Wiesbaden (ots) -
Bei der Wahl zum 21. Deutschen Bundestag am 23. Februar 2025 gaben 82,5 % der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Damit lag die Wahlbeteiligung gegenüber der Bundestagswahl 2021 um 6,2 Prozentpunkte höher und damit so hoch wie seit der Bundestagswahl 1987 nicht mehr. Detailliertere Ergebnisse liefert die repräsentative Wahlstatistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis), die in Deutschland bei Bundestags- und Europawahlen durchgeführt wird. Mit ihr lässt sich das Wahlverhalten, das heißt die Wahlbeteiligung und die Stimmabgabe, nach Geschlecht und Geburtsjahresgruppe analysieren. Für die repräsentative Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2025 wurden 1.790 Urnen- und 899 Briefwahlbezirke ausgewertet. Damit waren rund 1,9 Millionen Wahlberechtigte und rund 1,6 Millionen Wählerinnen und Wähler in der Stichprobe.
Wahlbeteiligung von Jüngeren stärker gestiegen als von Älteren
Vor allem Wählerinnen und Wähler in den Altersgruppen bis 44 Jahren beteiligten sich an der Bundestagswahl 2025 deutlich stärker: Ihre Wahlbeteiligung stieg gegenüber 2021 zwischen 7,1 und 8,3 Prozentpunkten. Trotz der gestiegenen Wahlbeteiligung von Jüngeren lag die Wahlbeteiligung der bis 34-Jährigen unter allen Wahlberechtigten unter dem Durchschnitt. Am geringsten war sie in der Altersgruppe 21 bis 24 Jahre mit 78,3 % ausgeprägt. In den Altersgruppen ab 35 bis 69 Jahren fiel die Wahlbeteiligung überdurchschnittlich aus, am höchsten bei den 50- bis 69-Jährigen mit 85,5 %. In der ältesten Altersgruppe "70 Jahre und mehr" verfestigt sich hingegen ein Trend seit der Bundestagswahl 2017: Ihre Wahlbeteiligung sank weiter unter den Durchschnitt und lag jetzt bei 79,3 %.
Mit Ausnahme der ältesten Altersgruppe "70 Jahre und mehr" beteiligten sich Frauen häufiger an der Wahl als die gleichaltrigen Männer. Die Unterschiede sind in den jüngeren Altersgruppen größer. In der Altersgruppe ab 70 Jahren betrug die Wahlbeteiligung der Männer 82,6 % und entsprach damit nahezu dem Bundesdurchschnitt. Frauen in dieser Altersgruppe wählten bei einer Wahlbeteiligung mit 76,8 % vergleichsweise selten.
Einfluss der Generation 60plus auf das Wahlergebnis nimmt weiter zu
Die Zahlen der Wahlberechtigten in der mittleren Generation zwischen 30 und 59 Jahren sowie in der älteren Generation ab 60 Jahren liegen inzwischen demografiebedingt nahe beieinander. Während die mittlere Generation unter allen Wahlberechtigten 44,4 % ausmachte, lag der Anteil der älteren Generation bei 42,6 %. Bei der Bundestagswahl 2017 lagen die Anteile noch bei 48,9 % für die mittlere Generation und 36,3 % für die ältere Generation, bei der Bundestagswahl 2021 bei 47,0 % bzw. 38,8 %. Zusammen mit ihrer Wahlbeteiligung hat dadurch der Einfluss der "60plus"-Generation noch mehr Einfluss auf das Wahlergebnis genommen.
Keine Partei war in allen erhobenen Gruppen stärkste Kraft
Bezogen auf die Zweitstimmenanteile war keine Partei durchweg über alle Altersgruppen stärkste Kraft. Bei den jüngsten Wählerinnen und Wählern bis 24 Jahre dominierten Die Linke (27,3 % aller gültigen Zweitstimmen), in den darauffolgenden Altersgruppen von 25 bis 34 sowie 35 bis 44 Jahren jeweils die AfD (20,8 % bzw. 27,1 %) und in den übrigen Altersgruppen ab 45 Jahren die Unionsparteien CDU und CSU (45 bis 59 Jahre: 28,7 %, 60 bis 69 Jahre: 31,6 % und 70 Jahre und mehr: 41,4 %).
