DJ Deepseek droht Rauswurf aus App-Stores in Deutschland
Von Mauro Orru und Stefanie Haxel
DOW JONES--Die Berliner Datenschutzbeauftrage hat die US-Konzerne Apple und Google aufgefordert, die chinesische KI-Anwendung Deepseek in ihren App-Stores in Deutschland zu sperren. Der beliebte mit Künstlicher Intelligenz (KI) gestützte Chatbot sende personenbezogene Daten von Nutzern nach China und verstoße damit gegen das Recht der Europäischen Union. Apple und Google müssen die Meldung nun zeitnah prüfen und über eine Sperrung entscheiden.
Laut eigener Angaben verarbeite Deepseek große Mengen an Nutzerdaten, darunter Chatverläufe, hochgeladene Dateien sowie Informationen zum Standort, benutzten Geräten und Netzwerken, die an Server in China übermittelt werden.
"Die Übermittlung von Nutzerdaten durch Deepseek nach China ist rechtswidrig", sagte Meike Kamp, die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, laut der Mitteilung. Deepseek habe gegenüber ihrer Behörde nicht überzeugend nachweisen können, dass Daten deutscher Nutzer "in China auf einem der Europäischen Union gleichwertigen Niveau geschützt sind."
Die EU hat einige der strengsten Datenschutzgesetze der Welt. Die Datenschutz-Grundverordnung (GDPR) schreibt vor, dass das in der EU geltende Schutzniveau auch bei der Übermittlung von Daten in andere Länder beibehalten werden muss.
Laut Kamp hatte sie Deepseek Anfang Mai aufgefordert, seine Apps selbständig aus den App Stores für Deutschland zu entfernen. Das Unternehmen sei dem jedoch nicht nachgekommen. Deshalb habe die Behörde sich an Apple und Google gewandt, die nun zeitnah über eine Sperrung entscheiden müssen.
Deepseek, Apple und Google reagierten nicht auf Bitten um Stellungnahmen.
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June 27, 2025 12:27 ET (16:27 GMT)
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