DJ EY: EU-Automarkt weiter im Krisenmodus - E-Auto-Anstieg reicht nicht
DOW JONES--Der Neuwagenmarkt in der Europäischen Union bleibt laut einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY trotz eines leichten Wachstums im Mai weiterhin deutlich hinter dem Vorkrisenjahr 2019 zurück. "Die Nachfrage nach Neuwagen bleibt auf einem niedrigen Niveau, dem Markt fehlt EU-weit jegliche Wachstumsdynamik", sagte EY-Partner Constantin M. Gall angesichts der am Morgen von der Herstellervereinbarung Acea gemeldeten Absatzzahlen. "Die Verkaufszahlen sind zu niedrig, um die Autofabriken auszulasten, damit bleibt der Druck auf die Branche enorm hoch."
Gall verwies auf die Wirtschaftsflaute und die hohen Neuwagenpreise, die nicht zuletzt ein Ergebnis zunehmender Regulierung seien. Er rechnet für das laufende Jahr mit einem Absatzniveau etwa auf dem niedrigen Vorjahresniveau: "2025 wird ein weiteres schwaches Autojahr in Europa - das ist wohl die neue Normalität, mit der die Branche umgehen muss."
Im Mai stieg der Neuwagenabsatz in der EU um 1,6 Prozent. Er lag damit aber um 19 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von Mai 2019. Die Neuzulassungen von Elektroautos zogen zwar mit einem Plus von 25 Prozent kräftig an. Ein Elektro-Boom sei die Steigerung des Marktanteils um 2,9 Prozentpunkte aber nicht. "Wenn der Marktanteil jedes Jahr in dieser Größenordnung zulegt, sind wir im Jahr 2035 bei 44,2 Prozent Elektro-Marktanteil in der EU - und nicht bei 100 Prozent, wie von der EU-Kommission geplant", sagte Gall.
Tesla konnte erneut nicht vom Anstieg der E-Autos profitieren. Die EU-Neuzulassungen des US-Konzerns brachen im Mai um 40 Prozent ein.
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