AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Chef der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, stimmt in Kritik an der Haltung Spaniens zu höheren Verteidigungsausgaben ein. "Das Verhalten der spanischen Regierung ist indiskutabel", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch).
"Pedro Sanchez, der sozialdemokratische, spanische Ministerpräsident, stellt sein eigenes politisches Überleben, das durch einen Korruptionsskandal gefährdet ist, über die europäische Stabilität und Sicherheit", kritisierte der EVP-Fraktionsführer im EU-Parlament.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump noch vor seiner Ankunft beim Nato-Gipfel gleich mehrmals Unzufriedenheit mit Spanien geäußert. Vor Journalisten sagte er auf dem Flug von Washington nach Europa mit Blick auf die Verteidigungsausgaben, was Spanien mache, sei "unfair" den anderen gegenüber.
Für das kritische Spanien gab es in den Verhandlungen eine Neben-Absprache: Nato-Generalsekretär Mark Rutte sicherte Sánchez schriftlich zu, dass dessen Land das neue Fünf-Prozent-Ziel nicht erreichen muss, wenn es die von ihm geforderten militärischen Fähigkeiten auch mit weniger Geld bereitstellen kann. In Brüssel wird dies allerdings für wenig realistisch gehalten./cn/DP/zb