
© Foto: Bild generiert mithilfe von Dall-E
Nach der Ankündigung seines Abgangs zum Jahresende handelt die Aktie von Berkshire Hathaway, der von Investorenlegende Warren Buffett gegründeten Holding-Gesellschaft, mit Verlusten. Ist der Zeitpunkt für einen Anstieg in den Dauerläufer bereits gekommen oder sollten Anlegerinnen und Anleger weiter abwarten?
Der Abgang von Warren Buffett sorgt für Unsicherheit
Nach 55 Jahren an der Spitze des Unternehmenskonglomerats Berkshire Hathaway wird Warren Buffett, das "Orakel von Omaha", sein Amt niederlegen und in die Hände seines Nachfolgers Greg Abel übergeben. Obwohl dieser das volle Vertrauen von Buffett genießt, ist die Verunsicherung unter den Anlegerinnen und Anlegern gegenüber dem künftigen Kurs des Unternehmens spürbar.
In den vergangenen Wochen handelte die Aktie von Berkshire Hathaway mit für ihre Verhältnisse bemerkenswert hohen Verlusten. Mehr als 11 Prozent haben die Anteile gegenüber ihrem vor wenigen Wochen bei 542,07 US-Dollar erzielten Allzeithoch verloren.
Wann ist die Zeit gekommen, wieder zuzuschlagen?
Zwar ist die in diesem Jahr mit einem Plus von 7,3 Prozent erzielte Performance noch immer deutlich besser als die des US-Gesamtmarktindex S&P 500 (+3,8 Prozent). Doch angesichts der hohen Qualität und Sicherheit, welche die Aktie angesichts des gewaltigen Barbestandes von über 300 Milliarden US-Dollar auch in unsicheren Zeiten bietet, ist das vielen Anlegerinnen und Anlegern schlicht zu wenig.
Ihnen stellt sich daher die Frage, wann es wieder aufwärts geht, beziehungsweise wann die Aktie ein Kauf sein könnte. Die überraschende Antwort: Genau jetzt!
Rallyepause im langfristigen Aufwärtstrend
Grundsätzlich befindet sich die Aktie von Berkshire Hathaway in einem übergeordneten, langfristigen Aufwärtstrend. Die Abwärtsbewegung der vergangenen Wochen ist daher als Gegenbewegung innerhalb dieses Aufwärtstrends zu verstehen. Ausgelöst wurde sie aus technischer Perspektive durch das Doppel-Top im Bereich von 540 US-Dollar.
Das hatte sich aus überkauften Zuständen der Aktie und bearishen Divergenzen in den technischen Indikatoren ergeben und kann die jüngste Verlustserie, die sich in einem Abwärtstrendkanal mit einer Breite von etwa 20 US-Dollar vollzogen hat, somit auch ohne den Abgang von Buffett erklären.
Allzu viel ist hier technisch nicht zu Bruch gegangen
Den Verkäuferinnen und Verkäufern sind dabei einige Erfolge gelungen. Einerseits konnte die Aufgabe des Unterstützungsbereiches bei 520 US-Dollar, wo auch die 50-Tage-Linie verlief, erzwungen werden. Die psychologisch wichtige Marke von 500 US-Dollar hielt dem Verkaufsdruck ebenfalls nicht stand. Auf erkennbares Kaufinteresse ist die Aktie erst im Bereich der 200-Tage-Linie gestoßen, wo ein Unterstützungsbereich beginnt, der sich bis 475 US-Dollar erstreckt.
Von der 200-Tage-Linie ausgehend könnte nun eine Gegenbewegung gestartet werden, denn wenngleich die Aktie am Mittwoch mit Verlusten handelte, ist sie aus dem Abwärtstrendkanal ausgebrochen. Und auch in der technischen Indikation ist es zu ersten Veränderungen gekommen, die eine Trendwende einleiten könnten.
Technische Indikation hellt sich auf
Zwar wurde die jüngste Korrektur durch fallende Indikatoren bestätigt, doch im Trendstärkeindikator MACD zeichnet sich eine erste Entspannung ab. Auch dieser zeigt mit einer Notierung unterhalb seiner Nulllinie einen Abwärtstrend an. Ihm ist es aber gelungen, über seine (rote) Signallinie zu klettern, was ein Nachlassen des Abwärtsmomentums anzeigt. Oft führt schon dieses Signal zu ersten Kursgewinnen.
