispielsweise ein Albumin-Kreatinin-Quotient im Urin (urine albumin-creatinine ratio; UACR) von > 30 mg/g.[22] Die Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO)-Leitlinien empfehlen, Patient:innen mit Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen systematisch mittels eGFR und UACR auf die chronische Nierenkrankheiten zu screenen.[23]
AstraZeneca in CVRM
Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (Cardiovascular, Renal and Metabolism, CVRM), stellen für AstraZeneca einen zentralen Therapiebereich dar. Das Unternehmen investiert in die Erforschung grundlegender Zusammenhänge zwischen Herz, Nieren und Bauchspeicheldrüse, um ein Portfolio von Medikamenten zum Schutz der Organe und zur Verbesserung der Therapieergebnisse (Verlangsamung des Krankheitsverlaufs, Verringerung der Risiken und Bekämpfung von Komorbiditäten) zu entwickeln. Das Ziel ist es dazu beizutragen, den Verlauf von CVRM-Erkrankungen zu modifizieren oder zu stoppen, Organe zu regenerieren und ihre Funktion wiederherzustellen. Hierbei folgt AstraZeneca der Wissenschaft, um die Behandlungspraktiken und die kardiovaskuläre Gesundheit von Millionen von Patient:innen weltweit zu verbessern. Dazu gehört auch die akutmedizinische Versorgung von Blutungen bei Patient:innen, die zur Prävention von Blutgerinnseln direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) einnehmen. Der Bereich CVRM ist ein wichtiger Wachstumsmotor für AstraZeneca.
AstraZeneca
AstraZeneca (LSE/STO/Nasdaq: AZN) ist ein globales, wissenschaftsorientiertes biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entdeckung, Entwicklung und Vermarktung von verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Bereichen Onkologie, seltene Krankheiten und Biopharmazeutika, einschließlich Herz-Kreislauf, Nieren und Stoffwechsel sowie Atemwege und Immunologie, konzentriert. AstraZeneca hat seinen Sitz in Cambridge, Großbritannien, und ist in über 125 Ländern tätig. Die innovativen Arzneimittel des Unternehmens werden von Millionen von Patient:innen weltweit verwendet. Bitte besuchen Sie astrazeneca.de. (https://www.astrazeneca.de/)
Referenzen
1. Tangri N, et al. Impact of improved diagnosis and treatment on holistic chronic kidney disease burden. Kidney Int Rep. 2025. In press. Journal Pre-proof. doi:10.1016/j.ekir.2025.05.039. Abrufbar unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2468024925003420
2. GBD Chronic Kidney Disease Collaboration. Global, regional, and national burden of chronic kidney disease, 1990-2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. Lancet. 2020 Feb 29;395(10225):709-33. doi:10.1016/S0140-6736(20)30045-3.
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4. Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN). Koalitionsvertrag: Volkskrankheit chronische Nierenkrankheit (CKD) berücksichtigen. Warum Deutschland ein Zentrum für Nierengesundheit (DZNG) braucht (Stand: 11. März 2025). Abrufbar unter: https://ots.de/EjgTzF [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
5. Tangri N, et al. Impact of targeted screening in high-risk individuals and guideline-directed medical therapy on CKD burden in Europe: projections from IMPACT CKD. Vorgestellt auf: 62. ERA-Kongress, 4.-7. Juni 2025, Wien, Österreich.
6. Whaley-Connell A, et al. The importance of early identification of chronic kidney disease. Mo Med. 2011 Jan-Feb;108(1):25-8. PMID: 21462606; PMCID: PMC6188457.
7. Kushner P, et al. Early identification and management of chronic kidney disease: a narrative review of the crucial role of primary care practitioners. Adv Ther. 2024 Oct;41(10):3757-3770. doi: 10.1007/s12325-024-02957-z. Epub 2024 Aug 20. PMID: 39162984; PMCID: PMC11399210.
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9. gesund.bund.de - Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Chronische Nierenerkrankung (Stand: 2025). Abrufbar unter: https://gesund.bund.de/chronische-nierenerkrankung [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
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11. Lou-Meda R, Pérez JB. Reducing the burden of chronic kidney disease in the world. Lancet. 2025 May 24;405(10492):1810. doi:10.1016/S0140-6736(25)00548-3.
12. Kidney disease is a worldwide killer. Treat it that way. Nature. 2025 Apr 24;640:858. doi:10.1038/d41586-025-01237-2.
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15. Morton RL, et al. Supportive Care: Economic Considerations in Advanced Kidney Disease. Clin J Am Soc Nephrol. 2016 Oct 7;11(10):1915-1920. doi: 10.2215/CJN.12651115. Epub 2016 Aug 10. PMID: 27510455; PMCID: PMC5053800.
16. International Society of Nephrology (ISN). Historic win for kidney health as WHO adopts global resolution (Stand: 22. Mai 2025). Abrufbar unter: https://ots.de/ZNfZv0 [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
17. AstraZeneca. Transforming kidney health and the burden of CKD (Stand: 21. November 2024). Abrufbar unter: https://ots.de/0Dpdrz. [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
18. Make the Change for Kidney Health. We can transform the lives of people with CKD and the world around them (Stand: September 2024). Abrufbar unter: https://globalkidneyalliance.org/make-the-change/. [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
19. Tangri N, et al. Prevalence of undiagnosed stage 3 chronic kidney disease in France, Germany, Italy, Japan and the USA: results from the multinational observational REVEAL-CKD study. BMJ Open. 2023 May 22;13(5):e067386. doi: 10.1136/bmjopen-2022-067386. PMID: 37217263; PMCID: PMC10230905.
20. Webster AC, et al. Chronic kidney disease. Lancet. 2017 Mar 25;389(10075):1238-52. doi:10.1016/S0140-6736(16)32064-5.
21. Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Chronic Kidney Disease in the United States (Stand: Mai 2023). Abrufbar unter: https://www.cdc.gov/kidney-disease/media/pdfs/CKD-Factsheet-H.pdf [Letzter Zugriff: 26. Mai 2025].
22. Rossing P, et al. KDIGO 2022 Clinical Practice Guideline for Diabetes Management in Chronic Kidney Disease. Kidney Int. 2022 Nov;102(5 Suppl):S1-127. doi:10.1016/j.kint.2022.06.008.
23. Wanner C, et al. InspeCKD - Analyse zur Nutzung von Labordiagnostik im Kontext der chronischen Nierenerkrankung. MMW Fortschr Med. 2024 Apr;166(Suppl 4):9-17. doi:10.1007/s15006-024-3684-y.
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