München (ots) -
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., zur Entscheidung der Mindestlohnkommission über die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns:
"Wir akzeptieren die Entscheidung der Mindestlohnkommission als unabhängige Instanz. Wir begrüßen insbesondere, dass sich die Sozialpartner einigen konnten. Das ist ein wichtiges Signal pro Tarifautonomie. Es ist richtig und wichtig, dass die Kommission eine Gesamtabwägung unter Berücksichtigung aller relevanten Kriterien getroffen hat.
Die Erhöhung des Mindestlohns von 12,82 Euro auf 13,90 Euro zum 01.01.2026 und auf 14,60 Euro zum 01.01.2027 entspricht einem Anstieg zum 01.01.2026 um 8,4 Prozent und zum 01.01.2027 um 5,0 Prozent. Insgesamt liegt damit dann der Mindestlohn 2027 um 13,9 Prozent höher als heute.
Das ist eine schmerzhafte Steigerung, die einige Branchen, auch solche mit Flächentarifverträgen, vor Herausforderungen stellen wird. Klar ist, dass auch die Verbraucher die hieraus resultierenden Preissteigerungen gerade bei Konsumgütern tragen werden müssen.
Wir erwarten, dass der Anstieg der Arbeitskosten zu einer weiteren Beschleunigung bei Automatisierung und Rationalisierung führen wird. Dies wird negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, genauso wie bereits vorangegangene Mindestlohnerhöhungen zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in Berufen ohne Berufsausbildung geführt haben.
Wir setzen darauf, dass die Mindestlohnkommission zukünftig keine weiteren Sprünge in dieser Höhe beschließt. Eine Politisierung des Mindestlohns darf nicht wieder vorkommen, da es unserer Wettbewerbsfähigkeit und unserem Standort schadet.
Wir setzen auf die neue Bundesregierung, den Kostenfaktor Arbeit an anderer Stelle zu reduzieren. Denn viele Unternehmen und ihre Belegschaften erleben derzeit multiple Krisen und stehen vor existenziellen Herausforderungen. Sie brauchen Entlastungen und nicht weitere Belastungen. Die Unternehmen müssen gestärkt werden, um sie durch die schwierige wirtschaftliche Situation zu bringen."
Pressekontakt:
Tobias Rademacher, Tel. +49 (0) 89-551 78-399, E-Mail: tobias.rademacher@ibw-bayern.de
Original-Content von: ibw - Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/58439/6064504
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., zur Entscheidung der Mindestlohnkommission über die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns:
"Wir akzeptieren die Entscheidung der Mindestlohnkommission als unabhängige Instanz. Wir begrüßen insbesondere, dass sich die Sozialpartner einigen konnten. Das ist ein wichtiges Signal pro Tarifautonomie. Es ist richtig und wichtig, dass die Kommission eine Gesamtabwägung unter Berücksichtigung aller relevanten Kriterien getroffen hat.
Die Erhöhung des Mindestlohns von 12,82 Euro auf 13,90 Euro zum 01.01.2026 und auf 14,60 Euro zum 01.01.2027 entspricht einem Anstieg zum 01.01.2026 um 8,4 Prozent und zum 01.01.2027 um 5,0 Prozent. Insgesamt liegt damit dann der Mindestlohn 2027 um 13,9 Prozent höher als heute.
Das ist eine schmerzhafte Steigerung, die einige Branchen, auch solche mit Flächentarifverträgen, vor Herausforderungen stellen wird. Klar ist, dass auch die Verbraucher die hieraus resultierenden Preissteigerungen gerade bei Konsumgütern tragen werden müssen.
Wir erwarten, dass der Anstieg der Arbeitskosten zu einer weiteren Beschleunigung bei Automatisierung und Rationalisierung führen wird. Dies wird negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, genauso wie bereits vorangegangene Mindestlohnerhöhungen zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in Berufen ohne Berufsausbildung geführt haben.
Wir setzen darauf, dass die Mindestlohnkommission zukünftig keine weiteren Sprünge in dieser Höhe beschließt. Eine Politisierung des Mindestlohns darf nicht wieder vorkommen, da es unserer Wettbewerbsfähigkeit und unserem Standort schadet.
Wir setzen auf die neue Bundesregierung, den Kostenfaktor Arbeit an anderer Stelle zu reduzieren. Denn viele Unternehmen und ihre Belegschaften erleben derzeit multiple Krisen und stehen vor existenziellen Herausforderungen. Sie brauchen Entlastungen und nicht weitere Belastungen. Die Unternehmen müssen gestärkt werden, um sie durch die schwierige wirtschaftliche Situation zu bringen."
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