MAGDEBURG (dpa-AFX) - Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens fordert eine verlässliche Finanzierung des Deutschlandtickets. Einnahmeaufteilung und Lastenausgleich müssten dauerhaft und klar geregelt sein, "sonst bleiben die Landkreise und Verkehrsunternehmen weiterhin im Ungewissen", sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.
Das Deutschlandticket werde dauerhaft nur funktionieren, "wenn sich sowohl der Bund als auch die Länder zur gemeinsamen Finanzierung bekennen", sagte Hüskens. "Aus Sicht eines finanzschwachen Landes wäre eher ein höherer Bundesanteil zu begrüßen." Es sei aber mindestens ein Verhältnis von jeweils 50 Prozent von Bund und Ländern notwendig, teilte das Infrastrukturministerium in Magdeburg auf Anfrage mit.
Ringen um Finanzierung
Wie es mit dem D-Ticket, mit dem man bundesweit für 58 Euro im Monat den Nah- und Regionalverkehr nutzen kann, konkret weitergeht, ist Gegenstand von Verhandlungen zwischen Bund und Ländern. CDU, CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten: "Das Deutschlandticket wird über 2025 hinaus fortgesetzt", aber auch deutlich gemacht, dass sich Nutzer ab 2029 auf höhere Preise einstellen müssen.
Zur Finanzierung des Tickets schießen Bund und Länder derzeit jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsbetrieben auszugleichen. Die Bundesmittel sind aber bisher nur noch für dieses Jahr gesetzlich festgeschrieben. Zuletzt hatte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner die Zukunft des Deutschlandtickets in Frage gestellt. Es sei "gut gemeint, aber teuer für den Bund und die Länder", sagte der CDU-Politiker.
Wie soll der Preis gebildet werden?
Hüskens plädiert dafür, dass der Preis des Deutschlandtickets künftig durch einen Index, etwa der Preissteigerungen im Verkehrsbereich, gebildet wird. "Damit bliebe die Marktwirkung des Tickets im Vergleich zu anderen Produkten der Unternehmen immer gleich", sagte die FDP-Politikerin. In jedem Fall müsse der Preis "raus aus der politischen Festsetzung", so Hüskens./cki/DP/mis