DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Erwerbstätigkeit im Mai unverändert
Die Erwerbstätigkeit in Deutschland hat sich im Mai nicht verändert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren rund 45,8 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Die Zahl der Erwerbstätigen blieb damit saisonbereinigt nahezu unverändert (plus 1.000) gegenüber dem Vormonat (0,0 Prozent).
Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartal gestiegen
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im ersten Quartal 2025 um durchschnittlich 3,8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024 gestiegen. Gegenüber dem Vorquartal erhöhten sich die Preise um 1,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Damit stiegen die Wohnimmobilienpreise bereits zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal, nachdem sie zuvor seit dem vierten Quartal 2022 durchgängig gesunken waren.
Stimmung unter Japans Großkonzernen verbessert sich trotz Zöllen
Die großen japanischen Konzerne zeigten sich im zweiten Quartal trotz der Zollsorgen etwas optimistischer, was die Erwartung von Zinserhöhungen wieder aufleben ließ. Der Hauptindex der vierteljährlichen Tankan-Umfrage der Bank of Japan (BoJ), die die Stimmung unter Japans großen Produzenten misst, stieg in den drei Monaten bis Ende Juni auf plus 13 Punkte, nach 12 Punkten im Vorquartal. Damit hat sich der Index nach zwei Quartalen mit Rückgängen wieder verbessert. In einer Umfrage des Datenanbieters Quick hatten Ökonomen einen weiteren Rückgang auf plus 10 Punkte prognostiziert.
Tankan stützt Zinserhöhungszyklus der BoJ
Der von der BOJ veröffentlichte Tankan für das zweite Quartal zeige, dass große und kleine japanische Unternehmen trotz der Unsicherheiten im Handelskrieg insgesamt positiv geblieben seien, schreibt Min Joo Kang von ING in einem Kommentar. "Die Hersteller behielten eine positive Sichtweise bei, wie auch der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe zeigt, der zum ersten Mal seit zwölf Monaten wieder im expansiven Bereich liegt", schreibt der Senior Economist. Die BoJ werde die Zinsen in diesem Jahr wahrscheinlich anheben, aber vermutlich erst nach der Unterzeichnung eines Handelsabkommens zwischen den USA und Japan, meint der Ökonom.
Japans Wirtschaftsstimmung trotz Anstieg fragil
Die Wirtschaftsstimmung in Japan hat sich im Juni besser gehalten als erwartet. Dies dürfte jedoch ohne deutliche Verbesserungen des Inlandswachstums und der Handelsaussichten nicht von Dauer sein, meint Stefan Angrick von Moody's Analytics. Die US-Zölle beeinträchtigten bereits die Produktion, die Exporte, das Geschäftsvertrauen und die Auftragseingänge, insbesondere im Automobilsektor, schreibt er. "Angesichts der riesigen und komplexen Lieferketten der Branche werden sich die Schwierigkeiten auf die gesamte Wirtschaft auswirken."
Japans Wirtschaft hält sich trotz Handelsspannungen gut
Der von der Bank of Japan (BoJ) veröffentlichte Tankan für das zweite Quartal zeige, dass sich die Wirtschaft trotz Handelsspannungen gut halte, schreibt Marcel Thieliant von Capital Economics in einem Kommentar. Die Umfrage stütze Capital Economics' Ansicht, dass die BoJ ihren Straffungszyklus noch vor Jahresende wieder aufnehmen werde, so der Leiter des Asien-Pazifik-Raums. Der Headline-Index der Geschäftsbedingungen für große Hersteller des Tankan sei von 12 auf 13 gestiegen, was über dem Analystenkonsens von 10, aber im Einklang mit der eigenen Prognose liege, bemerkt Thieliant.
Caixin/S&P Global: PMI in Chinas Industrie im Juni gestiegen
In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im Juni belebt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,4 (Mai: 48,3) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie war im Juni auf 49,7 (Vormonat: 49,5) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.
Lagarde: EZB wird ihre Instrumente verhältnismäßig einsetzen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Ergebnis ihrer jüngsten Strategieprüfung beschlossen, keines der in den vergangenen Jahre genutzten geldpolitischen Instrumente zu verwerfen. Wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Eröffnung des jährlichen geldpolitischen Forums in Sintra sagte, will die EZB diese Instrumente aber mit Bedacht einsetzen - nur so stark und so lange wie notwendig. "Das Wort 'verhältnismäßig' ist wichtig, weil es unterstreicht, dass in der Wahl des Instruments und der Intensität, mit der wir es einsetzen, eine Verhältnismäßigkeit zum Ausdruck kommen muss", sagte Lagarde
Fed dürfte Zinsen im zweiten Halbjahr dreimal senken
Die Analysten von Goldman Sachs rechnen in diesem Jahr mit drei Zinssenkungen durch die Federal Reserve um jeweils 25 Basispunkte. Die Zinssenkungen werden für September, Oktober und Dezember erwartet. "Wenn es ein Sicherheitsmotiv für eine Senkung gibt, wäre es am natürlichsten, wie im Jahr 2019, in aufeinanderfolgenden Sitzungen zu senken", schreiben sie in einem Kommentar. Die Analysten erwarten keine Zinssenkung auf der Fed-Sitzung im Juli, sofern die Beschäftigungsdaten in dieser Woche nicht deutlich schwächer als erwartet ausfallen.
EU-Handelskommissar Sefcovic reist in die USA
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic will einige Tage vor dem Fristende zur Einigung auf ein Handelsabkommen mit den USA nach Washington reisen. Wie Sefcovic zu Reportern sagte, wird er diese Woche für Gespräche mit dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer und dem Handelsminister Howard Lutnick in die USA reisen. US-Präsident Donald Trump hatte der EU Zölle von 50 Prozent angedroht, dann den Verhandlern jedoch Zeit bis zum 9. Juli gegeben. Sefcovic sagte, er strebe einen fairen Deal für beide Seiten an. "Der 9. Juli steht kurz bevor, also ist es für mich ein gutes Zeichen, wenn wir vom Austausch der Ansichten zu den Entwürfen übergehen können."
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Nationwide Hauspreisindex Juni -0,8% gg Vm; +2,1% gg Vj
GB/Nationwide Hauspreisindex PROG: -0,2% gg Vm: +2,9% gg Vj
Japan/Kfz-Absatz Juni +2,5% gg Vorjahr
Indonesien Kernverbraucherpreise Juni +2,37% gg Vorjahr (Mai: +2,40%)
Indonesien Exporte Mai 24,61 Mrd USD
Indonesien Importe Mai 20,31 Mrd USD
DJG/DJN/apo
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July 01, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)
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