Sechs führende internationale Organisationen, die die Interessen von Patienten, Ärzte, Apotheker, Pflegekräfte, Krankenhäuser und die Pharmaindustrie vertreten, haben heute den ersten gemeinsamen ethischen Grundsatz für einen verantwortungsvollen Umgang mit Gesundheitsdaten und -technologien wie künstlicher Intelligenz im Gesundheitssektor verabschiedet.
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Der neue Grundsatz steht im Einklang mit dem International Consensus Framework for Ethical Collaboration (ICF), einer langjährigen freiwilligen Vereinbarung, die auf Prinzipien beruht und die ethische Zusammenarbeit zwischen diesen führenden Gesundheitsorganisationen regelt, die gemeinsam daran arbeiten, eine erstklassige Versorgung von Patienten zu gewährleisten.
Im Jahr 2014 wurde das ICF als globale Plattform gegründet, um darauf hinzuwirken, dass Beziehungen innerhalb des Gesundheitsökosystems auf ethischen, transparenten und verantwortungsvollen Entscheidungsprozessen beruhen. Sie vereint sechs führende Gesundheitsorganisationen, die Patientenverbände, Angehörige der Gesundheitsberufe und die pharmazeutische Industrie vertreten.
Die Grundsätze des ICF fordern die Priorisierung der Patienten, die Unterstützung von ethischer Forschung und Innovation, die Gewährleistung von Unabhängigkeit und ethischem Verhalten sowie die Stärkung von Transparenz und Rechenschaftspflicht.
Der neue fünfte Grundsatz betrifft die Autonomie, die Datenverwaltung und die gemeinsame Verantwortung bei der Nutzung von Gesundheitsdaten. Dies spiegelt die wachsende Bedeutung der digitalen Gesundheit und KI wider und unterstreicht die Notwendigkeit, dass ethische Anforderungen mit der wissenschaftlichen Entwicklung Schritt halten müssen.
"Kein einzelnes Krankenhaus und kein einzelner Akteur kann die rasanten Veränderungen im Bereich Gesundheitsdaten und -technologie alleine bewältigen", so Ronald Lavater, CEO der International Hospital Federation. "Das ICF fördert gemeinsames Handeln und hilft führenden Akteuren im weltweiten Gesundheitswesen, vertrauensvolle Partnerschaften aufzubauen, um das gesamte Potenzial ethischer, personenzentrierter Innovationen auszuschöpfen."
"Daten und Technologie treiben die Entwicklung der Gesundheitsversorgung voran, die Ethik jedoch bestimmt, warum, wie und für wen wir uns einsetzen", erklärt Howard Catton, CEO des International Council of Nurses. "Dieser Grundsatz bestätigt die ungebrochene Bedeutung von Vertrauen, Mitgefühl und Menschenwürde Werte, die Pflegekräfte weltweit jeden Tag in allen Gesundheitssystemen hochhalten."
Die Mitsprache der Patienten ist für die Umsetzung dieses Grundsatzes von zentraler Bedeutung. "Dieser neue Grundsatz ist ein wichtiger Schritt für den Schutz der Rechte von Patienten und Betroffenen im digitalen Zeitalter", betont Dani Mothci, CEO der International Alliance of Patients' Organizations. "Als Gründungsmitglied der ICF begrüßt die IAPO die klare ethische Verpflichtung zu Autonomie, Umgang mit Daten und Rechenschaftspflicht, wobei die Patienten stets Mittelpunkt stehen. Um diese Vision zu verwirklichen, laden wir Patientenorganisationen dazu ein, sich aktiv für diesen Grundsatz einzusetzen und dazu beizutragen, dass die Umsetzung den realen Erfahrungen der Patienten entspricht."
"Ethik bildet das Fundament einer effektiven globalen Gesundheitspolitik. Sie sorgt dafür, dass Entscheidungen von Zielen wie Fairness, Respekt und Verantwortungsbewusstsein geleitet werden. Nach Ansicht des Weltärztebundes ist eine ethische Zusammenarbeit unverzichtbar, um resiliente Gesundheitssysteme aufzubauen und eine bessere Versorgung für alle zu gewährleisten insbesondere für die Schwächsten", erklärt Dr. Ashok Philip, Präsident des Weltärztebundes.
Paul Sinclair, Präsident der International Pharmaceutical Federation, forderte Apotheker dazu auf, den neuen Grundsatz zu beachten: "Die FIP unterstützt ethische und verantwortungsbewusste Entscheidungsprozesse, die Apothekerinnen und Apotheker im Verhältnis zu Patientinnen und Patienten, Angehörige der Gesundheitsberufe und den Pharmasektor einbeziehen, um eine hochwertige Versorgung sicherzustellen. Ich lade alle unsere Mitglieder dazu ein, dieses Framework auf nationaler und regionaler Ebene einzuführen und kontinuierlich anzupassen."
David Reddy, Generaldirektor der International Federation of Pharmaceutical Manufacturers and Associations, bekräftigte die Forderung nach kollektiver Verantwortung: "In den vergangenen zehn Jahren hat das ICF durch sein unermüdliches Engagement für aufkommende ethische Fragen stärkere Allianzen und gemeinsame Werte zwischen wichtigen Partnern im Gesundheitswesen gefördert. Durch die Einführung eines neuen Grundsatzes im Bereich digitale Gesundheit und KI schließen wir uns heute einem wachsenden Konsens an: Angesichts der zunehmenden Geschwindigkeit der Innovationszyklen darf die ethische Zusammenarbeit nicht zurückfallen. Unser Fokus liegt auf der Versorgung der Patienten das steht für uns immer an erster Stelle."
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Hinweise für Redakteure
Über das International Consensus Framework
Das 2014 gegründete International Consensus Framework for Ethical Collaboration ist die einzige weltweite Plattform ihrer Art, die Patientenorganisationen, Angehörige der Gesundheitsberufe und die Pharmaindustrie zusammenbringt, um eine hochwertige, patientenorientierte Versorgung zu ermöglichen. Das Framework wird gemeinsam von sechs führenden Verbänden unterstützt: IAPO, ICN, IFPMA, FIP, WMA und IHF. Alle engagieren sich für das gemeinsame Ziel: Die Beziehungen innerhalb des Gesundheitsökosystems müssen auf ethischen, transparenten und verantwortungsbewussten Entscheidungsprozessen beruhen. Das Consensus Framework ist ein evolvierendes Dokument und steht anderen Stakeholdern aus Biowissenschaften und Gesundheitsversorgung offen, die dazu eingeladen sind, sich einzubringen und zu dessen Weiterentwicklung beizutragen. Vier Grundsätze leiten die Arbeit der Plattform: Patienten stehen an erster Stelle; ethische Forschung und Innovation werden unterstützt; Unabhängigkeit und ethisches Verhalten werden gewährleistet; Transparenz und Rechenschaftspflicht werden gefördert. Im Jahr 2025 wurde das Framework um einen fünften Grundsatz ergänzt: die verantwortungsbewusste Nutzung von Gesundheitsdaten und -technologien. Damit wird der wachsenden Bedeutung von digitaler Gesundheit, KI und der Notwendigkeit Rechnung getragen, dass sich die Ethik parallel zur Innovation weiterentwickeln muss.
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IFPMA: Ana-Maria Nia, am.nia@ifpma.org
ICN: Pilar Millan, millan@icn.ch
IAPO: Rachel Githinji, rachel@iapo.org.uk
IHF: Katherine Bennett, katherine.bennett@ihf-fih.org
WMA: Magda Mihaila, magda.mihaila@wma.net
FIP: Aysu Selçuk, aysu@fip.org