LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Juni etwas stärker aufgehellt als zunächst ermitteln. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 49,5 Punkte, was ein 34-Monatshoch ist, wie S&P am Dienstag in London in einer zweiten Schätzung mitteilte. Zunächst waren 49,4 Punkte ermittelt worden, womit Experten im Mittel auch für die neue Schätzung gerechnet hatten. Trotz des leichten Anstiegs bleibt der Stimmungsindikator unter der Schwelle von 50 Punkten, ab der er eine zunehmende wirtschaftliche Aktivität signalisiert.
Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt bei der Hamburg Commercial Bank, sieht in den Daten Anzeichen einer gewissen Stabilisierung des Produzierenden Gewerbes. Der Auftragseingang der Unternehmen sei nicht länger rückläufig. Die Nachfrage ziehe etwas an.
Angesicht von Unsicherheiten etwa mit Blick auf US-Zölle, die Nahost-Krise und den Ukraine-Krieg sei das ein Zeichen der Widerstandsfähigkeit, habe aber auch mit einem anderen Faktor zu tun, so der Experte. Nach Jahren der Rezession komme schlicht irgendwann die Zeit, in der die Unternehmen alte Maschinen ersetzen müssten und Modernisierungen etwa an Fabrikgebäuden nicht mehr aufgeschoben werden könnten.
In der größten Volkswirtschaft der Eurozone, Deutschland, hellte sich die Industriestimmung - wie bereits bekannt - auf. In Frankreich, der zweitgrößten Wirtschaft der Eurozone, sank die Industriestimmung indes nicht ganz so deutlich wie zunächst gemeldet.
Die Daten im Überblick:
Region/Index Juni Prognose Vorläufig Vormonat
EURORAUM
Industrie 49,5 49,4 49,4 49,4
DEUTSCHLAND
Industrie 49,0 49,0 49,0 48,3
FRANKREICH
Industrie 48,1 47,8 47,8 49,8
ITALIEN
Industrie 48,4 49,5 --- 49,2
SPANIEN
Industrie 51,4 50,5 --- 50,5
(in Punkten)°
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