AUGSBURG (dpa-AFX) - Die Deutsche Rentenversicherung dämpft Erwartungen in der Regierungskoalition, dass die verabredete Ausweitung der Mütterrente schnell verwirklicht werden kann. Um herauszufinden, wer mehr Rente bekommt, müsste die Datenbank mit allen etwa 26 Millionen Renten durchforstet werden, sagte eine Sprecherin der "Augsburger Allgemeinen".
"Die personellen Ressourcen der Deutschen Rentenversicherung sind nicht dafür bemessen, derart große Arbeitsmengen händisch zu erledigen." Die deshalb nötigen Programmier- und Qualitätssicherungsarbeiten würden nach ihren Worten "sehr umfangreich sein und Zeit benötigen". Außerdem liege nicht einmal ein Referentenentwurf der Bundesregierung vor.
Geld soll aus der Steuerkasse kommen
Union und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag verabredet, die Mütterrente für alle Mütter einheitlich zu regeln. Sie soll mit drei Rentenpunkten für alle gelten, unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder. Das Geld dafür soll aus der Steuerkasse kommen. Bisher werden Erziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder weniger stark auf dem Rentenkonto gutgeschrieben.
Der CSU-Politiker Klaus Holetschek, Fraktionschef im bayerischen Landtag, äußerte sich verärgert. "Das kann doch beim besten Willen nicht so schwer sein, die Fälle von vor 1992 herauszufinden", sagte er dem Blatt. "Wegen solcher Aussagen bekommen Menschen zunehmend den Eindruck, dass nichts funktioniert in Deutschland."/toz/DP/stk