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Nach einer wochenlangen Seitwärtsbewegung katapultierte eine Aussage von Bundesagrarminister Alois Rainer den Kurs von Verbio deutlich nach oben. Dieser kündigte Steuererleichterungen für Biokraftstoffe in der Landwirtschaft an. Dies schürt Hoffnung für diesen lange brachliegenden Sektor. Gleichzeitig profitiert das Unternehmen von den Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Diese verstärken die Nachfrage an alternativen Kraftstoffen. Mit seiner Bioraffinerie-Technologie und den Expansionsplänen in den USA positioniert sich Verbio als ein möglicher Gewinner der Energiewende. Wie weit kann es nach oben gehen?
Politik als Kurstreiber
Der jüngste Kurssprung der Verbio-Aktie hat einen Namen: Alois Rainer. Der Bundesagrarminister versprach konkrete Maßnahmen zur Förderung von Biokraftstoffen noch in dieser Wahlperiode. Seine Begründung klingt pragmatisch: "Die großen landwirtschaftlichen Maschinen laufen nun mal nicht mit Elektromotoren." Diese Erkenntnis dürfte Verbio-Anlegern wie Musik in den Ohren klingen, denn genau hier liegt die Stärke des Unternehmens. Besonders brisant wird die Sache durch den angekündigten Kontakt zwischen Rainer und Finanzminister Lars Klingbeil. Die SPD-Führung scheint bereit zu sein, bei den Steuererleichterungen mitzuziehen. Zusätzlich soll die volle Steuerrückerstattung beim Agrardiesel ab 2026 wieder eingeführt werden. Diese politischen Signale kommen zur rechten Zeit, denn Verbio kämpfte zuletzt mit schwächelnden Preisen und unsicheren Rahmenbedingungen. Parallel dazu sorgen die Spannungen mit dem Iran für zusätzlichen Auftrieb. Eine mögliche Verschärfung der Lage könnte die Nachfrage nach heimischen Biokraftstoffen weiter ankurbeln.
Innovative Technologie
Das Geschäftsmodell von Verbio beruht auf einer cleveren Kombination: Die einzigartigen Bioraffinerien produzieren gleichzeitig Bioethanol und Biomethan. Diese Doppelstrategie maximiert die Effizienz der Rohstoffnutzung und minimiert Abfallprodukte. Über 90 Prozent der eingesetzten Materialien wie Rapsöl, Roggen, Weizen und Stroh werden in verwertbare Energie umgewandelt. Die Reste dienen als organischer Dünger - ein geschlossener Kreislauf, der ökologisch und ökonomisch überzeugt. Die internationale Expansion nimmt Fahrt auf. Neben Deutschland ist Verbio bereits in Indien, den USA, Kanada, Polen und Ungarn aktiv. Besonders die USA bieten enormes Potenzial, da die dortige Umweltbehörde EPA eine höhere Beimischung von Biokraftstoffen plant. Mit der lokalen Produktion vor Ort umgeht Verbio teure Importzölle und kann direkt von der steigenden Nachfrage profitieren. Die Iran-Krise verstärkt diesen Trend zusätzlich.
Charttechnik
Aus charttechnischer Sicht präsentiert sich Verbio nach dem jüngsten Kurssprung deutlich verbessert. Der Ausbruch über beide wichtigen SMAs (50er und 200er) war längst überfällig und signalisiert eine mögliche Trendwende. Beide Trends, sowohl mittel- als auch langfristig, sind nun aufwärtsgerichtet. Das befeuert den Rebound gen Norden. Die Aktie nimmt ihren Erholungskurs wieder auf und nähert sich der wichtigen Marke von 13 Euro. Ein nachhaltiger Durchbruch über dieses Niveau würde ein neues Mehrwochenhoch bedeuten. Die Bodenbildung der vergangenen Wochen nimmt zunehmend konkrete Formen an. Die typischerweise volatilen Verbio-Papiere zeigen erstmals seit längerer Zeit eine stabilere, nach oben gerichtete, Entwicklung. Analysten sehen bei einem Überwinden der 13-Euro-Marke weiteres Aufwärtspotenzial bis in den Bereich von 16 Euro. Der RSI liegt zwar aktuell mit einem Wert von 75 im überkauften Bereich. Dies kann aber nur das endgültige Zeichen zur Kehrtwende nach oben sein.
Was tun?
Verbio steht vor einer vielversprechenden Phase. Die politische Unterstützung durch angekündigte Steuererleichterungen schafft ein günstiges Umfeld für nachhaltige Geschäftsentwicklung. Die innovative Bioraffinerie-Technologie verschafft dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil, während die internationale Expansion neue Wachstumsmärkte erschließt. Charttechnisch hat die Aktie ihre Bodenbildung abgeschlossen und zeigt erste Anzeichen einer nachhaltigen Erholung. Der Durchbruch über den 200-Tage-Durchschnitt war ein wichtiges Signal. Ein Einstieg bietet sich entweder bei Rücksetzern in den Bereich um 11,50 Euro an, oder aber nach Durchbruch der 13 Euro-Marke. Das Kursziel liegt mittelfristig bei 16 Euro. Stoppkurs nicht vergessen!
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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