Berlin (ots) -
Abläufe vereinfachen, Qualität verstetigen, Ressourcen gezielter einsetzen: Mithilfe digitaler Anwendungen entwickelt die Deutsche Rentenversicherung Bund ihre Angebote in Rehabilitation und Prävention weiter. Einen Einblick in verschiedene Anwendungsfelder und ihre Auswirkungen auf Versicherte, Kliniken und Mitarbeitende gab Hans-Werner Veen, Vorstandsvorsitzender der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund), auf der Vertreterversammlung, die am 23. Juni in Münster tagte.
Digitale Anwendungen in Reha und Prävention nehmen zu: So gibt es in der Reha-Nachsorge seit längerem digitale Angebote. Die Inanspruchnahme ist von 256 Nachsorge-Leistungen im Jahr 2019 auf knapp 34.000 im Jahr 2024 gestiegen. "In der medizinischen Rehabilitation eröffnet die Digitalisierung neue Wege, um Zugänge zu vereinfachen und therapeutische Inhalte besser mit der Lebenswelt der Menschen zu verknüpfen", sagte Hans-Werner Veen im Rahmen der heutigen Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund in Münster. Und noch weitere digitale Anwendungen in Prävention und Nachsorge hat die DRV Bund erfolgreich in der Regelversorgung etabliert: Mit dem Präventionsportal RV Fit bietet sie Versicherten ein kostenloses, modulares Trainingsprogramm, das zum Teil auch digital und somit ortsunabhängig durchgeführt werden kann.
DigiFlexReha: Medizinische Reha auch online möglich
Mit der "Digital flexibilisierten medizinischen Rehabilitation", der sogenannten DigiFlexReha, wird aktuell ein Leistungsangebot auf zwei Wegen erprobt: Bei der "DigiFlexReha mit digitalen Zeitfenstern" werden einzelne Therapien online durchgeführt. Die "DigiFlexReha mit multimodaler Phase" besteht aus einer Phase in einer Reha-Einrichtung und einer anschließenden digitalen und damit ortsunabhängigen Phase. Beide Varianten sind ambulant und stationär möglich. Entwickelt und getestet wurden sie in Kooperation mit der Universität zu Lübeck.
Zwölf Rentenversicherungsträger bauen derzeit einen Forschungsschwerpunkt zur "Digitalisierung in der medizinischen Reha" auf und stellen hierfür Fördermittel bereit. "Gemeinsames Ziel ist es, Einrichtungen und Forschende zu motivieren, digitale Möglichkeiten in der medizinischen Reha zu erforschen und eine wissenschaftliche Grundlage für digitale Angebote in der Regelversorgung zu schaffen. Damit leistet die Rentenversicherung einen wichtigen Beitrag für eine moderne, patientenorientierte und nachhaltige Versorgung", so Veen.
KI: Erste Einsatzmöglichkeiten im Test
Jedes Jahr gibt die Deutsche Rentenversicherung rund 90.000 Gutachten zur Prüfung von Erwerbsminderungsrenten-Anträgen in Auftrag. Mit einem KI-Projekt zur Qualitätssicherung werden Gutachten automatisch analysiert, um Unstimmigkeiten zu erkennen und fehlende oder widersprüchliche Informationen zu identifizieren.
"Dieses Projekt leistet Pionierarbeit für den Einsatz künstlicher Intelligenz in der medizinischen Rehabilitation. Perspektivisch könnten KI-gestützte Verfahren auch in der Antragsbearbeitung oder der Qualitätssicherung von Reha-Entlass-Berichten zum Einsatzkommen," betonte Veen.
Robotergestützte Prozessautomatisierung
Seit 2023 unterstützen Softwareroboter, sogenannte Bots, bei sich wiederholenden Aufgaben im Kerngeschäft, auch in der Abteilung Prävention und Rehabilitation. 15 Bots verteilen dort Leistungsanträge, unterstützen bei der Erstattung von zu hohen Zuzahlungen, bei der Abrechnung von Fahrkosten, erfassen Anträge, speichern Bescheide und erstellen Anschreiben.
