
© Foto: Symbolisches Bild der Herstellung von CVD-Anlagen
Nach monatelanger Talfahrt zeigt sich bei Aixtron jetzt eine beeindruckende Trendwende. Der Halbleiter-Ausrüster hat sich von seinem April-Tief spektakulär erholt und kämpft sich zurück ins Rampenlicht. Doch jetzt steht die Aktie vor ihrer größten Herausforderung: der entscheidenden 16-Euro-Marke. Warburg Research sieht weiterhin großes Potenzial und hält an seinem Kursziel von 20 Euro fest. Die technischen Indikatoren sprechen eine klare Sprache, doch ein letzter Widerstand könnte über Erfolg oder Scheitern entscheiden. Ist das jetzt der finale Durchbruch oder droht ein erneuter Rückschlag? Die kommenden Tage werden zeigen, ob Aixtron sein Comeback vollenden kann oder ob die Euphorie zu früh kommt.
Erholung nach dem Absturz
Seit Dezember 2023 gehörte die Aixtron-Aktie zu den großen Verlierern am deutschen Markt. Von knapp 40 Euro, genauer gesagt 39,87 Euro, stürzte der Kurs bis April im Zuge der Trumpschen Zölle auf dramatische 8,45 Euro ab. Dies kam fast einer Kapitulation gleich und das für ein Unternehmen, das eigentlich vom Halbleiter-Boom profitieren sollte. Doch dann kam die Wende. Nachdem die Aktie Anfang April ihren Tiefpunkt markierte, startete eine beeindruckende Aufholjagd. Binnen weniger Monate kletterte der Kurs um mehr als 80 Prozent. Die Anleger, die den Mut hatten unter 10 Euro zu kaufen, als alle anderen verkauften, wurden bislang reich belohnt. Auch Warburg Research zeigt sich trotz der kurzfristigen Unsicherheiten optimistisch. Die Analysten belassen ihre Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 20 Euro. Analyst Malte Schaumann sieht die langfristigen Wachstumstreiber intakt, auch wenn die nahe Zukunft noch Fragezeichen aufwirft. Besonders ab 2027 rechnet er mit deutlichem Rückenwind für das Unternehmen.
Charttechnik
Technisch gesehen hat Aixtron zur Zeit wichtige Hürden gemeistert. Die Aktie durchbrach sowohl die 50-Tage-Linie bei 13,01 Euro als auch den SMA 200 bei 13,49 Euro mit Leichtigkeit. Alle Durchbrüche zuletzt wurden von steigenden Handelsvolumina begleitet. Das ist ein starkes Signal für Kaufkraft und vor allem Interesse an der Aktie. Der RSI liegt bei knapp 75 Punkten in der Überkauftzone und zeigt kleine Zeichen von Überhitzung an. Jedoch kann dies auch trendverstärkend wirken und sogar in Richtung 80 und darüber weiterlaufen, ohne dass es einer stärkeren Korrektur bedarf. Somit stehen viele Zeichen der Ampel auf Grün. Doch eine entscheidende Hürde bleibt: die 16-Euro-Marke. Hier verläuft eine starke Widerstandszone, die sich bis ins Jahr 2024 zurückverfolgen lässt. Schon mehrmals prallte die Aktie genau an dieser Stelle oder kurz davor ab. Ein Durchbruch würde das Ende des Bärenmarktes besiegeln und weiteres Aufwärtspotenzial in Richtung 20 Euro freisetzen.
Was tun?
Aixtron steht an einem interessanten Punkt. Die fundamentalen Aussichten sind intakt, auch wenn kurzfristig Unsicherheiten weiterhin bestehen bleiben. Der Halbleitermarkt wird langfristig weiter wachsen, und Aixtron ist als Ausrüster gut positioniert. Die Analysten sehen teilweise deutlich höhere Kursziele, als es der Kurs derzeit widerspiegelt. Somit hat die Aktie noch einiges an Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Niveau. Für mutige Anleger bietet sich eine interessante Chance. Ein Durchbruch über 16 Euro könnte eine neue Rally einläuten. Das Risiko bleibt aber immer bestehen: Scheitert die Aktie erneut an dieser Marke, droht ein Rückfall. Die erste Unterstützung liegt dann knapp 10 Prozent tiefer bei 14,30 Euro, wo auch das offene Gap vom Aufwärtssprung wartet. Die Ideen daher könnte sein. Beim Gap bei 14,30 Euro auf einen Erstkauf lauern oder dort einen Zukauf tätigen, sofern man schon auf dem aktuellen Niveau eine Position eingehen möchte. Wer bereits investiert ist, sollte die Position halten und auf den Durchbruch setzen und evtl. über 16 Euro sogar an einen weiteren trendverstärkenden Zukauf denken. Neue Käufer können ebenso bei einem bestätigten Ausbruch über 16 Euro einsteigen. Ein Stop-Loss bei 13,50 Euro begrenzt das Risiko für alle. Aixtron hat bewiesen, dass es sich aus der Krise kämpfen kann. Jetzt fehlt nur noch der letzte Schritt.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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