Die SPD erhielt ihren stärksten Zuspruch von den ab 70-Jährigen mit 24,9 % (hinter den Unionsparteien). Die GRÜNEN erzielten mit 15,9 % ihr bestes Ergebnis in der Altersgruppe von 25 bis 34 Jahren (hinter AfD und Die Linke).
Nach Geschlecht wurden die SPD (Differenz Frauen/Männer: 3,0 Prozentpunkte), GRÜNE (1,9 Prozentpunkte), Die Linke (2,9 Prozentpunkte) und das BSW (1,3 Prozentpunkte) anteilig stärker von Frauen gewählt. Die Unionsparteien CDU und CSU (Differenz Männer/Frauen: 0,7 Prozentpunkte), FDP (1,0 Prozentpunkte) und AfD (8,5 Prozentpunkte) erhielten hingegen mehr Zweitstimmen von den Männern.
FDP bei jüngeren Männern über der Fünfprozenthürde, BSW bei Frauen unter 70
Hätte das Stimmverhalten der 18- bis 24-jährigen oder 25- bis 34-jährigen Männer allein gezählt, hätte die FDP die 5-%-Hürde überwunden (7,5 % bzw. 6,3 %) und somit an der Sitzverteilung teilgenommen. Hätten allein Frauen mit Ausnahme der ältesten Altersgruppe ab 70 Jahren (zwischen 5,6 %und 6,7 %) oder die Männer zwischen 18 und 34 Jahren (5,0 % bzw. 5,3 %) entscheiden dürfen, wäre das BSW erfolgreich in den Bundestag gewählt worden. Die unterdurchschnittlichen Stimmenanteile der übrigen Altersgruppen verhinderten deren Einzug.
Briefwahl eher von Älteren und Frauen genutzt
Bei der Bundestagswahl 2025 beantragten 32,3 % aller Wahlberechtigten einen Wahlschein mit Briefwahlunterlagen. Mit 36,2 % lag die Antragsquote der ab 70-Jährigen unter allen Wahlberechtigten am höchsten, am geringsten bei den 18- bis 20-Jährigen (23,0 %). Von den wahlberechtigten Frauen beantragten 34,2 % die Briefwahl, von den wahlberechtigten Männern 30,3 %.
Methodische Hinweise
Mit der repräsentativen Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2025 legt das Statistische Bundesamt eine Analyse des Wahlverhaltens nach Altersgruppen und Geschlecht vor. Rechtsgrundlage hierfür ist das Wahlstatistikgesetz. Die Ergebnisse stützen sich auf die tatsächliche Stimmabgabe und nicht auf nachträgliche Angaben der Wählerinnen und Wähler, wie dies beispielsweise von Wahlforschungsinstituten praktiziert wird. Die repräsentative Wahlstatistik gehört daher zu den wichtigsten Datenquellen der empirischen Wahlforschung.
Bei der Wiederholung der Bundestagswahl 2021 in Teilen Berlins am 11. Februar 2024 wurde keine repräsentative Wahlstatistik durchgeführt. Vergleiche zur Bundestagswahl 2021 beziehen sich also immer auf die Hauptwahl vom 26. September 2021.
Weitere Informationen
Diese und weitere Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik sowie umfangreiche Tabellen und Übersichten sind im Heft 4 "Wahlbeteiligung und Stimmabgabe nach Geschlecht und Altersgruppen" in der Reihe der Veröffentlichungen der Bundeswahlleiterin zur Bundestagswahl 2025 enthalten. Das Heft kann als PDF-Datei im Internetangebot der Bundeswahlleiterin heruntergeladen werden unter:
www.bundeswahlleiterin.de - Bundestagswahl 2025 - Publikationen
Die Daten stehen auch im CSV-Format zum Download zur Verfügung unter:
www.bundeswahlleiterin.de - Bundestagswahl 2025 - Ergebnisse - Repräsentative Wahlstatistik
Weitere Informationen der Bundeswahlleiterin finden sich im Internet unter www.bundeswahlleiterin.de.
Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.
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Bei der Wahl zum 21. Deutschen Bundestag am 23. Februar 2025 gaben 82,5 % der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Damit lag die Wahlbeteiligung gegenüber der Bundestagswahl 2021 um 6,2 Prozentpunkte höher und damit so hoch wie seit der Bundestagswahl 1987 nicht mehr. Detailliertere Ergebnisse liefert die repräsentative Wahlstatistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis), die in Deutschland bei Bundestags- und Europawahlen durchgeführt wird. Mit ihr lässt sich das Wahlverhalten, das heißt die Wahlbeteiligung und die Stimmabgabe, nach Geschlecht und Geburtsjahresgruppe analysieren. Für die repräsentative Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2025 wurden 1.790 Urnen- und 899 Briefwahlbezirke ausgewertet. Damit waren rund 1,9 Millionen Wahlberechtigte und rund 1,6 Millionen Wählerinnen und Wähler in der Stichprobe.
Wahlbeteiligung von Jüngeren stärker gestiegen als von Älteren
Vor allem Wählerinnen und Wähler in den Altersgruppen bis 44 Jahren beteiligten sich an der Bundestagswahl 2025 deutlich stärker: Ihre Wahlbeteiligung stieg gegenüber 2021 zwischen 7,1 und 8,3 Prozentpunkten. Trotz der gestiegenen Wahlbeteiligung von Jüngeren lag die Wahlbeteiligung der bis 34-Jährigen unter allen Wahlberechtigten unter dem Durchschnitt. Am geringsten war sie in der Altersgruppe 21 bis 24 Jahre mit 78,3 % ausgeprägt. In den Altersgruppen ab 35 bis 69 Jahren fiel die Wahlbeteiligung überdurchschnittlich aus, am höchsten bei den 50- bis 69-Jährigen mit 85,5 %. In der ältesten Altersgruppe "70 Jahre und mehr" verfestigt sich hingegen ein Trend seit der Bundestagswahl 2017: Ihre Wahlbeteiligung sank weiter unter den Durchschnitt und lag jetzt bei 79,3 %.
Mit Ausnahme der ältesten Altersgruppe "70 Jahre und mehr" beteiligten sich Frauen häufiger an der Wahl als die gleichaltrigen Männer. Die Unterschiede sind in den jüngeren Altersgruppen größer. In der Altersgruppe ab 70 Jahren betrug die Wahlbeteiligung der Männer 82,6 % und entsprach damit nahezu dem Bundesdurchschnitt. Frauen in dieser Altersgruppe wählten bei einer Wahlbeteiligung mit 76,8 % vergleichsweise selten.
Einfluss der Generation 60plus auf das Wahlergebnis nimmt weiter zu
Die Zahlen der Wahlberechtigten in der mittleren Generation zwischen 30 und 59 Jahren sowie in der älteren Generation ab 60 Jahren liegen inzwischen demografiebedingt nahe beieinander. Während die mittlere Generation unter allen Wahlberechtigten 44,4 % ausmachte, lag der Anteil der älteren Generation bei 42,6 %. Bei der Bundestagswahl 2017 lagen die Anteile noch bei 48,9 % für die mittlere Generation und 36,3 % für die ältere Generation, bei der Bundestagswahl 2021 bei 47,0 % bzw. 38,8 %. Zusammen mit ihrer Wahlbeteiligung hat dadurch der Einfluss der "60plus"-Generation noch mehr Einfluss auf das Wahlergebnis genommen.
Keine Partei war in allen erhobenen Gruppen stärkste Kraft
Bezogen auf die Zweitstimmenanteile war keine Partei durchweg über alle Altersgruppen stärkste Kraft. Bei den jüngsten Wählerinnen und Wählern bis 24 Jahre dominierten Die Linke (27,3 % aller gültigen Zweitstimmen), in den darauffolgenden Altersgruppen von 25 bis 34 sowie 35 bis 44 Jahren jeweils die AfD (20,8 % bzw. 27,1 %) und in den übrigen Altersgruppen ab 45 Jahren die Unionsparteien CDU und CSU (45 bis 59 Jahre: 28,7 %, 60 bis 69 Jahre: 31,6 % und 70 Jahre und mehr: 41,4 %).
