BERLIN (dpa-AFX) - Der frühere DGB-Chef Michael Sommer ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Dies teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund in Berlin mit. Sommer war von 2002 bis 2014 Vorsitzender. "Wir verlieren einen großen Gewerkschafter", erklärte der Gewerkschaftsbund. Sommer habe die Geschicke der deutschen Gewerkschaftsbewegung maßgeblich geprägt und sich unermüdlich für Solidarität und Gerechtigkeit eingesetzt.
Unter anderem habe er in seiner Amtszeit gegen die Hartz-Reformen der damaligen Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder (SPD) und gegen die Ausweitung prekärer Beschäftigung gekämpft. Sommers größter Erfolg sei die Durchsetzung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns gewesen, erklärte der DGB weiter. Dieser sei ein Jahr nach Ende seiner Amtszeit eingeführt worden.
Sommer wurde am 17. Januar 1952 in Büderich geboren und wuchs zeitweise in einem Waisenhaus auf, wie es weiter hieß. 1971 trat er in die Deutsche Postgewerkschaft (DPG) ein. Nach dem Studium der Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin wurde Sommer hauptberuflich Gewerkschafter in der Postgewerkschaft. 2002 folgte er dem scheidenden DGB-Vorsitzenden Dieter Schulte im Amt./vsr/DP/nas