DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Hongkong bleiben die Börsen wegen des Tags der Errichtung der Sonderverwaltungszone geschlossen.
TAGESTHEMA
Die großen japanischen Konzerne sind im zweiten Quartal trotz Zollsorgen etwas optimistischer geworden. Der Hauptindex der vierteljährlichen Tankan-Umfrage der Bank of Japan (BoJ), die die Stimmung unter Japans großen Produzenten misst, stieg auf 13 Punkte, nach 12 Punkten im Vorquartal. Damit hat sich der Index nach zwei Quartalen mit Rückgängen wieder verbessert. Ökonomen hatten einen weiteren Rückgang auf 10 Punkte prognostiziert. Der Index gibt den Anteil der Unternehmen an, die ihre Geschäftslage als günstig bezeichnen, abzüglich derer, die sie als ungünstig einstufen. Trotz der globalen Unsicherheit zeigt die Umfrage der BoJ, dass die Unternehmen weiterhin bereit sind, in Digitalisierung und arbeitssparende Technologien zu investieren. So planen große japanische Unternehmen, ihre Investitionsausgaben im Geschäftsjahr, das im März 2026 endet, um 11,5 Prozent zu erhöhen. In der vorherigen Umfrage wurde noch ein Anstieg von 3,1 Prozent prognostiziert. Zugleich gehen sie davon aus, dass die Inflation über dem Ziel der Notenbank von 2 Prozent bleiben wird und prognostizieren einen Gesamtpreisanstieg von 2,4 Prozent. Was die Aussichten angeht, erwarten Unternehmen aller Größenordnungen eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage in den kommenden drei Monaten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
Es stehen keine relevanten Termine auf der Agenda.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Juni (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,0 1. Veröff.: 52,0 zuvor: 52,0 16:00 Bauausgaben Mai PROGNOSE: -0,2% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Juni PROGNOSE: 48,6 Punkte zuvor: 48,5 Punkte
ÜBERSICHT INDIZES
zuletzt +/- % E-Mini-Future S&P-500 6.243,75 -0,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 22.846,25 -0,2% S&P/ASX 200 (Sydney) 8.550,70 +0,1% Nikkei-225 (Tokio) 40.091,78 -1,0% Hang-Seng (Hongk.) 24.072,28 -0,8% Schanghai-Comp. 3.453,98 +0,3% Kospi (Seoul) 3.097,24 +0,8%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Gute Vorgaben der Wall Street mit neuen Rekordhochs bei manchen Indizes werden nur vereinzelt aufgegriffen. Marktteilnehmer berichten von spürbarer Zurückhaltung und Verunsicherung im Hinblick auf die am 9. Juli endende Schonfrist der von US-Präsident Trump im April verfügten Zölle gegen praktisch alle Länder der Welt. Die Hoffnung ist, dass bis dahin noch Vereinbarungen gefunden werden, nachdem in der Vorwoche laut Mitteilung zwischen den USA und China eine Regelung gefunden wurde. In Tokio gehen die etwas kräftigeren Vortagesgewinne wieder verloren, obwohl ein Stimmungsbarometer der japanischen Notenbank besser als erwartet ausgefallen ist. Allerdings schürt das auch Zinserhöhungssorgen, worauf der Yen auch leicht zulegt. Bremsend wirkt aber, dass Trump die laufenden Zollverhandlungen mit Japan scharf kritisierte und sich darüber beschwerte, dass Tokio sich weigere, Reis aus US-Anbau zu importieren. In Seoul stützen dagegen Außenhandelsdaten. Die Exporte lagen im Juni 4,3 Prozent über dem Vorjahreswert, getragen vor allem von Halbleiterprodukten. SK Hynix legen mit gut 3 Prozent überdurchschnittlich zu.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.094,77 +0,6% 275,50 +3,0% S&P-500 6.204,95 +0,5% 31,88 +5,0% NASDAQ Comp 20.369,73 +0,5% 96,27 +5,0% NASDAQ 100 22.679,01 +0,6% 144,81 +7,2% Montag Freitag Umsatz NYSE (Aktien) 1,46 Mrd 2,93 Mrd Gewinner 1.567 1.532 Verlierer 1.207 1.241 Unverändert 70 68
Etwas fester - S&P-500 und Nasdaq-Composite markierten Rekordhochs. US-Handelsminister Lutnick und Finanzminister Bessent schürten Hoffnungen auf den baldigen Abschluss zahlreicher Handelsabkommen der USA. Washington räumt darüber hinaus seinen wichtigsten Handelspartnern möglicherweise mehr Zeit für Verhandlungen ein, wie Bessent erklärte. Zuversichtlich stimmte auch, dass die Zollverhandlungen zwischen den USA und Kanada fortgesetzt werden. Sie waren Freitag abgebrochen worden, dann machte Kanada aber bei Plänen einer Digitalsteuer einen Rückzieher. Wells Fargo stiegen um 0,7, JP Morgan um 1,0 und Goldman Sachs um 2,4 Prozent. Die größten US-Kreditinstitute verfügen über die nötigen Voraussetzungen, um einen schweren Wirtschaftsabschwung zu überstehen, wie die Ergebnisse des jährlichen Stresstests der US-Notenbank zeigten. Oracle hat laut CEO Safra Catz einen starken Start in das neue Geschäftsjahr verzeichnet. Der Kurs stieg um 4 Prozent. Juniper Networks gewannen 8,4 Prozent, nachdem das Justizministerium eine Klage beigelegt hat, die die Übernahme durch Hewlett Packard Enterprise (+11,1%) in Frage stellte.