Auch der RSI hat sich zuletzt deutlich verbessert, den überverkauften Bereich verlassen und zumindest am Dienstag noch mit einem Wert von über 50 erste technische Stärke angezeigt. Diese ist zur Wochenmitte zwar zunächst zunichte gemacht worden, doch auch hier ist eine Verbesserung zugunsten neuer Stärke deutlich erkennbar.
Gegenbewegung dürfte schon in Kürze eingeleitet werden
Damit ist die Aktie in einer guten Ausgangslage, die 200-Tage-Linie sowie den Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal behaupten und eine Gegenbewegung einleiten zu können. Erste Kursziele sind die Marke von 500 US-Dollar sowie die bei 507,85 US-Dollar verlaufende 50-Tage-Linie. Für neue Allzeithochs gilt es außerdem, den Widerstand bei 520 US-Dollar nachhaltig zu knacken.
Zur Unterseite ist Berkshire Hathaway durch die 200-Tage-Linie und die Horizontalunterstützung bei 475 US-Dollar abgesichert. Sollten diese fallen, verläuft bei 450 US-Dollar ein weiterer, in den vergangenen 12 Monaten häufiger bewahrter Supportbereich.
Fazit: Attraktives Chance-Risiko-Verhältnis
Auch die Bewertung ist zunehmend attraktiv. Das für 2025 erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24,0 liegt zwar geringfügig über dem mehrjährigen Mittel von 23,0. Dafür überzeugt Berkshire Hathaway aber mit einem um mehr als ein Drittel unter dem Branchendurchschnitt liegenden Verhältnis von Unternehmenswert und operativem Gewinn (EV/EBITDA) und einem Kurs-Buch-Verhältnis von 1,53. In der Vergangenheit hat Warren Buffett Buybacks für ein KBV um 1,45 toleriert. Davon ist die Aktie nicht allzu weit entfernt.
Damit ist die Aktie sowohl technisch als auch fundamental in einer vielversprechenden Ausgangslage, bald wieder steigende Kurse zu verzeichnen. Konservative Anlegerinnen und Anleger legen sich die Anteile ins Depot. Wer etwas risikofreudiger ist und eine Überrendite erzielen möchte, kann auch auf den Call-Optionsschein MB9KZB setzen.
Dieser verfügt über einen Basispreis von 480,00 US-Dollar und eine Laufzeit bis zum 16. Januar 2026. Daraus ergibt sich ein hoher effektiver Hebel (Omega) von 7,9 und entsprechend starke Ertragschancen, wie das folgende Auszahlungsprofil demonstriert:
Doch Vorsicht: Sollte die Aktie zum Laufzeitende unterhalb des Basispreises von 480,00 US-Dollar notieren, verfällt MB9KZB wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Um diese zu minimieren, sollte die Position spätestens dann verkauft werden, wenn Berkshire Hathaway nachhaltig (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) unter die 200-Tage-Linie beziehungsweise die Unterstützung bei 475,00 US-Dollar gefallen ist.
Gastautor: Max Gross
Haftungsausschluss/Disclaimer
Die hier angebotenen Artikel dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind weder explizit noch implizit als Zusicherung einer bestimmten Kursentwicklung der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals und - je nach Art des Investments - sogar zu darüber hinausgehenden Verpflichtungen, bspw. Nachschusspflichten, führen können. Die Informationen ersetzen keine auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatung. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird weder ausdrücklich noch stillschweigend übernommen.
Finanznachrichten.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinerlei Einfluss. Finanznachrichten.de hat bis zur Veröffentlichung der Artikel keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand der Artikel. Die Veröffentlichungen erfolgen durch externe Autoren bzw. Datenlieferanten. Infolgedessen können die Inhalte der Artikel auch nicht von Anlageinteressen von Finanznachrichten.de und/oder seinen Mitarbeitern oder Organen bestimmt sein.