Bonn (ots) -
Angesichts massenhafter Deportationen an der iranisch-afghanischen Grenze zeigt sich die internationale Hilfsorganisation Help - Hilfe zur Selbsthilfe alarmiert. Seit Jahresbeginn mussten mehr als 700.000 afghanische Migrant:innen aus dem Iran nach Afghanistan zurückkehren. Allein im Juni waren es rund 256.000 Menschen. Help-Landesdirektor Shafi Shirzad, der vor wenigen Tagen von der Grenze zum Iran zurückgekehrt ist, berichtet von katastrophalen Zuständen vor Ort:
"Bereits vor den massenhaften Deportationen war die humanitäre Lage in Afghanistan dramatisch. Fast 23 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Jetzt kommen hunderttausende Rückkehrer:innen hinzu, die nun schutzlos zu bleiben drohen", so Shirzad. "Wir versuchen die Menschen so gut wie möglich zu unterstützen, doch aufgrund der Finanzkürzungen in der humanitären Hilfe sind uns weitestgehend die Hände gebunden. Die Situation ist extrem frustrierend. Wir appellieren daher an die staatlichen Geber, dringend die nötigen Mittel bereitzustellen und ihre Hilfe aufzustocken."
Afghanistan: Humanitäre Hilfe am Limit - Finanzierung dringend notwendig
An der Grenze in Islam Qala erreichen derzeit bis zu 32.000 Rückkehrer:innen täglich das Land, viele von ihnen unter extremen Bedingungen. "Ich habe in 15 Jahren humanitärer Arbeit noch nie eine so massive und plötzliche Rückkehr afghanisch stämmiger Migrant:innen erlebt", erklärt Shirzad. "Die Menschen kommen ohne Hab und Gut, ohne Perspektive aus dem Iran. Viele von ihnen sind Kinder, Frauen, Senioren oder Menschen mit Behinderungen. Einige von ihnen waren noch nie zuvor in Afghanistan."
Im Rahmen eines Nothilfeprojekts unterstützt Help Rückkehrer:innen sowie bedürftige Haushalte in Westafghanistan mit lebenswichtigen Hilfsgütern. "Die aktuellen Mittelkürzungen im internationalen humanitären Bereich treffen uns hart. Bereits jetzt können wir nicht im notwendigen Umfang Nothilfe leisten. Die Bedarfe sind sehr hoch und übersteigen die Kapazitäten der afghanischen Regierung, die Hilfsorganisationen um Unterstützung beim derzeitigen Zustrom von Rückkehrer:innen gebeten hat. Doch ohne zusätzliche Mittel bleiben unzählige von Armut und Vertreibung betroffene Afghan:innen sich selbst überlassen", warnt Shirzad.
Help ist seit mehr als 40 Jahren in Afghanistan aktiv und unterstützt von Armut betroffene Haushalte in den westafghanischen Provinzen Herat, Farah, Badghis and Ghor mit lebenswichtigen Hilfsgütern, Bargeldhilfen sowie Winterhilfe. Bei der Verteilung von Hilfsgütern machten Rückkehrer:innen zuletzt gut 30 Prozent der unterstützten Haushalte aus.
Gerne steht Herr Shirzad, Help-Landesdirektor in Afghanistan, für Interviewanfragen auf Englisch zur Verfügung. Für weitere Informationen oder Interviewanfragen auf Deutsch wenden Sie sich bitte an presse(at)help-ev.de oder telefonisch an +49 (0)173 710 7454.
Pressekontakt:
Help - Hilfe zur Selbsthilfe
Help-Presseteam
Presseabteilung
Adenauerallee 131a
53113 Bonn
Mobil: +49 (0) 173 2790 438/ +49 (0) 173 710 74 54
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Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/15739/6071388
Angesichts massenhafter Deportationen an der iranisch-afghanischen Grenze zeigt sich die internationale Hilfsorganisation Help - Hilfe zur Selbsthilfe alarmiert. Seit Jahresbeginn mussten mehr als 700.000 afghanische Migrant:innen aus dem Iran nach Afghanistan zurückkehren. Allein im Juni waren es rund 256.000 Menschen. Help-Landesdirektor Shafi Shirzad, der vor wenigen Tagen von der Grenze zum Iran zurückgekehrt ist, berichtet von katastrophalen Zuständen vor Ort:
"Bereits vor den massenhaften Deportationen war die humanitäre Lage in Afghanistan dramatisch. Fast 23 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Jetzt kommen hunderttausende Rückkehrer:innen hinzu, die nun schutzlos zu bleiben drohen", so Shirzad. "Wir versuchen die Menschen so gut wie möglich zu unterstützen, doch aufgrund der Finanzkürzungen in der humanitären Hilfe sind uns weitestgehend die Hände gebunden. Die Situation ist extrem frustrierend. Wir appellieren daher an die staatlichen Geber, dringend die nötigen Mittel bereitzustellen und ihre Hilfe aufzustocken."
Afghanistan: Humanitäre Hilfe am Limit - Finanzierung dringend notwendig
An der Grenze in Islam Qala erreichen derzeit bis zu 32.000 Rückkehrer:innen täglich das Land, viele von ihnen unter extremen Bedingungen. "Ich habe in 15 Jahren humanitärer Arbeit noch nie eine so massive und plötzliche Rückkehr afghanisch stämmiger Migrant:innen erlebt", erklärt Shirzad. "Die Menschen kommen ohne Hab und Gut, ohne Perspektive aus dem Iran. Viele von ihnen sind Kinder, Frauen, Senioren oder Menschen mit Behinderungen. Einige von ihnen waren noch nie zuvor in Afghanistan."
Im Rahmen eines Nothilfeprojekts unterstützt Help Rückkehrer:innen sowie bedürftige Haushalte in Westafghanistan mit lebenswichtigen Hilfsgütern. "Die aktuellen Mittelkürzungen im internationalen humanitären Bereich treffen uns hart. Bereits jetzt können wir nicht im notwendigen Umfang Nothilfe leisten. Die Bedarfe sind sehr hoch und übersteigen die Kapazitäten der afghanischen Regierung, die Hilfsorganisationen um Unterstützung beim derzeitigen Zustrom von Rückkehrer:innen gebeten hat. Doch ohne zusätzliche Mittel bleiben unzählige von Armut und Vertreibung betroffene Afghan:innen sich selbst überlassen", warnt Shirzad.
Help ist seit mehr als 40 Jahren in Afghanistan aktiv und unterstützt von Armut betroffene Haushalte in den westafghanischen Provinzen Herat, Farah, Badghis and Ghor mit lebenswichtigen Hilfsgütern, Bargeldhilfen sowie Winterhilfe. Bei der Verteilung von Hilfsgütern machten Rückkehrer:innen zuletzt gut 30 Prozent der unterstützten Haushalte aus.
Gerne steht Herr Shirzad, Help-Landesdirektor in Afghanistan, für Interviewanfragen auf Englisch zur Verfügung. Für weitere Informationen oder Interviewanfragen auf Deutsch wenden Sie sich bitte an presse(at)help-ev.de oder telefonisch an +49 (0)173 710 7454.
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