Regelbasierte Entscheidungsunterstützung
Jedes Jahr werden rund 730.000 Leistungsanträge in der Abteilung Prävention und Rehabilitation der DRV Bund bearbeitet. Mehrere Dokumente wie der ärztliche Befundbericht müssen dafür manuell gesichtet werden. Hierbei unterstützt künftig die Regelbasierte Entscheidungsunterstützung, kurz RegEnt, ein teilautomatisiertes Verfahren, indem Anträge automatisch ausgelesen und die Inhalte analysiert werden. Abschließend wird mit dem Verfahren eine Bewilligungsempfehlung erstellt. Prozesse werden so vereinfacht und Ressourcen geschont. Entwickelt wurde es in einem Modellprojekt für die Orthopädie und die Onkologie. Künftig soll es auch in anderen Abteilungen eingesetzt werden, etwa bei der Entscheidung über Kindererziehungszeiten oder Erwerbsminderungsrenten.
Neues Klinikinformationssystem
Innerhalb ihrer Klinikgruppe hat die DRV Bund das neue Klinikinformationssystem (KIS) eingeführt. Dieses stellt alle relevanten Informationen über die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden sowie die mit dem Aufenthalt verbundenen Prozesse bereit. KIS ermöglicht zudem die digitale Planung der Medikation, die für die Kliniken freiwillige Anbindung an die Telematik-Infrastruktur sowie die Einführung der elektronischen Patientenakte. Weitere Funktionen wie die Anbindung von Laboren, ein Patientenportal für die digitale Anamnese vor der Anreise sowie ein digitaler Therapieplan sollen folgen.
"Im Bereich der Rehabilitation bietet der Digitale Wandel neue Möglichkeiten, um Leistungen flexibler zu gestalten, Verwaltungsprozesse zu vereinfachen und Qualität nachhaltig zu sichern. Gleichzeitig wird dem Fachkräftemangel entgegengewirkt, Versicherten stehen neue Angebote und ein verbesserter Service zur Verfügung", lautet das Fazit von Hans Werner Veen. Der vollständige Redebeitrag kann auf www.deutsche-rentenversicherung-bund.de (https://www.deutsche-rentenversicherung.de/Bund/DE/Home/home_node.html) heruntergeladen werden.
Pressekontakt:
Una Großmann
Tel. 030 865-89178
Fax. 030 865-27379
pressestelle@drv-bund.de
Original-Content von: Deutsche Rentenversicherung Bund, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/50838/6061345
Abläufe vereinfachen, Qualität verstetigen, Ressourcen gezielter einsetzen: Mithilfe digitaler Anwendungen entwickelt die Deutsche Rentenversicherung Bund ihre Angebote in Rehabilitation und Prävention weiter. Einen Einblick in verschiedene Anwendungsfelder und ihre Auswirkungen auf Versicherte, Kliniken und Mitarbeitende gab Hans-Werner Veen, Vorstandsvorsitzender der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund), auf der Vertreterversammlung, die am 23. Juni in Münster tagte.
Digitale Anwendungen in Reha und Prävention nehmen zu: So gibt es in der Reha-Nachsorge seit längerem digitale Angebote. Die Inanspruchnahme ist von 256 Nachsorge-Leistungen im Jahr 2019 auf knapp 34.000 im Jahr 2024 gestiegen. "In der medizinischen Rehabilitation eröffnet die Digitalisierung neue Wege, um Zugänge zu vereinfachen und therapeutische Inhalte besser mit der Lebenswelt der Menschen zu verknüpfen", sagte Hans-Werner Veen im Rahmen der heutigen Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund in Münster. Und noch weitere digitale Anwendungen in Prävention und Nachsorge hat die DRV Bund erfolgreich in der Regelversorgung etabliert: Mit dem Präventionsportal RV Fit bietet sie Versicherten ein kostenloses, modulares Trainingsprogramm, das zum Teil auch digital und somit ortsunabhängig durchgeführt werden kann.
DigiFlexReha: Medizinische Reha auch online möglich
Mit der "Digital flexibilisierten medizinischen Rehabilitation", der sogenannten DigiFlexReha, wird aktuell ein Leistungsangebot auf zwei Wegen erprobt: Bei der "DigiFlexReha mit digitalen Zeitfenstern" werden einzelne Therapien online durchgeführt. Die "DigiFlexReha mit multimodaler Phase" besteht aus einer Phase in einer Reha-Einrichtung und einer anschließenden digitalen und damit ortsunabhängigen Phase. Beide Varianten sind ambulant und stationär möglich. Entwickelt und getestet wurden sie in Kooperation mit der Universität zu Lübeck.
