DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Auftragseingang im Bauhauptgewerbe fällt im April um 8,0 Prozent
Der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe ist im April saison- und kalenderbereinigt um 8,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, nahm dabei der Auftragseingang im Hochbau um 9,3 Prozent zu, während der Auftragseingang im Tiefbau gegenüber dem von Großaufträgen geprägten Vormonat um 20,6 Prozent sank. Der Tiefbau hatte im März mit einem Plus von 34,3 Prozent gegenüber Februar den höchsten saisonbereinigten Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991 verzeichnet.
Ifo-Exporterwartungen sinken im Juni leicht
Die Ifo-Exporterwartungen sind im Juni auf minus 3,9 Punkte von minus 3,0 im Mai gefallen. "Die Zolldrohungen aus den USA sind noch nicht vom Tisch. Ein Abkommen zwischen der EU und den USA lässt auf sich warten", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Diese Unsicherheit senkt die Erwartungen der Exporteure."
Deutsche Bank: "Pennsylvania Plan" soll US-Schulden tragfähig machen
Die US-Administration bereitet nach Aussage von George Saravelos, Chefdevisenstratege der Deutschen Bank, eine Reihe von Maßnahmen vor, die die Tragfähigkeit der US-Staatsschulden absichern sollen. Dieses von ihm "Pennsylvania Plan" genannte Vorhaben sehe eine strategische Umschichtung von US-Treasuries von ausländischen in inländischen Hände, eine zunehmende finanzielle Repression im Inland, ein starke Förderung von Dollar-Stablecoins sowie einen zunehmenden Druck auf die Fed vor, die Zinsen zu senken, und den US-Dollar zu schwächen, schreibt Saravelos in einer Analyse.
Fed/Williams skeptisch im Hinblick auf Zinssenkung im Juli
Der geldpolitische Kurs der US-Notenbank ist nach Ansicht des Präsidenten der New Yorker Fed, John Williams, in Anbetracht der anhaltenden Unsicherheit mit Blick auf Zölle und Inflation "absolut angemessen". Damit sprach sich Williams gegen die jüngsten Forderungen einiger Mitglieder des Offenmarktausschuss (FOMC) aus, eine Zinssenkung im Juli in Erwägung zu ziehen.
Kanada: Trump will Zölle in Handelsabkommen aufnehmen
US-Präsident Donald Trump scheint laut Kirsten Hillman, Kanadas Botschafterin in den USA, entschlossen zu sein, Zölle in jedes Handelsabkommen aufzunehmen. "Der Präsident mag Zölle sehr", sagte Hillman. Zölle seien ein zentraler Bestandteil von Trumps wirtschaftlicher Agenda. Kanada versucht, Trump davon zu überzeugen, dass die USA davon profitieren würden, wenn sie den Handel mit Kanada, dem zweitgrößten Handelspartner der USA und dem größten Abnehmer von US-Produkten, nicht beschränken.
Hassett: Handelsabkommen kommen erst nach dem US-Steuergesetz
Die USA werden nach den Worten von Kevin Hassett, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, keine Handelsabkommen mit dem Ausland ankündigen, solange das massive Steuer- und Ausgabengesetz der Republikaner nicht den Kongress passiert hat. "Wir warten darauf, sie anzukündigen, nachdem wir das große, schöne Gesetz verabschiedet haben", sagte Hassett bei Fox Business mit Blick auf Trumps Steuergesetz.
BoJ-Ratsmitglied: Sollten Zinserhöhung ohne Verzögerung prüfen
Die japanische Notenbank sollte nach Ansicht von Ratsmitglied Naoki Tamura eine zusätzliche Zinserhöhung ohne weitere Verzögerung in Erwägung ziehen. Er gehe davon aus, dass die Bank of Japan (BoJ) den "Grad der geldpolitischen Akkomodierung zeitnah und angemessen im Rahmen der Erholung der wirtschaftlichen Aktivität und der Preise ohne Aufschub oder Eile anpassen wird", sagte er bei einer Rede in der Präfektur Fukushima.
RBA kann Zinsen senken - Inflation nicht mehr auf Radar
Die Reserve Bank of Australia kann nach Einschätzung von Krishna Bhimavarapu, APAC-Ökonom bei State Street Global Advisors, bei ihrer nächsten Sitzung im Juli ohne große Bedenken die Zinsen senken. Grund dafür sei, dass die Inflation nun nicht mehr auf ihrem politischen Radar auftauche. "Wir sind überzeugt, dass die RBA im Juli die Zinsen senken muss, um das Wachstum zu sichern, da die Inflation nun eindeutig aus dem Weg ist", sagte er. Der bereinigte Verbraucherpreisindex liegt mit 2,4 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit November 2021, merkt er an und fügt hinzu, dass die RBA im nächsten Monat sogar aggressiv die Zinsen senken könnte.
Chinesischer Premierminister ruft zu Widerstand gegen Decoupling auf
Der chinesische Premierminister Li Qiang hat dazu aufgerufen, sich der wirtschaftlichen Entkopplung zu widersetzen und Handelskonflikte angesichts steigender Handelsbeschränkungen durch Konsultationen zu lösen. "Wenn die Weltwirtschaft mit Schwierigkeiten konfrontiert ist, brauchen wir nicht das Gesetz des Dschungels, bei dem die Starken die Schwachen ausplündern, sondern Zusammenarbeit und gegenseitigen Erfolg, damit beide Seiten gewinnen", sagte Li in einer Grundsatzrede auf dem "Summer Davos" in Tianjin.
Nahost-Konflikt belebt Chinas Interesse an russischer Pipeline - Kreise
Der Nahost-Konflikt könnte ein seit Jahren auf Eis liegendes Pipeline-Projekt von Russland und China wieder aufleben lassen. Pekings Interesse an der Pipeline, die russisches Gas nach China befördern würde, sei durch den Krieg zwischen Israel und dem Iran wiedererweckt worden, sagten mit den Entscheidungsprozessen in Peking vertraute Personen.
Trump: Putin hat Hilfe beim Iran angeboten
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den USA nach Aussage von Donald Trump Hilfe beim Iran angeboten. "Wie ihr wisst, hat Wladimir mich angerufen", sagte Trump an Bord der Air Force One. "Er sagte: 'Kann ich Dir mit dem Iran helfen?' Ich sagte: 'Ich brauche keine Hilfe mit dem Iran, ich brauche Hilfe mit Dir'", so Trump. "Ich hoffe, wir kriegen einen Deal hin mit Russland", fügte er hinzu.
Irans Atomprogramm nur ein paar Monate zurückgeworfen - Kreise
Die US-Militärschläge haben das iranische Atomprogramm laut einem vorläufigen Geheimdienstbericht nur um ein paar Monate zurückgeworfen. Der Bericht widerspricht Aussagen von US-Präsident Donald Trump und dem Weißen Haus. Die Erkenntnisse der Defense Intelligence Agency beziehen sich auf militärische Schadenseinschätzungen nach der Bombardierung von drei iranischen Nuklearanlagen, wie mit dem Bericht vertraute Personen sagten. Allerdings könne sich die Einschätzung noch ändern, wenn weitere Daten hereinkommen.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Verbrauchervertrauen Juni 88 (Mai: 88)
Frankreich/Verbrauchervertrauen Juni PROGNOSE: 89
DJG/DJN/apo
(END) Dow Jones Newswires
June 25, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.