Die SPD erhielt ihren stärksten Zuspruch von den ab 70-Jährigen mit 24,9 % (hinter den Unionsparteien). Die GRÜNEN erzielten mit 15,9 % ihr bestes Ergebnis in der Altersgruppe von 25 bis 34 Jahren (hinter AfD und Die Linke).
Nach Geschlecht wurden die SPD (Differenz Frauen/Männer: 3,0 Prozentpunkte), GRÜNE (1,9 Prozentpunkte), Die Linke (2,9 Prozentpunkte) und das BSW (1,3 Prozentpunkte) anteilig stärker von Frauen gewählt. Die Unionsparteien CDU und CSU (Differenz Männer/Frauen: 0,7 Prozentpunkte), FDP (1,0 Prozentpunkte) und AfD (8,5 Prozentpunkte) erhielten hingegen mehr Zweitstimmen von den Männern.
FDP bei jüngeren Männern über der Fünfprozenthürde, BSW bei Frauen unter 70
Hätte das Stimmverhalten der 18- bis 24-jährigen oder 25- bis 34-jährigen Männer allein gezählt, hätte die FDP die 5-%-Hürde überwunden (7,5 % bzw. 6,3 %) und somit an der Sitzverteilung teilgenommen. Hätten allein Frauen mit Ausnahme der ältesten Altersgruppe ab 70 Jahren (zwischen 5,6 %und 6,7 %) oder die Männer zwischen 18 und 34 Jahren (5,0 % bzw. 5,3 %) entscheiden dürfen, wäre das BSW erfolgreich in den Bundestag gewählt worden. Die unterdurchschnittlichen Stimmenanteile der übrigen Altersgruppen verhinderten deren Einzug.
Briefwahl eher von Älteren und Frauen genutzt
Bei der Bundestagswahl 2025 beantragten 32,3 % aller Wahlberechtigten einen Wahlschein mit Briefwahlunterlagen. Mit 36,2 % lag die Antragsquote der ab 70-Jährigen unter allen Wahlberechtigten am höchsten, am geringsten bei den 18- bis 20-Jährigen (23,0 %). Von den wahlberechtigten Frauen beantragten 34,2 % die Briefwahl, von den wahlberechtigten Männern 30,3 %.
Methodische Hinweise
Mit der repräsentativen Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2025 legt das Statistische Bundesamt eine Analyse des Wahlverhaltens nach Altersgruppen und Geschlecht vor. Rechtsgrundlage hierfür ist das Wahlstatistikgesetz. Die Ergebnisse stützen sich auf die tatsächliche Stimmabgabe und nicht auf nachträgliche Angaben der Wählerinnen und Wähler, wie dies beispielsweise von Wahlforschungsinstituten praktiziert wird. Die repräsentative Wahlstatistik gehört daher zu den wichtigsten Datenquellen der empirischen Wahlforschung.
Bei der Wiederholung der Bundestagswahl 2021 in Teilen Berlins am 11. Februar 2024 wurde keine repräsentative Wahlstatistik durchgeführt. Vergleiche zur Bundestagswahl 2021 beziehen sich also immer auf die Hauptwahl vom 26. September 2021.
Weitere Informationen
Diese und weitere Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik sowie umfangreiche Tabellen und Übersichten sind im Heft 4 "Wahlbeteiligung und Stimmabgabe nach Geschlecht und Altersgruppen" in der Reihe der Veröffentlichungen der Bundeswahlleiterin zur Bundestagswahl 2025 enthalten. Das Heft kann als PDF-Datei im Internetangebot der Bundeswahlleiterin heruntergeladen werden unter:
www.bundeswahlleiterin.de - Bundestagswahl 2025 - Publikationen
Die Daten stehen auch im CSV-Format zum Download zur Verfügung unter:
www.bundeswahlleiterin.de - Bundestagswahl 2025 - Ergebnisse - Repräsentative Wahlstatistik
Weitere Informationen der Bundeswahlleiterin finden sich im Internet unter www.bundeswahlleiterin.de.
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