DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EU/CHINA - China setzt den Zugang zu kritischen Rohstoffen aus der Volksrepublik als Druckmittel in Gesprächen mit der EU ein. Das erfuhr das Handelsblatt aus Diplomaten- und Wirtschaftskreisen in Peking, Brüssel und Berlin. Peking hatte den Export der für die Wirtschaft kritischen Seltenen Erden und deren Produkte im Zuge des Streits mit den USA nahezu gestoppt. Im Gegenzug für eine Lockerung der Ausfuhr in die EU verlangt Peking nun von Brüssel Zugeständnisse. Auch immer mehr deutsche Firmen leiden unter dem Lieferstopp. Der BDI wandte sich daher laut Informationen des Handelsblatts mit einem Brief an Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). (Handelsblatt)
VERBRENNER-AUS - Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat sich für eine Abkehr des sogenannten Verbrenner-Aus ab 2035 ausgesprochen. "Verbote lähmen die Debatte. Menschen werden dann nicht durch die tollen Innovationen überzeugt, sondern fühlen sich gezwungen, umzusteigen", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das erzeuge nicht selten Trotzhandlungen. "Das ist wie bei der Wärmepumpe, wo es auch nicht gelungen ist, sich positiv mit einer neuen und sehr zukunftsfähigen Technik auseinanderzusetzen", so Müller weiter. Ab 2035 sollen EU-weit keine neuen Pkw mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Das Verbrenner-Aus ist aber nicht in Stein gemeißelt. Brüssel könnte theoretisch Lockerungen vornehmen. (Funke Mediengruppe)
KI-GIGAFACTORY - Das geplante Konsortium führender deutscher Tech-Konzerne für eine von der EU geförderte "AI Gigafactory" ist vorerst gescheitert. Nach Informationen des Handelsblatts reichen Deutsche Telekom, Schwarz Digits und Ionos nun separate Interessenbekundungen ein. Hintergrund sind die Bemühungen der EU, vier bis fünf Rechenzentren mit jeweils mindestens 100.000 oder mehr Spezialchips für Künstliche Intelligenz zu fördern. Solche Anlagen sollen für das Training großer Sprachmodelle geeignet sein. Nach Branchenschätzungen belaufen sich die Gesamtkosten je Standort auf rund 6 Milliarden Euro. Branchenkreisen zufolge scheiterte die gemeinsame Initiative vor allem an der Frage der Führungsrolle beim Bau und Betrieb der Infrastruktur sowie an unterschiedlichen Standortpräferenzen. (Handelsblatt)
IRAN - Außenminister Johann Wadephul zufolge findet das für Freitag geplante Gespräch mit seinem iranischen Amtskollegen Abbas Araghchi zu einem kritischen Zeitpunkt statt. "Die Lage ist unglaublich angespannt, es ist kaum abzusehen, wie sich die nächsten Tage entwickeln", sagte der CDU-Politiker dem Spiegel mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und Iran. "Jetzt nur auf das Beste zu hoffen, reicht nicht. Hoffnung ist keine Kategorie von Diplomatie. Gespräche schon", sagte Wadephul und betonte: "Ich versuche, eine Eskalation zu verhindern." Wadephul und seine Amtskollegen aus Frankreich und Großbritannien wollen den iranischen Außenminister Araghchi in Genf treffen. (Spiegel)
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June 20, 2025 00:42 ET (04:42 GMT)
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