Frankfurt (ots) -
Die USA haben mit dem Bombardement iranischer Atomanlagen womöglich deren Programm für nukleare Bomben zerstört. Doch bleibt unklar, wie ein von Trump proklamierter Frieden mit dem Mullah-Regime erreicht werden soll. Washington scheint wie die israelische Regierung von Benjamin Netanjahu zu hoffen, dass die militärischen Schläge das Regime in Teheran destabilisiert und einen Wechsel der Regierung zur Folge hat. Dafür gibt es aber keine Anzeichen.
Selbst wenn sich die amerikanisch-israelischen Hoffnungen erfüllen, ist nicht sicher, ob danach ein gemäßigte Regierung entstünde. Der Irak-Krieg der Bush-Administration und die Folgen des arabischen Frühlings erzählen eine andere Geschichte.
Trump eskaliert den Krieg gegen den Iran zudem ausgerechnet in einer Phase, in der das Mullah-Regime so geschwächt ist wie lange nicht. Teheran ist wie deren Stellvertreter Hamas, Hisbollah und Huthi nahezu kampfunfähig nach den Attacken der Israelis und den USA. Das Ende des Assad-Regimes in Syrien verhindert zusätzlich deren Nachschub. Zielführender wäre es womöglich, nun die Mullahs am Verhandlungstisch zum Einlenken zu bringen. Doch die USA und Israel halten diesen Weg nicht für erfolgversprechend.
(...)
Netanjahau und Trump glauben mit anderen Worten nicht mehr an eine Friedensordnung, die die verschiedenen Interessen der Akteure in der Region einbezieht. Israel verdrängt die Palästinenser sowohl im Gaza-Streifen wie im Westjordanland und nimmt ihnen jegliche Perspektive. Und die Mullahs im Iran sollen kapitulieren. Das kann auf Dauer aber nicht funktionieren. Gedemütigte Gegner schlagen normalerweise um sich und achten nicht mehr auf die Folgen.
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Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/10349/6060334
Die USA haben mit dem Bombardement iranischer Atomanlagen womöglich deren Programm für nukleare Bomben zerstört. Doch bleibt unklar, wie ein von Trump proklamierter Frieden mit dem Mullah-Regime erreicht werden soll. Washington scheint wie die israelische Regierung von Benjamin Netanjahu zu hoffen, dass die militärischen Schläge das Regime in Teheran destabilisiert und einen Wechsel der Regierung zur Folge hat. Dafür gibt es aber keine Anzeichen.
Selbst wenn sich die amerikanisch-israelischen Hoffnungen erfüllen, ist nicht sicher, ob danach ein gemäßigte Regierung entstünde. Der Irak-Krieg der Bush-Administration und die Folgen des arabischen Frühlings erzählen eine andere Geschichte.
Trump eskaliert den Krieg gegen den Iran zudem ausgerechnet in einer Phase, in der das Mullah-Regime so geschwächt ist wie lange nicht. Teheran ist wie deren Stellvertreter Hamas, Hisbollah und Huthi nahezu kampfunfähig nach den Attacken der Israelis und den USA. Das Ende des Assad-Regimes in Syrien verhindert zusätzlich deren Nachschub. Zielführender wäre es womöglich, nun die Mullahs am Verhandlungstisch zum Einlenken zu bringen. Doch die USA und Israel halten diesen Weg nicht für erfolgversprechend.
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Netanjahau und Trump glauben mit anderen Worten nicht mehr an eine Friedensordnung, die die verschiedenen Interessen der Akteure in der Region einbezieht. Israel verdrängt die Palästinenser sowohl im Gaza-Streifen wie im Westjordanland und nimmt ihnen jegliche Perspektive. Und die Mullahs im Iran sollen kapitulieren. Das kann auf Dauer aber nicht funktionieren. Gedemütigte Gegner schlagen normalerweise um sich und achten nicht mehr auf die Folgen.
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