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Die vergangenen Jahre waren brutal für Vonovia. Steigende Zinsen, fallende Immobilienwerte und eine erdrückende Schuldenlast brachten den größten deutschen Wohnungskonzern an den Rand des Verzweifelns. Doch jetzt dreht sich das Blatt Stück für Stück. Die Zahlen sprechen eine recht deutliche Sprache, dass der Turnaround kommt, bzw. schon da ist. Mit sinkenden Schulden, steigenden Gewinnen und einer attraktiven Dividende kämpft sich Vonovia zurück ins Rampenlicht. Gleichzeitig sorgen Managementkäufe für Aufsehen, denn die eigene Führungsriege setzt auf die Aktie. Reicht das für eine nachhaltige Erholung? Und was bedeutet der Führungswechsel für die Zukunft des Konzerns?
Schuldenabbau und Gewinnwachstum im Fokus
Nach den schweren Jahren beginnt Vonovia wieder durchzuatmen. Die Nettoschulden sollen bis Ende 2025 auf 38,1 Milliarden Euro sinken. Das wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Zumal der hohe Verschuldungsgrad lange Zeit das Damoklesschwert über dem Konzern war und das was auch Analysten skeptisch gesehen haben. Wenn die Zinsen nach oben gehen, wird jeder Euro an Schulden richtig teurer. Auch die Gewinnaussichten stimmen wieder optimistisch. Analysten erwarten für 2025 einen bereinigten Gewinn von 1,95 Euro je Aktie. Bis 2028 soll dieser Wert auf 2,13 Euro steigen. Das entspricht einem Wachstum von rund 9 Prozent. Das sind solide Zahlen in einem immer noch schwierigen Marktumfeld. Auch das operative Geschäft läuft gut, denn der Cashflow bleibt mit über 400 Millionen Euro stabil. Besonders interessant wird es bei der Dividende. Nach einem kräftigen Plus von 35 Prozent in diesem Jahr soll die Ausschüttung weiter steigen. Der Konsens liegt bei 1,25 Euro je Aktie. Dies wäre eine attraktive Dividendenrendite. Für Anleger, die auf regelmäßige Erträge setzen, ist das auch ein Kaufargument.
Charttechnik
Aus charttechnischer Sicht zeigt die Vonovia-Aktie interessante Muster. Die Aktie ist in einer Dreiecksformation, die sich nach oben hin öffnen könnte. Gerade am historisch hartnäckigen Widerstand bei 30-31 Euro hat sich einiges an Energie aufgestaut. Solche Formationen gelten als wichtige Marken. Ein Ausbruch über die Marke von 31,05 Euro würde weitere positive Signale senden. Das Mehrmonats-Hoch der letzten 3 Jahre liegt bei 33,93 Euro - erreicht im Oktober 2024. Seitdem pendelte die Aktie zwischen diesem Höchststand und dem Jahrestief von 24,08 Euro im März 2025. Aktuell notiert das Papier wieder bei knapp über 30 Euro und damit in der oberen Hälfte der Handelsspanne. Die jüngsten Insider-Käufe stützen das technische Bild. Finanzvorstand Philip Grosse und Operativchef Arnd Fittkau stockten ihre Anteile auf. Dies ist ein starkes Vertrauenssignal pro Vonovia-Aktie. Über ein Drittel der Aktionäre wählte zudem die Aktiendividende statt der Barauszahlung. Das zeigt: Viele Anleger glauben an die Wende. Der RSI jedenfalls lässt mit einem Wert von 61 noch Potenzial nach oben. Wichtig ist ebenfalls, dass beide wichtigen SMAs (50er und 200er) nach oben deuten, denn diese liegen unter dem aktuellen Kursniveau. Freie Fahrt von Seiten der Charttechnik.
Was tun? Chancen überwiegen die Risiken
Vonovia steht aktuell auch vor wichtigen Terminen. Der Analystentag am 1. Juli und der Halbjahresbericht am 6. August werden zeigen, ob die Pläne aufgehen. Das Management will das EBITDA bis 2028 um 30 Prozent steigern. Jedoch bleiben politische Hürden bestehen. Die bis 2029 verlängerte Mietpreisbremse könnte das Wachstum dämpfen. Auch die regulatorischen Risiken sind nicht von der Hand zu weisen. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte. Die Fundamentaldaten verbessern sich spürbar. Der Schuldenabbau macht Fortschritte, die Gewinne steigen und die Dividende bleibt attraktiv. Charttechnisch zeigt sich ein positives Bild. Die Insider-Käufe unterstreichen das Vertrauen der Führung. Vonovia bleibt eine spannende Turnaround-Story mit guten Fundamentaldaten und attraktiver Dividendenrendite. Wir würden auf dem aktuellen Niveau eine Longposition in Erwägung ziehen, diese mit einem Trailingstopp absichern und auf ein Kursziel bei 35 Euro setzen. Dort liegen auch einige Ziele von namhaften Analysten.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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