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Die Deutsche Bank sorgt derzeit für teils euphorische Höhenflüge bei den Anlegern. Während das Papier kürzlich auf den höchsten Stand seit 2015 kletterte, bremsen aber dennoch Spekulationen über mögliche weitere Zinssenkungen die Euphorie. Der Aktienkurs schwankt zwischen 24 und 26 Euro und zeigt damit ein wenig die Unentschlossenheit am Markt. Besonders interessant wird es, wenn man die jüngsten Quartalszahlen betrachtet: Das Geldhaus steigerte den Gewinn je Aktie deutlich. Gleichzeitig bestätigte die US-Tochter ihre Stabilität im Fed-Stresstest. Doch kann das alles die Aktie weiter in Richtung 30 Euro hieven? Die Antwort darauf liegt in einem komplexen Zusammenspiel aus Zinspolitik, Fundamentaldaten und technischen Signalen.
Operative Stärke und Effizienzsteigerung
Das erste Quartal 2025 bescherte der Deutschen Bank erfreuliche Zahlen. Der Gewinn je Aktie sprang um mehr als 40 Prozent nach oben. Diese Entwicklung zeigt, dass das Management die Effizienz des Instituts weiter verbessert hat. Der Umsatz ging zwar leicht auf 16,37 Milliarden Euro zurück, doch die Gewinnmargen stiegen deutlich an. Zudem meisterte die US-Tochter den Stresstest der Federal Reserve ohne Probleme. Das stärkt das Vertrauen in die internationale Aufstellung der Bank. Analysten erwarten für das Gesamtjahr 2025 einen Gewinn von 2,86 Euro je Aktie. Die Dividende soll ebenfalls steigen. Beides ein klares Signal für die Aktionäre. Doch die Freude könnte ein wenig getrübt werden. Spekulationen über weitere Zinssenkungen der Fed belasten europäische Bankaktien. Niedrigere Zinsen bedeuten geringere Margen im Kreditgeschäft. Diese Sorge drückt auch auf die Deutsche Bank-Aktie, obwohl das operative Geschäft robust läuft.
Charttechnik
Aus charttechnischer Sicht präsentiert sich die Deutsche Bank-Aktie in einer tollen Verfassung und in einer interessanten Phase. Das Papier erreichte bei 26,11 Euro ein neues Mehrjahres und liegt aktuell nur knapp darunter. Das zeigt die Stärke der vergangenen Monate. Der Abstand zum Tief vom Oktober 2022 bei 7,25 Euro ist mehr als nur deutlich und zeigt, was die Aktie für eine Performance in den vergangenen Monaten hingelegt hat. Damals wurde noch sogar auf eine mögliche Pleite spekuliert. Die beiden SMAs (50er und 200er) bei 24,39 und 19,65 Euro fungieren nach unten hin als wichtige Unterstützung. Solange diese Marken halten, bleiben sowohl der mittel-, als auch der langfristige Aufwärtstrend intakt. Nach unten hin wirken diese auch kursstützend. Ein Unterschreiten könnte jedoch eine größere, schnelle Korrektur einleiten. Die nächste Unterstützung wartet unabhängig von den beiden SMAs bei 23,50 - 23,80 Euro. Das anhaltend hohe zeigt auch bei den steigenden Kursen das anhaltende Interesse der Investoren. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 50 Milliarden Euro gehört die Deutsche Bank zu den schwergewichtigen DAX-Werten. Unter den internationalen Banken jedoch eher zu den "kleineren" Geldhäusern. Der RSI liegt bei entspannten 56 Punkten und lässt damit Bewegung in beide Richtungen großzügig zu.
Was tun?
Die Deutsche Bank bietet derzeit eine interessante Mischung aus Chancen und Risiken. Die operativen Zahlen stimmen optimistisch: Steigende Gewinne, eine höhere Dividende und erfolgreiche Stresstests sprechen für das Management. Die fundamentale Bewertung mit einem KGV von um die 15 erscheint für viele recht angemessen. Charttechnisch befindet sich die Aktie in einer gesunden, kleineren Konsolidierung nach dem starken Anstieg. Die wichtigen Unterstützungen halten bisher stand. Langfristig orientierte Anleger können bei Rücksetzern zugreifen mit einem Kursziel bei 30 Euro. Ein anfänglicher Stopp könnte z. B. nach dem Einstieg bei etwa 10 Prozent gesetzt werden.Die aktuelle Dividendenrendite von oberhalb von 3 Prozent macht das Papier auch für Einkommensanleger attraktiv. Vorsicht ist jedoch bei der Zinspolitik geboten. Weitere Senkungen könnten die Margen belasten und den Kurs drücken.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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