Zwölf Rentenversicherungsträger bauen derzeit einen Forschungsschwerpunkt zur "Digitalisierung in der medizinischen Reha" auf und stellen hierfür Fördermittel bereit. "Gemeinsames Ziel ist es, Einrichtungen und Forschende zu motivieren, digitale Möglichkeiten in der medizinischen Reha zu erforschen und eine wissenschaftliche Grundlage für digitale Angebote in der Regelversorgung zu schaffen. Damit leistet die Rentenversicherung einen wichtigen Beitrag für eine moderne, patientenorientierte und nachhaltige Versorgung", so Veen.
KI: Erste Einsatzmöglichkeiten im Test
Jedes Jahr gibt die Deutsche Rentenversicherung rund 90.000 Gutachten zur Prüfung von Erwerbsminderungsrenten-Anträgen in Auftrag. Mit einem KI-Projekt zur Qualitätssicherung werden Gutachten automatisch analysiert, um Unstimmigkeiten zu erkennen und fehlende oder widersprüchliche Informationen zu identifizieren.
"Dieses Projekt leistet Pionierarbeit für den Einsatz künstlicher Intelligenz in der medizinischen Rehabilitation. Perspektivisch könnten KI-gestützte Verfahren auch in der Antragsbearbeitung oder der Qualitätssicherung von Reha-Entlass-Berichten zum Einsatzkommen," betonte Veen.
Robotergestützte Prozessautomatisierung
Seit 2023 unterstützen Softwareroboter, sogenannte Bots, bei sich wiederholenden Aufgaben im Kerngeschäft, auch in der Abteilung Prävention und Rehabilitation. 15 Bots verteilen dort Leistungsanträge, unterstützen bei der Erstattung von zu hohen Zuzahlungen, bei der Abrechnung von Fahrkosten, erfassen Anträge, speichern Bescheide und erstellen Anschreiben.
Regelbasierte Entscheidungsunterstützung
Jedes Jahr werden rund 730.000 Leistungsanträge in der Abteilung Prävention und Rehabilitation der DRV Bund bearbeitet. Mehrere Dokumente wie der ärztliche Befundbericht müssen dafür manuell gesichtet werden. Hierbei unterstützt künftig die Regelbasierte Entscheidungsunterstützung, kurz RegEnt, ein teilautomatisiertes Verfahren, indem Anträge automatisch ausgelesen und die Inhalte analysiert werden. Abschließend wird mit dem Verfahren eine Bewilligungsempfehlung erstellt. Prozesse werden so vereinfacht und Ressourcen geschont. Entwickelt wurde es in einem Modellprojekt für die Orthopädie und die Onkologie. Künftig soll es auch in anderen Abteilungen eingesetzt werden, etwa bei der Entscheidung über Kindererziehungszeiten oder Erwerbsminderungsrenten.
Neues Klinikinformationssystem
Innerhalb ihrer Klinikgruppe hat die DRV Bund das neue Klinikinformationssystem (KIS) eingeführt. Dieses stellt alle relevanten Informationen über die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden sowie die mit dem Aufenthalt verbundenen Prozesse bereit. KIS ermöglicht zudem die digitale Planung der Medikation, die für die Kliniken freiwillige Anbindung an die Telematik-Infrastruktur sowie die Einführung der elektronischen Patientenakte. Weitere Funktionen wie die Anbindung von Laboren, ein Patientenportal für die digitale Anamnese vor der Anreise sowie ein digitaler Therapieplan sollen folgen.
"Im Bereich der Rehabilitation bietet der Digitale Wandel neue Möglichkeiten, um Leistungen flexibler zu gestalten, Verwaltungsprozesse zu vereinfachen und Qualität nachhaltig zu sichern. Gleichzeitig wird dem Fachkräftemangel entgegengewirkt, Versicherten stehen neue Angebote und ein verbesserter Service zur Verfügung", lautet das Fazit von Hans Werner Veen. Der vollständige Redebeitrag kann auf www.deutsche-rentenversicherung-bund.de (https://www.deutsche-rentenversicherung.de/Bund/DE/Home/home_node.html) heruntergeladen werden.
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Una Großmann
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Fax. 030 865-27379
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