US-ANLEIHEN
Am Rentenmarkt gab die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 3 Basispunkte auf 4,23 Prozent. nach. Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hatte sich im Juni unerwartet eingetrübt, was für etwas Zinssenkungsfantasie sorgte.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mo, 09:30 % YTD EUR/USD 1,1789 0,1 1,1781 1,1729 +13,3% EUR/JPY 169,30 -0,2 169,71 168,86 +4,0% EUR/GBP 0,8575 -0,1 0,8581 0,8555 +3,3% GBP/USD 1,3749 0,1 1,3731 1,3710 +9,6% USD/JPY 143,61 -0,3 144,05 143,97 -8,2% USD/KRW 1.352,30 -0,0 1.352,64 1.350,49 -7,5% USD/CNY 7,1546 -0,0 7,1566 7,1586 -0,5% USD/CNH 7,1575 -0,0 7,1588 7,1621 -2,3% USD/HKD 7,8500 0,0 7,8497 7,8499 +1,0% AUD/USD 0,6580 0,0 0,6580 0,6537 +5,7% NZD/USD 0,6101 0,2 0,6092 0,6071 +8,2% BTC/USD 106.871,95 -0,3 107.162,40 107.712,20 +13,8% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar gab deutlicher nach, der Dollarindex fiel um weitere 0,6 Prozent auf ein Dreijahrestief. Der Euro kratzte an der 1,18er Marke. "Die Erosion der Unabhängigkeit der Geldpolitik bedeutet, dass der Dollar mittelfristig langsam, aber sicher weiter nach unten driften dürfte", befanden die Analysten von Pepperstone mit Blick auf die von US-Präsident Trump entfachte Nachfolgediskussion für Notenbankchef Jerome Powell, mit der er auch den Druck zu den von ihm immer wieder geforderten Zinssenkungen erhöhen will.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,78 65,11 -0,5% -0,33 -9,6% Brent/ICE 67,63 67,61 +0,0% +0,02 -11,3% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die Ölpreise gaben mit der andauernden Waffenruhe im Nahen Osten weiter nach. Es fehlten neue Impulse, hieß es. Die Notierungen für Brent und WTI fielen um bis zu 0,8 Prozent. Die Blicke richten sich nun auf das Treffen der Opec+ am Wochenende, bei dem erwartet wird, dass sich die Gruppe erneut auf eine Erhöhung der Produktion im August um mindestens weitere 411.000 Barrel pro Tag einigen wird.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.331,86 3.302,88 +0,9% +28,98 +24,8% Silber 30,63 30,64 -0,0% -0,01 +10,0% Platin 1.150,74 1.151,82 -0,1% -1,08 +30,4% Kupfer 5,03 5,03 +0,0% 0,00 +23,2% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis holte einen Teil seiner Verluste vom Freitag wieder auf, gestützt auch vom schwachen Dollar. Die Feinunze verbesserte sich um 1,0 Prozent auf 3.308 Dollar. Das Edelmetall legte in den ersten sechs Monaten des Jahres um mehr als 25 Prozent zu, so stark wie zuletzt 2007.
MELDUNGEN SEIT MONTAG, 20.00 UHR
CHINA - Konjunktur
Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor hat sich im Juni auf 50,4 (Mai: 48,3) Punkte erhöht. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie war im Juni auf 49,7 (Vormonat: 49,5) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.
INDONESIEN
Die indonesischen Verbraucherpreise lagen in der Kernrate im Juni 2,37 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Mai waren es 2,40 Prozent gewesen.
USA/EU - Handelsvereinbarungen
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic will einige Tage vor dem Fristende zur Einigung auf ein Handelsabkommen mit den USA nach Washington reisen. Wie Sefcovic zu Reportern sagte, wird er diese Woche für Gespräche mit dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer und Handelsminister Howard Lutnick in die USA reisen. Sefcovic sagte, er strebe einen fairen Deal für beide Seiten an.
BOEING
Der amtierende CFO Brian West Mitte August wird durch Jesus "Jay" Malave, den ehemaligen Finanzchef von Lockheed Martin, abgelöst. West wird dem Konzern als Berater von CEO Kelly Ortberg erhalten bleiben.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 01, 2025 01:44 ET (05:44 GMT)
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