DJ XETRA-SCHLUSS/Trump sorgt für Unsicherheit
DOW JONES--Am deutschen Aktienmarkt haben die Kurse am Dienstag wieder nachgegeben. Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 23.434,65 Punkte. US-Präsident Donald Trump verließ den G7-Gipfel in Kanada vorzeitig - und damit auch ohne neue Handelsabkommen. Die vorzeitige Trump-Abreise sei schwer zu deuten, hieß es bei QC Partners: "Solange nicht klar ist, was der US-Präsident plant, ist die Unsicherheit hoch." Entsprechend skeptisch reagierten deshalb die Börsen auf die vorzeitige Abreise.
Dass US-Präsident Donald Trump die Bewohner Teherans zum Verlassen der Stadt aufgerufen hat, schürte Spekulationen über eine Ausweitung des Konflikts. Die Ölpreise stiegen um knapp 3 Prozent. "Andererseits zeigen die aktuellen Abschläge in Rüstungs-Aktien wie Rheinmetall, Hensoldt oder Renk, dass die Marktteilnehmer eher früher als später eine diplomatische Lösung erwarten", sagte Jens Klatt von XTB. Er verwies auch darauf, dass Rheinmetall das sechstgrößte Unternehmen im DAX ist. "Und wenn die Aktie Abschläge von in der Spitze 3 Prozent und mehr sieht, dann wirkt sich das auch auf den DAX aus", sagte er. Der Kurs verlor zum Schluss 1,8 Prozent.
Klatt meinte aber auch, das Warten auf die US-Notenbank Fed bremse den DAX: "Schauen wir mal, was die Fed am Mittwoch liefert", ergänzte er: Eine geldpolitisch lockere Haltung in ihrer Rhetorik könnte die aktuelle Zurückhaltung im DAX schnell als "Durchschnaufen" vor einer neuen Attacke auf die 24.000 offenbaren, so der Marktanalyst.
Ein starker Anstieg des ZEW-Konjunkturbarometers ging mehr oder weniger unter. Die Konjunkturerwartungen haben kräftig zugelegt und auch die Lageeinschätzung hat sich auf niedrigem Niveau aufgehellt. Allerdings dürfte sich die militärische Eskalation im Nahen Osten noch kaum in dem Index widerspiegeln. Ein Händler verwies darauf, dass die Umfrage in weiten Teil vor dem Beginn des Luftkriegs zwischen Israel und dem Iran erhoben worden ist. "Der mit der Eskalation gestiegene Ölpreis dürfte die Erwartungen seit der Umfrage schon wieder beeinträchtigt haben", sagte er. Marc Schattenberg, Analyst der Deutschen Bank, sieht nun Rückschlagspotenzial beim ZEW-Index in der nächsten Umfrage.
MTU nach Prognoseanhebung sehr fest
Bei den Einzeltiteln im DAX stiegen MTU um 1,7 Prozent. Laut Aussagen auf dem Kapitalmarkttag soll der Umsatz in diesem Jahr auf 8,6 bis 8,8 Milliarden Euro wachsen, bisher war MTU von 8,3 bis 8,5 Milliarden Umsatz ausgegangen. Der Kurs notierte zeitweise auf dem höchsten Stand seit knapp zwei Wochen und nur noch knapp unter dem Allzeithoch von 361,70 Euro.
Auf der anderen Seite verloren Fresenius Medical Care zu ihrem Kapitalmarkttag 4,5 Prozent. Deutsche Telekom fielen um 2,1 Prozent. Die japanische Softbank Group hat sich von 21,5 Millionen Aktien der Telekom-Tocher T-Mobile US getrennt. Commerzbank gaben um 4,3 Prozent nach.
BASF gewannen 0,3 Prozent, hier stützte das Öl- und Gasgeschäft des Konzerns den Kurs, wie ein Händler sagte. Gefragt waren auch Immobilienwerte: Vonovia zogen um 1 Prozent an, Aroundtown um 1,8 Prozent.
Der Brillenverkäufer Mister Spex hat wegen des hohen Wettbewerbsdrucks seine Prognose gesenkt. Die Aktie verlor 7,9 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 23.434,65 -1,1% +19,0% DAX-Future 23.454,00 -0,6% +16,9% XDAX 23.448,60 -0,6% +19,0% MDAX 29.720,25 -1,0% +17,3% TecDAX 3.799,79 -1,3% +12,6% SDAX 16.741,01 -1,0% +23,3% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 130,76 +15 YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Aktien Umsatz Vortag Aktien Vortag DAX 5 35 0 3.618,2 55,1 3.607,8 55,5 MDAX 9 40 1 513,9 28,7 471,5 27,0 TecDAX 4 25 1 932,0 18,8 961,4 18,8 SDAX 20 46 4 80,7 7,0 89,4 6,2 Umsätze in Millionen Euro bzw. Stück ===
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June 17, 2025 11:53 ET (15:53 GMT)
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