Berlin (ots) -
Die Zahl der weltweit zwangsvertriebenen Menschen ist zum Jahresende 2024 auf den historischen Höchststand von 123,2 Millionen gestiegen - ein Zuwachs von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Zahl der Vertriebenen damit nahezu verdoppelt. Diese alarmierenden Zahlen gehen aus dem aktuellen Weltflüchtlingsbericht hervor.
"Zwangsvertreibung ist kein vorübergehendes Phänomen, sondern eine der zentralen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Der Weltgeflüchtetentag erinnert uns daran, dass wir eine gemeinsame Verantwortung tragen, vertriebenen Menschen Schutz, Perspektiven und ein Leben unter menschenwürdigen Bedingungen zu ermöglichen", sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger.
Anhaltende Konflikte und Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen sowie der Zusammenbruch staatlicher Strukturen und wirtschaftliche Krisen zählen zu den Hauptursachen von Flucht und Vertreibung - zunehmend auch verstärkt durch die Folgen der Klimakrise. Auch Hunger zählt zu den wichtigsten Treibern, warum Menschen ihre Heimat in der Hoffnung auf ein besseres Leben verlassen.
Lebensrettende Hilfe für Menschen in Not
"Flucht bedeutet jedes Jahr für Millionen Menschen einen Aufbruch ins Ungewisse, den Verlust ihrer Heimat und das Zurücklassen ihrer Lebensgrundlagen. Für die meisten Betroffenen ist Flucht oftmals der einzig verbliebene Ausweg, um ihrer hoffnungslosen Lebensrealität zu entkommen. Aktion gegen den Hunger steht Menschen in dieser extremen Notlage zur Seite und leistet lebensrettende Hilfe", erklärt Friedrich-Rust.
Die Hilfsorganisation verteilt Lebensmittel und sauberes Trinkwasser, behandelt akut mangelernährte Kinder und verbessert die Wasser- und Sanitärversorgung, um der Ausbreitung von Krankheiten in Geflüchtetenlagern vorzubeugen. Darüber hinaus unterstützen Teams von Aktion gegen den Hunger traumatisierte Menschen dabei, ihre erschütternden Erlebnisse zu verarbeiten und neue Kraft zu schöpfen.
Die derzeit größte Vertreibungskrise der Welt spielt sich im Sudan ab: Dort sind 14,3 Millionen Menschen auf der Flucht - mehr als in jedem anderen Land. Es folgen Syrien, wo 13,5 Millionen Menschen auf der Flucht sind, Afghanistan mit 10,3 Millionen und die Ukraine mit 8,8 Millionen Vertriebenen. In all diesen Ländern leistet Aktion gegen den Hunger humanitäre Hilfe.
Sudan: Größte Vertreibungskrise der Welt
Seit mehr als zwei Jahren herrscht Krieg im Sudan - mit katastrophalen Folgen für die Bevölkerung: Rund 25 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, sind von Hunger betroffen. Zudem steigt die geschlechtsspezifische Gewalt dramatisch an. Schätzungen zufolge sind rund 12,1 Millionen Frauen und Mädchen im Sudan von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt bedroht und auf Unterstützung angewiesen.
Im Sudan ereignet sich die derzeit größte Flüchtlingskrise der Welt: 14,3 Millionen Menschen sind auf der Flucht, davon sind mehr als 50 Prozent der sudanesischen Geflüchteten Frauen.
Aktion gegen den Hunger ist seit 2018 im Sudan tätig und hat seit Ausbruch des Konflikts im April 2023 mehr als 815.000 Menschen mit medizinischer Hilfe und Nahrungsmitteln versorgt. Darüber hinaus wurden 12.000 Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt unterstützt.
Syrische Geflüchtete im Libanon: Unsichtbare Not
Auch wenn viele Menschen seit dem Sturz der syrischen Regierung im Dezember 2024 wieder nach Syrien zurückkehren, sind über 100.000 Menschen neu aus Syrien in den Libanon geflohen. Insgesamt leben dort rund 1,4 Millionen syrische Geflüchtete - so viele wie in keinem anderen Land im Verhältnis zur Bevölkerung. Viele von ihnen kommen ohne Besitz und finden nur Platz in überfüllten Unterkünften mit unzureichendem Zugang zu sauberem Wasser, medizinischer Versorgung oder ausreichend Nahrung.
