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Der Düsseldorfer Rüstungskonzern sorgt nach wie vor für Schlagzeilen. Seit Ende 2022 hat sich die Aktie vervielfacht und kletterte von 140,22 Euro auf zeitweise 1.943,50 Euro im Hoch. Das 100-Milliarden-Sondervermögen der Bundeswehr war der Startschuss für eine beispiellose Kursrally. Doch jetzt kommen noch größere Geschütze ins Spiel. Die NATO plant massive Budgeterhöhungen, und Deutschland schnürt ein 500-Milliarden-Infrastrukturpaket. Während andere Märkte und Branchen schwächeln, trumpft die Rüstungsbranche auf. War es das an Performance für die Aktie oder kommt jetzt nochmal der Turbo? Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache, und die Analysten sind sich einig. Doch auch Risiken lauern.
NATO-Milliarden befeuern
Die jüngsten Beschlüsse des NATO-Gipfels haben den Rüstungsaktien neuen Schwung verliehen. Ab 2035 sollen alle Mitgliedstaaten mindestens fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben. Diese Nachricht ließ die Rheinmetall-Aktie um erneut steigen. Auch die Konkurrenten HENSOLDT und RENK profitierten von der Ankündigung. Deutschland plant parallel dazu ein gigantisches Infrastruktur-Sondervermögen von 500 Milliarden Euro über zehn Jahre. Schon 2025 sollen 37 Milliarden fließen, 2026 weitere 58 Milliarden. Diese Summen übertreffen das Bundeswehr-Sondervermögen bei weitem. Experten erwarten dadurch eine strukturelle Aufrüstung Europas, die über Jahre anhält. Die Geschäftszahlen von Rheinmetall sprechen bereits eine klare Sprache. Der Umsatz soll weiter steigen. Beim Gewinn wird eine Vervielfachung auf 1,2 Milliarden Euro erwartet. Diese Entwicklung zeigt, wie beständig das Wachstum sein wird.
Charttechnik
Technisch befindet sich die Rheinmetall-Aktie kurz vor einer spannenden Phase. Nach dem Rekordhoch von 1943,50 Euro im Juni fiel der Kurs um über 10 Prozent zurück, bevor wirder eine Erholung einsetzte. Die entscheidende Widerstandszone liegt bei knapp 1.850 - 1.900 Euro. Ein stabiler Ausbruch darüber sollte den Weg zu neuen Höchstständen ebnen. Schon mehrmals hat der 50er SMA, der aktuell bei 1.693 Euro verläuft, als Unterstützung fungiert und dem Kurs wieder verholfen nach oben abzudrehen. Solange diese hält, bleibt der mittelfristige Aufwärtstrend intakt. Ein Unterschreiten würde hingegen ein Verkaufssignal auslösen und weitere Verluste bis 1.500 Euro möglich machen. Der 200er SMA verläuft aktuell bei 998 Euro und zeigt den langfristigen Aufwärtstrend an. Der aktuelle Kurs bewegt sich prozentual deutlich darüber, was auf ein sehr hohes Momentum hindeutet bei der Aufwärtsbewegung. Die beiden gleitenden Durchschnitte sprechen somit für eine fortsetzende Aufwärtsbewegung. Die Investmentbank JPMorgan warnt hingegen vor typischen Sommerpausen bei Rüstungsaktien, sieht aber langfristig auch günstige Aussichten. Rücksetzer sollten als Einstiegschancen genutzt werden, so die Analysten. Der RSI verweilt schon seit einigen Monaten in der Überkauftzone bei aktuell 74. Dennoch könnte der Turbo nach oben schon bald zünden, denn solche starken Trends brechen nicht so einfach und ist erstmal ein neues Hoch gemacht, dürfte auch kurz danach schon die 2.000er Marke erklommen sein.
Was tun?
Rheinmetall präsentiert sich fundamental und auch charttechnisch in Bestform. Die Umsatzsteigerung und Gewinnvervielfachung sprechen für sich. Die NATO-Beschlüsse sichern jahrelange Wachstumsperspektiven ab. Das Infrastruktur-Sondervermögen von 500 Milliarden Euro eröffnet zusätzliche Geschäftsfelder. Charttechnisch steht die Aktie vor einem Ausbruch nach oben. Über 1.850 - 1.900 Euro würde neues Aufwärtspotenzial freigesetzt und der Kurs könnte über die 2.000er Marke in Richtung 2.300 - 2.400 im Turbogang fliegen. Dennoch Stoppkurse nicht vergessen, denn an der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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