Bonn (ots) -
In der Demokratischen Republik Kongo ist die Gewalt gegen Frauen und Mädchen verheerend angestiegen. Angaben von UN-OCHA zufolge wurden allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 mehr als 67.000 Fälle von sexuellen Übergriffen gemeldet - ein Anstieg um 38 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. PEP-Kits (Postexpositionsprophylaxe) zur Verhinderung von HIV-Infektionen und Schwangerschaften nach Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen sind derzeit im Land nicht mehr ausreichend verfügbar, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE. Aufgrund von Mittelkürzungen ist die gesamte Beschaffungskette, mit der humanitäre Akteure die Region mit PEP-Kits versorgten, zusammengebrochen.
"Der systematische Einsatz von Vergewaltigungen als Kriegswaffe ist nicht nur eine Verletzung der Menschenrechte, sondern auch eine gezielte Strategie zur Destabilisierung von Gemeinschaften", sagt Amadou Bocoum, CARE-Länderdirektor in der DR Kongo. "Die Geschichten, die wir täglich hören, sind erschütternd. Frauen und Mädchen sind unvorstellbaren Grausamkeiten ausgesetzt. Ihr Leben ist durch Gewalt und Entbehrungen für immer verändert. Der Mangel an PEP-Kits nach Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen bedeutet, dass die Überlebenden ohne Unterstützung dastehen, um weiteren Schaden zu verhindern."
Der ohnehin eingeschränkte Zugang zu Gesundheitseinrichtungen wird durch die instabile Sicherheitslage noch schwieriger. Die Straßen sind aufgrund aktiver Kämpfe häufig unpassierbar und die Wege zu den Kliniken sehr gefährlich. PEP-Medikamente müssen jedoch innerhalb von 72 Stunden eingenommen werden. Die unsichere Lage im Land in Verbindung mit dem Mangel an PEP-Kits behindert die Prävention und setzt die betroffenen Frauen und Mädchen sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV infolge von Vergewaltigungen und Übergriffen aus.
Zudem ist das Stigma, mit dem Überlebende von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt konfrontiert sind, allgegenwärtig. Viele Frauen und Mädchen trauen sich nicht, die Vorfälle zu melden, weil sie nicht nur weitere Gewalt durch die Täter fürchten, sondern auch soziale Ablehnung durch ihre eigenen Familien, Partner und Gemeinschaften. Dieses Schweigen hindert die Überlebenden häufig daran, die begrenzt verfügbare Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wahrscheinlich stellen die gemeldeten Zahlen deshalb nur einen Bruchteil der tatsächlichen Fälle dar, insbesondere in abgelegenen Gebieten.
"Wir müssen jetzt handeln, um eine umfassende Versorgung und den Schutz dieser Frauen und Mädchen zu gewährleisten", so Amadou Bocoum. "Die internationale Gemeinschaft kann vor dieser Krise nicht die Augen verschließen. Es sind sofortige und nachhaltige Maßnahmen erforderlich, um die Würde der Frauen und Mädchen zu erhalten."
CARE wurde 1945 gegründet, um Armut und Hunger in Europa mit über 100 Millionen CARE-Paketen zu lindern. Heute setzt sich CARE in über 100 Ländern mit überwiegend einheimischen Kräften für die Überwindung von Not, Armut und Ausgrenzung ein und stellt insbesondere Frauen und Mädchen ins Zentrum seiner Arbeit.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland e.V.
Corinna Henrich
Telefon: +49 (0) 228 975 63 - 46
Mobil: +49 (0) 1511 11 48 475
E-Mail: henrich@care.de
Original-Content von: CARE Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/6745/6054603
In der Demokratischen Republik Kongo ist die Gewalt gegen Frauen und Mädchen verheerend angestiegen. Angaben von UN-OCHA zufolge wurden allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 mehr als 67.000 Fälle von sexuellen Übergriffen gemeldet - ein Anstieg um 38 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. PEP-Kits (Postexpositionsprophylaxe) zur Verhinderung von HIV-Infektionen und Schwangerschaften nach Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen sind derzeit im Land nicht mehr ausreichend verfügbar, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE. Aufgrund von Mittelkürzungen ist die gesamte Beschaffungskette, mit der humanitäre Akteure die Region mit PEP-Kits versorgten, zusammengebrochen.
"Der systematische Einsatz von Vergewaltigungen als Kriegswaffe ist nicht nur eine Verletzung der Menschenrechte, sondern auch eine gezielte Strategie zur Destabilisierung von Gemeinschaften", sagt Amadou Bocoum, CARE-Länderdirektor in der DR Kongo. "Die Geschichten, die wir täglich hören, sind erschütternd. Frauen und Mädchen sind unvorstellbaren Grausamkeiten ausgesetzt. Ihr Leben ist durch Gewalt und Entbehrungen für immer verändert. Der Mangel an PEP-Kits nach Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen bedeutet, dass die Überlebenden ohne Unterstützung dastehen, um weiteren Schaden zu verhindern."
Der ohnehin eingeschränkte Zugang zu Gesundheitseinrichtungen wird durch die instabile Sicherheitslage noch schwieriger. Die Straßen sind aufgrund aktiver Kämpfe häufig unpassierbar und die Wege zu den Kliniken sehr gefährlich. PEP-Medikamente müssen jedoch innerhalb von 72 Stunden eingenommen werden. Die unsichere Lage im Land in Verbindung mit dem Mangel an PEP-Kits behindert die Prävention und setzt die betroffenen Frauen und Mädchen sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV infolge von Vergewaltigungen und Übergriffen aus.
Zudem ist das Stigma, mit dem Überlebende von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt konfrontiert sind, allgegenwärtig. Viele Frauen und Mädchen trauen sich nicht, die Vorfälle zu melden, weil sie nicht nur weitere Gewalt durch die Täter fürchten, sondern auch soziale Ablehnung durch ihre eigenen Familien, Partner und Gemeinschaften. Dieses Schweigen hindert die Überlebenden häufig daran, die begrenzt verfügbare Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wahrscheinlich stellen die gemeldeten Zahlen deshalb nur einen Bruchteil der tatsächlichen Fälle dar, insbesondere in abgelegenen Gebieten.
"Wir müssen jetzt handeln, um eine umfassende Versorgung und den Schutz dieser Frauen und Mädchen zu gewährleisten", so Amadou Bocoum. "Die internationale Gemeinschaft kann vor dieser Krise nicht die Augen verschließen. Es sind sofortige und nachhaltige Maßnahmen erforderlich, um die Würde der Frauen und Mädchen zu erhalten."
CARE wurde 1945 gegründet, um Armut und Hunger in Europa mit über 100 Millionen CARE-Paketen zu lindern. Heute setzt sich CARE in über 100 Ländern mit überwiegend einheimischen Kräften für die Überwindung von Not, Armut und Ausgrenzung ein und stellt insbesondere Frauen und Mädchen ins Zentrum seiner Arbeit.
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