Aktion gegen den Hunger ist seit 2006 im Libanon im Einsatz. Die Organisation unterstützt betroffene Familien in den Regionen Beirut, Bekaa, Baalbek-Hermel, Nabatiyeh und im Süden des Libanon mit lebenswichtigen Hilfsleistungen: Trinkwasser, Hygieneartikeln, Nahrungsergänzungsmitteln, medizinischer Versorgung, finanzieller Unterstützung sowie Projekten zur Instandsetzung landwirtschaftlicher Flächen und Wasserversorgungssysteme.
Aktuelle Zahlen des UN-Weltflüchtlingsberichts im Überblick:
- Weltweit sind Ende 2024 insgesamt 123,2 Millionen Menschen vertrieben: 73,5 Millionen Binnenvertriebene, 36,8 Millionen Geflüchtete, 8,4 Millionen Asylsuchende und 5,9 Millionen weitere Personen mit Schutzbedarf außerhalb offizieller Kategorien.
- Die zehn Länder mit den meisten Vertriebenen sind: Sudan (14,3 Mio.), Syrien (13,5 Mio.), Afghanistan (10,3 Mio.), Ukraine (8,8 Mio.), Kolumbien (7,7 Mio.), Venezuela (7,6 Mio.), Demokratische Republik Kongo (7,4 Mio.), Palästinensische Gebiete (6,5 Mio.), Myanmar (4,9 Mio.) und Jemen (4,8 Mio.).
- 69 % der Geflüchteten stammen aus nur fünf Ländern: Venezuela (6,2 Mio.), Syrien (6,0 Mio.), Afghanistan (5,8 Mio.), Ukraine (5,1 Mio.) und Südsudan (2,3 Mio.).
Hinweis an die Redaktionen
Sprecher*innen verfügbar: Gerne vermitteln wir Interviews, Gastbeiträge oder Hintergrundgespräche.
Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 56 Ländern und Regionen aktiv ist und über 21 Millionen Menschen unterstützt. Seit mehr als 45 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.987 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.
Pressekontakt:
Vassilios Saroglou / Markus Winkler
Tel. 030 - 279 099 776
E-Mail presse@aktiongegendenhunger.de
Website www.aktiongegendenhunger.de
Original-Content von: Aktion gegen den Hunger gGmbH, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/145487/6058788
Die Zahl der weltweit zwangsvertriebenen Menschen ist zum Jahresende 2024 auf den historischen Höchststand von 123,2 Millionen gestiegen - ein Zuwachs von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Zahl der Vertriebenen damit nahezu verdoppelt. Diese alarmierenden Zahlen gehen aus dem aktuellen Weltflüchtlingsbericht hervor.
"Zwangsvertreibung ist kein vorübergehendes Phänomen, sondern eine der zentralen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Der Weltgeflüchtetentag erinnert uns daran, dass wir eine gemeinsame Verantwortung tragen, vertriebenen Menschen Schutz, Perspektiven und ein Leben unter menschenwürdigen Bedingungen zu ermöglichen", sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger.
Anhaltende Konflikte und Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen sowie der Zusammenbruch staatlicher Strukturen und wirtschaftliche Krisen zählen zu den Hauptursachen von Flucht und Vertreibung - zunehmend auch verstärkt durch die Folgen der Klimakrise. Auch Hunger zählt zu den wichtigsten Treibern, warum Menschen ihre Heimat in der Hoffnung auf ein besseres Leben verlassen.
Lebensrettende Hilfe für Menschen in Not
"Flucht bedeutet jedes Jahr für Millionen Menschen einen Aufbruch ins Ungewisse, den Verlust ihrer Heimat und das Zurücklassen ihrer Lebensgrundlagen. Für die meisten Betroffenen ist Flucht oftmals der einzig verbliebene Ausweg, um ihrer hoffnungslosen Lebensrealität zu entkommen. Aktion gegen den Hunger steht Menschen in dieser extremen Notlage zur Seite und leistet lebensrettende Hilfe", erklärt Friedrich-Rust.
Die Hilfsorganisation verteilt Lebensmittel und sauberes Trinkwasser, behandelt akut mangelernährte Kinder und verbessert die Wasser- und Sanitärversorgung, um der Ausbreitung von Krankheiten in Geflüchtetenlagern vorzubeugen. Darüber hinaus unterstützen Teams von Aktion gegen den Hunger traumatisierte Menschen dabei, ihre erschütternden Erlebnisse zu verarbeiten und neue Kraft zu schöpfen.
