DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-Erzeugerpreise deuten im Mai auf schwachen Preisdruck
Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone haben im Mai einen schwachen Preisdruck signalisiert. Die Preise auf der Erzeugerstufe sanken im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 0,3 Prozent höher. Die Prognose von Volkswirten hatte auf ein Plus von 0,4 Prozent gelautet.
Deutschen Auftragsrückgang nicht überbewerten
LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch will den Rückgang der deutschen Auftragseingänge im Mai nicht überbewertet wissen. "Zuletzt waren die Zahlen aus der Industrie durchaus ansprechend, so dass auch mal der eine oder andere Rücksetzer zu verkraften ist", schreibt er in einem Kommentar. Insgesamt spreche die Mehrheit der Indikatoren derzeit für eine gewisse Stabilisierung der Konjunktur. "Über allem schwebt aber weiterhin das Damoklesschwert der US-Zollpolitik. Kommende Woche werden wir diesbezüglich klüger sein", meint er.
China befreit einige EU-Brandy-Hersteller von Antidumpingzöllen
Das chinesische Handelsministerium hat Antidumpingzölle von bis zu 34,9 Prozent auf Branntweinimporte aus der EU angekündigt. Die Zölle, die am Samstag in Kraft treten, sollen für fünf Jahre gelten. Cognac-Hersteller, die mit China eine Vereinbarung über Preisverpflichtungen getroffen haben, werden jedoch davon ausgenommen. Dazu gehören Remy Cointreau, Pernod Ricard und die LVMH-Marke Hennessy. Das Handelsministerium schließt damit eine im Januar 2024 eingeleitete Untersuchung ab.
USA dürften US-Verhandlungsfrist über reziproke Zölle verlängern
Die USA werden bis zur bevorstehenden Zollfrist wahrscheinlich einen Zoll von 10 Prozent auf alle Handelspartner erheben, während die Frist für Verhandlungen über reziproke Zölle verlängert werden könnte, schätzen die Volkswirte von ANZ. Angesichts des Ziels von US-Präsident Donald Trump, die US-Wirtschaft zu reindustrialisieren, dürften höhere Zölle auf ausgewählte strategische Sektoren bestehen bleiben. Endgültige Handelsabkommen könnten bis zum 9. Juli nicht abgeschlossen werden, daher erwartet die ANZ einige vorläufige bilaterale Handelsabkommen.
US-Zollpolitik weiter Bedrohung für globales Wachstum
Die Bedrohung des globalen Wachstums durch die US-Zollpolitik ist weiterhin hoch, meint Shane Oliver, Chefökonom bei AMP. Ein durchschnittlicher US-Zollsatz von 20 Prozent liege zwar deutlich unter den 30 Prozent, die nach dem "Liberation Day" gegolten hätten, aber er sei deutlich höher als der durchschnittliche US-Zollsatz von 3 Prozent zu Jahresbeginn. Während die Aktienmärkte in letzter Zeit nicht allzu beunruhigt über die Zölle gewesen seien, stellten sie immer noch eine erhebliche Bedrohung für globales Wachstum und die US-Inflation dar.
DJG/DJN/apo
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July 04, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)
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