WIESBADEN (ots) -
- Ältere Personen haben deutlich höhere Schulden im Verhältnis zum Einkommen als jüngere
- Personen ab 65 Jahren am häufigsten bei Kreditinstituten verschuldet, unter 25 Jahren bei Telekommunikationsunternehmen
Personen, die 2024 die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch nahmen, waren durchschnittlich mit 32 976 Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatten ältere Menschen dabei im Durchschnitt deutlich mehr Schulden als jüngere. Bei den unter 25-Jährigen betrugen die durchschnittlichen Verbindlichkeiten rund 11 269 Euro, bei Personen ab 65 Jahren etwa 46 847 Euro. Am häufigsten nahmen Menschen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren eine Schuldnerberatung in Anspruch. Diese Altersgruppe stellte im Jahr 2024 mit etwas über einem Viertel (28 %) den größten Anteil der beratenen Personen.
Deutlich höhere Überschuldungsintensität im Alter
Durch die unterschiedlichen Schuldenhöhen zeigten sich auch Unterschiede bei der Überschuldungsintensität, also dem Verhältnis zwischen monatlichem Nettoeinkommen und den Verbindlichkeiten: So bräuchten Personen unter 25 Jahren im Jahr 2024 bei Verwendung ihres gesamten monatlichen Nettoeinkommens durchschnittlich knapp ein Jahr (11 Monate) zur Schuldentilgung. Personen ab 65 Jahren wären erst nach etwas mehr als drei Jahren (38 Monate) schuldenfrei. Im Durchschnitt aller beratenen Personen lag der Wert bei 25 Monaten. Diese Unterschiede erklären sich einerseits durch die durchschnittlich höhere Schuldenlast und andererseits durch ein geringeres monatliches Einkommen im Alter. Diese Kombination kann die Entschuldung im Alter besonders erschweren.
Art der Gläubiger unterscheidet sich nach Altersgruppen
Neben der Schuldenhöhe unterschied sich auch die Art der Gläubiger deutlich zwischen den Altersgruppen. Im Jahr 2024 war bei den unter 25-Jährigen mit 57 % mehr als jede zweite Person bei Telekommunikationsunternehmen verschuldet, die durchschnittliche Schuldenhöhe betrug dabei rund 1 559 Euro. Bei Personen ab 65 Jahren war es mit einer durchschnittlichen Schuldenhöhe von 616 Euro nur etwa jede vierte Person (28 %). Im höheren Alter standen hingegen Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten im Vordergrund: Mehr als die Hälfte der Personen ab 65 Jahren (59 %) war dort verschuldet. Hier fiel die durchschnittliche Schuldenhöhe mit 23 790 Euro deutlich höher aus als bei Telekommunikationsunternehmen, da Bankkredite in der Regel mit höheren Beträgen verbunden sind als Telekommunikationsverträge. Bei den unter 25-Jährigen lagen die Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten im Vergleich bei durchschnittlich 2 677 Euro.
Methodische Hinweise:
Die Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2024 beruhen auf Angaben von 737 der insgesamt etwa 1 380 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Deutschland zu rund 182 000 beratenen Personen. Die Teilnahme an dieser Statistik ist sowohl für die Beratungsstellen als auch für die Ratsuchenden freiwillig. Die gemeldeten Daten sind auf die Grundgesamtheit aller durch Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen beratenen Personen in den Bundesländern hochgerechnet.
Weitere Informationen:
Detaillierte Daten und Zeitreihen sind über die Tabellen 63511 in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar.
Weitere Auskünfte:
Überschuldungsstatistik
Telefon: +49 611 75 4323
www.destatis.de/kontakt
Pressekontakt:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/32102/6056829
- Ältere Personen haben deutlich höhere Schulden im Verhältnis zum Einkommen als jüngere
- Personen ab 65 Jahren am häufigsten bei Kreditinstituten verschuldet, unter 25 Jahren bei Telekommunikationsunternehmen
Personen, die 2024 die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch nahmen, waren durchschnittlich mit 32 976 Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatten ältere Menschen dabei im Durchschnitt deutlich mehr Schulden als jüngere. Bei den unter 25-Jährigen betrugen die durchschnittlichen Verbindlichkeiten rund 11 269 Euro, bei Personen ab 65 Jahren etwa 46 847 Euro. Am häufigsten nahmen Menschen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren eine Schuldnerberatung in Anspruch. Diese Altersgruppe stellte im Jahr 2024 mit etwas über einem Viertel (28 %) den größten Anteil der beratenen Personen.
Deutlich höhere Überschuldungsintensität im Alter
Durch die unterschiedlichen Schuldenhöhen zeigten sich auch Unterschiede bei der Überschuldungsintensität, also dem Verhältnis zwischen monatlichem Nettoeinkommen und den Verbindlichkeiten: So bräuchten Personen unter 25 Jahren im Jahr 2024 bei Verwendung ihres gesamten monatlichen Nettoeinkommens durchschnittlich knapp ein Jahr (11 Monate) zur Schuldentilgung. Personen ab 65 Jahren wären erst nach etwas mehr als drei Jahren (38 Monate) schuldenfrei. Im Durchschnitt aller beratenen Personen lag der Wert bei 25 Monaten. Diese Unterschiede erklären sich einerseits durch die durchschnittlich höhere Schuldenlast und andererseits durch ein geringeres monatliches Einkommen im Alter. Diese Kombination kann die Entschuldung im Alter besonders erschweren.
Art der Gläubiger unterscheidet sich nach Altersgruppen
Neben der Schuldenhöhe unterschied sich auch die Art der Gläubiger deutlich zwischen den Altersgruppen. Im Jahr 2024 war bei den unter 25-Jährigen mit 57 % mehr als jede zweite Person bei Telekommunikationsunternehmen verschuldet, die durchschnittliche Schuldenhöhe betrug dabei rund 1 559 Euro. Bei Personen ab 65 Jahren war es mit einer durchschnittlichen Schuldenhöhe von 616 Euro nur etwa jede vierte Person (28 %). Im höheren Alter standen hingegen Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten im Vordergrund: Mehr als die Hälfte der Personen ab 65 Jahren (59 %) war dort verschuldet. Hier fiel die durchschnittliche Schuldenhöhe mit 23 790 Euro deutlich höher aus als bei Telekommunikationsunternehmen, da Bankkredite in der Regel mit höheren Beträgen verbunden sind als Telekommunikationsverträge. Bei den unter 25-Jährigen lagen die Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten im Vergleich bei durchschnittlich 2 677 Euro.
Methodische Hinweise:
Die Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2024 beruhen auf Angaben von 737 der insgesamt etwa 1 380 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Deutschland zu rund 182 000 beratenen Personen. Die Teilnahme an dieser Statistik ist sowohl für die Beratungsstellen als auch für die Ratsuchenden freiwillig. Die gemeldeten Daten sind auf die Grundgesamtheit aller durch Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen beratenen Personen in den Bundesländern hochgerechnet.
Weitere Informationen:
Detaillierte Daten und Zeitreihen sind über die Tabellen 63511 in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar.
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