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Die Hensoldt-Aktie steht vor einem spannenden Wendepunkt. Während der Kurs bei 92,70 Euro handelt, sehen Analysten deutlich mehr Potenzial. Hauck Aufhäuser Investment Banking hat das Kursziel von 65 auf 106 Euro angehoben. Das ist ein Sprung von über 60 Prozent. Der Grund: Das Unternehmen profitiert massiv vom Boom in der Luftverteidigung. Neue Partnerschaften mit Diehl Defence und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz könnten den Technologiekonzern noch weiter nach vorne katapultieren. Besonders die software-definierten Verteidigungssysteme versprechen goldene Zeiten für Anleger. Doch was steckt wirklich hinter dem Optimismus der Experten?
Starke Auftragslage treibt das Wachstum an
Hensoldt erlebt derzeit einen regelrechten Auftragsboom. Die Luftverteidigung steht im Mittelpunkt des Interesses, und das Unternehmen ist perfekt positioniert. Analyst Simon Keller von Hauck Aufhäuser betont die starke Auftragsdynamik als wichtigsten Wachstumsmotor. Seine langfristige Margenprognose hat er deutlich nach oben korrigiert. Die Zusammenarbeit mit Diehl Defence bringt frischen Wind ins Geschäft. Beide Unternehmen wollen ihre bewährten Systeme mit modernster Technologie aufwerten. Das IRIS-T Luftverteidigungssystem steht dabei im Fokus. Künstliche Intelligenz soll die Zielerkennung verbessern und die Reaktionszeiten verkürzen. Oliver Dörre, Chef von Hensoldt, spricht von einer Vervielfachung der Abwehrwirkung. Die Bedrohungslage hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Neben klassischen Flugzeugen müssen heute Drohnen, Marschflugkörper und Hyperschallraketen abgewehrt werden. Hensoldt liefert die Radartechnik und Sensoren für diese komplexen Aufgaben. Das Unternehmen hat sich als Richtmarke in der Branche etabliert.
Chartanalyse
Technisch betrachtet bewegt sich die Hensoldt-Aktie nach dem erreichten Allzeithoch bei 108,90 Euro in diesem Monat in einer Konsolidierungsbewegung. Nach dem Abgleiten durch die 100er Marke dient der Bereich um 90 Euro als wichtige Unterstützung. Sollte diese Marke unterschritten werden, könnte es zu weiteren Abgaben in Richtung 80 Euro kommen. Dort wartet auch der 50er SMA im Bereich 79,06 Euro und dürfte stützend wirken. Nach oben hin bildet die 100-Euro-Marke den ersten Widerstand. Das Handelsvolumen ist in letzter Zeit moderat geblieben. Ein Ausbruch nach oben würde idealerweise von steigenden Umsätzen begleitet werden. Der RSI zeigt aktuell mit einem Wert von 68 schon ein wenig überkaufte Tendenz, die allerdings angesichts des starken Trends eher bestätigend, denn umkehrend wirkt. Weder eindeutige Über- noch Unterkaufsignale sind lupenrein erkennbar. Die Volatilität der Aktie spiegelt die Unsicherheiten im Verteidigungssektor wider. Geopolitische Spannungen können schnell zu Kurssprüngen führen. Anleger sollten diese Schwankungen einkalkulieren. Auf alle Fälle ist der 200er SMA bei 50,28 Euro noch weit entfernt und daher ist der langfristige Trend nach oben wohl noch länger intakt.
Was tun?
Hensoldt steht vor einer goldenen Zukunft. Davon profitiert das Unternehmen direkt. Die Partnerschaft mit Diehl Defence öffnet neue Märkte. Software-definierte Verteidigungssysteme werden zum Standard der Zukunft. Auch schnelle Stellungswechsel werden immer wichtiger, um Gegenangriffen zu entgehen. Hensoldt arbeitet an vollautomatisierten Abläufen, die mit weniger Personal auskommen. Das erhöhte Kursziel der Analysten unterstreicht das Vertrauen in die Geschäftsentwicklung. Dennoch sollten Investoren die Risiken im Blick behalten. Der Verteidigungssektor ist stark von politischen Entscheidungen abhängig. Haushaltskürzungen können schnell zu Auftragsrückgängen führen. Kurzfristige Schwankungen sollten dabei als normal betrachtet werden. Wir gehen angesichts des Charts auch davon aus, dass eine Konsolidierung bis in den Bereich um 80 Euro stattfinden kann. Dort könnten erste Positionen aufgebaut werden mit Kursziel im Bereich 110-120 Euro. Der Stopp müsste dann dementsprechend in Richtung 70-72 Euro angepasst werden.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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