Die derzeit größte Vertreibungskrise der Welt spielt sich im Sudan ab: Dort sind 14,3 Millionen Menschen auf der Flucht - mehr als in jedem anderen Land. Es folgen Syrien, wo 13,5 Millionen Menschen auf der Flucht sind, Afghanistan mit 10,3 Millionen und die Ukraine mit 8,8 Millionen Vertriebenen. In all diesen Ländern leistet Aktion gegen den Hunger humanitäre Hilfe.
Sudan: Größte Vertreibungskrise der Welt
Seit mehr als zwei Jahren herrscht Krieg im Sudan - mit katastrophalen Folgen für die Bevölkerung: Rund 25 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, sind von Hunger betroffen. Zudem steigt die geschlechtsspezifische Gewalt dramatisch an. Schätzungen zufolge sind rund 12,1 Millionen Frauen und Mädchen im Sudan von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt bedroht und auf Unterstützung angewiesen.
Im Sudan ereignet sich die derzeit größte Flüchtlingskrise der Welt: 14,3 Millionen Menschen sind auf der Flucht, davon sind mehr als 50 Prozent der sudanesischen Geflüchteten Frauen.
Aktion gegen den Hunger ist seit 2018 im Sudan tätig und hat seit Ausbruch des Konflikts im April 2023 mehr als 815.000 Menschen mit medizinischer Hilfe und Nahrungsmitteln versorgt. Darüber hinaus wurden 12.000 Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt unterstützt.
Syrische Geflüchtete im Libanon: Unsichtbare Not
Auch wenn viele Menschen seit dem Sturz der syrischen Regierung im Dezember 2024 wieder nach Syrien zurückkehren, sind über 100.000 Menschen neu aus Syrien in den Libanon geflohen. Insgesamt leben dort rund 1,4 Millionen syrische Geflüchtete - so viele wie in keinem anderen Land im Verhältnis zur Bevölkerung. Viele von ihnen kommen ohne Besitz und finden nur Platz in überfüllten Unterkünften mit unzureichendem Zugang zu sauberem Wasser, medizinischer Versorgung oder ausreichend Nahrung.
Aktion gegen den Hunger ist seit 2006 im Libanon im Einsatz. Die Organisation unterstützt betroffene Familien in den Regionen Beirut, Bekaa, Baalbek-Hermel, Nabatiyeh und im Süden des Libanon mit lebenswichtigen Hilfsleistungen: Trinkwasser, Hygieneartikeln, Nahrungsergänzungsmitteln, medizinischer Versorgung, finanzieller Unterstützung sowie Projekten zur Instandsetzung landwirtschaftlicher Flächen und Wasserversorgungssysteme.
Aktuelle Zahlen des UN-Weltflüchtlingsberichts im Überblick:
- Weltweit sind Ende 2024 insgesamt 123,2 Millionen Menschen vertrieben: 73,5 Millionen Binnenvertriebene, 36,8 Millionen Geflüchtete, 8,4 Millionen Asylsuchende und 5,9 Millionen weitere Personen mit Schutzbedarf außerhalb offizieller Kategorien.
- Die zehn Länder mit den meisten Vertriebenen sind: Sudan (14,3 Mio.), Syrien (13,5 Mio.), Afghanistan (10,3 Mio.), Ukraine (8,8 Mio.), Kolumbien (7,7 Mio.), Venezuela (7,6 Mio.), Demokratische Republik Kongo (7,4 Mio.), Palästinensische Gebiete (6,5 Mio.), Myanmar (4,9 Mio.) und Jemen (4,8 Mio.).
- 69 % der Geflüchteten stammen aus nur fünf Ländern: Venezuela (6,2 Mio.), Syrien (6,0 Mio.), Afghanistan (5,8 Mio.), Ukraine (5,1 Mio.) und Südsudan (2,3 Mio.).
Hinweis an die Redaktionen
Sprecher*innen verfügbar: Gerne vermitteln wir Interviews, Gastbeiträge oder Hintergrundgespräche.
Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 56 Ländern und Regionen aktiv ist und über 21 Millionen Menschen unterstützt. Seit mehr als 45 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.987 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.
Pressekontakt:
Vassilios Saroglou / Markus Winkler
Tel. 030 - 279 099 776
E-Mail presse@aktiongegendenhunger.de
Website www.aktiongegendenhunger.de
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