DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Trumps Gesetzespaket passiert US-Senat mit knapper Mehrheit
Das von US-Präsident Donald Trump als "Big Beautiful Bill" bezeichnete Gesetzespaket hat eine wichtige Hürde genommen. Der US-Senat stimmte dem Paket mit 51 zu 50 Stimmen dank des entscheidenden Votums von Vizepräsident JD Vance zu. Zuvor hatte es bis Montagnacht in Washington zähe Verhandlungen im Senat gegeben.
Lagarde: Mission nicht erfüllt - aber Inflationsziel erreicht
Die Inflation im Euroraum hat im Juni bei genau 2 Prozent gelegen, aber die Europäische Zentralbank (EZB) kann sich nach Aussage ihrer Präsidentin Christine Lagarde trotzdem nicht zurücklehnen. "Ich sage nicht, dass unsere Mission erfüllt ist, aber das Inflationsziel ist erreicht", sagte sie in einer Podiumsdiskussion beim geldpolitischen Forum in Sintra. Die EZB müsse weiter extrem wachsam bleiben.
Lagarde: Verzerrungen durch KI könnten EZB beeinflussen
EZB-Präsidentin Christine Lagarde befürchtet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) von einer durch Künstliche Intelligenz verzerrten Darstellung der Realität in die Irre geführt werden könnte. "Ich bin mehr und mehr besorgt über die Rolle, die die Künstliche Intelligenz spielen wird, darüber, wie verzerrt Dinge dargestellt werden könnten, wie die öffentliche Meinung manipuliert werden kann", sagt sie beim geldpolitischen Forum in Sintra auf die Frage, was sie nachts wach halte.
Powell: Zinssenkung bei keinem Meeting "vom Tisch"
Fed-Chairman Jerome Powell will eine Zinssenkung durch die Notenbank im Juli nicht ausschließen. In einer Podiumsdiskussion beim geldpolitischen Forum der Europäischen Zentralbank sagte Powell auf die Frage, ob Juli zu früh wäre: "Eine Zinssenkung ist bei keinem Meeting vom Tisch." Die Mehrheit des Offenmarktausschusses (FOMC) sei der Meinung, dass es angemessen wäre, die Zinsen bei einer der verbleibenden Sitzungen in diesem Jahr zu senken. "Wir entscheiden von Meeting zu Meeting", fügte er hinzu. Solange die Wirtschaft in einer guten Verfassung sei, sei es am klügsten, abzuwarten. Powell zufolge dürften sich erste Auswirkungen der Importzölle im Sommer in den Inflationszahlen zeigen.
Bailey: Zinsentwicklung der BoE zeigt weiter nach unten
Die Bank of England (BoE) wird ihre Leitzinsen nach Aussage ihres Gouverneurs wahrscheinlich erneut senken angesichts der Anzeichen, dass sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt abkühlen. "Die Richtung der Zinsen zeigt weiter nach unten", sagte BoE-Gouverneur Andrew Bailey bei einer Podiumsdiskussion in Portugal. Im Juni hatte die Bank of England die Zinsen stabil gehalten, Anleger rechnen aber mit einer Senkung im August.
Ueda: Leitzins der BoJ unter neutralem Niveau
Der Leitzins der Bank of Japan (BoJ) liegt nach Aussage ihres Gouverneurs derzeit unterhalb des Niveaus, auf dem er das Wachstum weder stimuliert noch beschränkt. "Der aktuelle Zins liegt unter neutralem Niveau", sagte Kazuo Ueda bei einer Podiumsdiskussion in Portugal. Die Inflation steige langsam, fügte er hinzu.
S&P Global: Aktivität in US-Industrie zeigt im Juni Belebung
Die Aktivität in der US-Industrie hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Juni gegenüber dem Vormonat verstärkt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 52,9 von 52,0 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 52,0 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von ebenfalls 52,0 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
ISM-Index für US-Industrie steigt im Juni stärker als erwartet
Die Aktivität in der US-Industrie hat sich laut ISM im Juni beschleunigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 49,0 (Vormonat: 48,5) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 48,6 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit unter der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Schrumpfen signalisiert.
Zahl offener US-Stellen steigt im Mai deutlich
Die Zahl der offenen Stellen in den USA hat im Mai deutlich zugenommen, während die Zahl der Entlassungen spürbar sank. Wie das US-Arbeitsministerium im Rahmen seiner Job Openings and Labor Turnover Summary (Jolts) mitteilte, gab es 7,769 (April: 7,395) Millionen offene Stellen. Die Zahl der freiwilligen Kündigungen sank auf 3,032 (3,215) Millionen. Die Zahl der Entlassungen fiel auf 1,601 (1,789) Millionen.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Bauausgaben Mai -0,3% (PROG: -0,2%) gg Vm
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July 01, 2025 13:00 ET (17:00 GMT)
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