ROUNDUP 3: Abrupte Kehrtwende in Nahost: Waffenruhe statt Eskalation
WASHINGTON/TEHERAN/TEL AVIV - Gerade noch hielt die Welt den Atem an, ob der Krieg zwischen Israel und dem Iran nun aus dem Ruder läuft - da verkündete US-Präsident Donald Trump das Ende des "Zwölftagekriegs". Nur zwei Nächte zuvor hatte er die extrem gesicherten iranischen Atomanlagen mit den stärksten nicht atomaren Bomben der Welt angreifen lassen. Doch dann wendete sich das Blatt.
USA: Verbrauchervertrauen trübt sich unerwartet deutlich ein
WASHINGTON - Die Stimmung der Verbraucher in den USA hat sich im Juni unerwartet eingetrübt. Der Konsumindikator sei um 5,4 Punkte auf 93,0 Punkte gefallen, teilte das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mit. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einem Anstieg auf 99,8 Punkte gerechnet. Im Mai hatte sich der Indikator noch deutlich erholt, nachdem er zuvor fünf Monate in Folge gefallen war.
Fed-Vorsitzender Powell hat weiter keine Eile bei Zinssenkungen
WASHINGTON - Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hat erneut bekräftigt, bei Zinssenkungen keine Eile zu haben. Zunächst gehe es darum, sich mehr Klarheit über die wirtschaftlichen Auswirkungen der von Präsident Donald Trump verhängten Zölle zu verschaffen. "Die Auswirkungen der Zölle werden unter anderem von ihrer endgültigen Höhe abhängen", sagte Powell am Dienstag laut Redetext bei einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses.
Reiche für knappes Rahmen-Abkommen mit USA im Zollstreit
BERLIN - Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat sich verhalten optimistisch über eine baldige Lösung des Zollstreits mit den USA gezeigt. Sie sagte beim Tag der Industrie in Berlin, die Frage sei, ob man durch jedes einzelne Dossier bis zur letzten Schraube gehe - oder ob man schnell Sicherheit durch ein Rahmen-Abkommen schaffe, was große Punkte adressiere und den Druck wegnehme. Die deutsche Stahl- sowie Automobilindustrie bräuchten dringend Klarheit. "Ich bin noch optimistisch." Es bringe nichts, die Amerikaner öffentlich zu beschimpfen.
Berenberg Bank: Fiskalpaket erhöht Wachstumspotenzial
FRANKFURT - Die Berenberg Bank sieht für Deutschland bessere Wachstumschancen. "Die Investitionen in die Infrastruktur und Strukturreformen stützen den Wachstumstrend", sagte Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank am Dienstag in Frankfurt. Das sogenannte Wachstumspotenzial steige von 0,4 auf 0,8 Prozent. Bei diesem Trendwachstum kann die Wirtschaftsleistung steigen, ohne Anstieg der Inflation.
Klingbeil: Die schwarze Null ist für mich kein Wert an sich
BERLIN - Finanzminister Lars Klingbeil hat die im Bundeshaushalt eingeplanten hohen Schulden verteidigt. Es sei wichtig, jetzt Geld in die Hand zu nehmen, damit die Wirtschaft wachse. "Ich glaube, dass nichts teurer ist als der Stillstand in den letzten Jahren", sagte Klingbeil. Für ihn sei die schwarze Null "kein Wert an sich", wenn damit Brücken und Schulen vergammelten und die Bundeswehr vernachlässigt werde. "Anders als für manchen Amtsvorgänger ist das für mich kein besonderer Wert, wenn ich das Geld behalte und es nicht ausgeben kann und wenn ich merke, dass im Land nichts vorangeht", sagte Klingbeil.
ROUNDUP/Ifo: Unternehmensstimmung steigt auf höchsten Stand seit über einem Jahr
MÜNCHEN - Sinkende Zinsen und die geplanten Milliardeninvestitionen der neuen Bundesregierung in die Infrastruktur hellen die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter auf. Das Ifo-Geschäftsklima legte im Juni um 0,9 Punkte auf 88,4 Punkte zu, wie das Ifo-Institut am Dienstag in München mitteilte. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer stieg den sechsten Monat in Folge und erreichte den höchsten Wert seit Mai 2024. "Die deutsche Wirtschaft schöpft langsam Zuversicht", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Umfrageergebnis.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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