Hamburg (ots) -
Die CAR-T-Zell-Therapie erweitert in Deutschland seit 2018 die Behandlungsmöglichkeiten von Menschen mit bestimmten hämatoonkologischen Erkrankungen. Produziert werden die Zellen für die personalisierte Therapie bislang zumeist in US-amerikanischen Laboren. Dies erfordert eine komplexe Logistik und ist mit hohen Kosten verbunden. Das Biotech-Unternehmen PROVIREX hat neue Reinräume in Hamburg fertiggestellt und schafft damit neue Kapazitäten zur Herstellung von CAR-T-Zellen in Deutschland. So sind die Zellen schneller verfügbar und können Patient:innen ohne transportbedingte vorherige Kryokonservierung direkt verabreicht werden. Durch die inländische Produktion gewinnen Patient:innen wertvolle Zeit und profitieren ggf. von einer besseren Qualität der Zellen, was positive Effekte auf die Prognose haben könnte. Zudem werden durch verkürzte Transportwege und eine wegfallende Kryokonservierung die Kosten gesenkt. Ein weiterer Vorteil: Die neuen Reinräume haben die Sicherheitsstufe S3**, sodass PROVIREX als erstes Unternehmen in Deutschland zukünftig auch CAR-T-Zellen für Menschen mit HIV herstellen kann. Um das zukünftige Innovations- und Wachstumspotenzial der CAR-T-Zell-Produktion voll auszuschöpfen, ist PROVIREX offen für strategische Partnerschaften mit akademischen Einrichtungen, klinischen Studienzentren und weiteren Akteuren im Bereich der Zell- und Gentherapie.
Das Unternehmen PROVIREX ist eine Ausgründung des Leibniz-Instituts für Virologie (LIV) in Hamburg, das sich auf "Advanced Therapy Medicinal Products" (ATMPs) spezialisiert. Der Fokus liegt dabei auf einer durch die Gründer:innen entwickelten Technologie zur Heilung von HIV und potenziell lebensbedrohlicher persistierender Viruserkrankungen. Dafür hat PROVIREX einen deutschlandweit einzigartigen S3**-Reinraum errichtet. Die Nutzung dieser Infrastruktur kann für die Produktion von CAR-T-Zellen ausgeweitet werden, auch für Menschen mit HIV mit entsprechender Indikation wie einem Lymphom.
Die Herstellung von CAR-T-Zellen heute - komplex, zeit- und kostenintensiv
Die CAR-T-Zell-Herstellung erfolgt bislang zumeist in den USA. Der Prozess ist abhängig von einer komplexen Logistik und mit hohen Kosten sowie Unsicherheiten im Hinblick auf einen reibungslosen Ablauf verbunden. So müssen die zur Herstellung benötigten Zellen für den Transport in die USA sowie für den späteren Rücktransport kryokonserviert werden. Dies geht mit Einbußen hinsichtlich der Lebensfähigkeit und der Wirksamkeit der Zellen einher.(1) Die Herstellung der Zellen selbst nimmt etwa zwei Wochen in Anspruch. Hinzu kommen Transport- und Wartezeiten. Von der Blutentnahme bis zur Infusion der CAR-T-Zellen vergehen so bis zu 30 Tage - und aufgrund begrenzter Kapazitäten der Hersteller oftmals noch mehr Zeit - bis Patient:innen mit aggressiver Erkrankung die dringend benötigte Therapie erhalten.(1) Von aktuell 44 qualifizierten CAR-T-Zell-Therapie-Behandlungszentren in Deutschland(2) verfügen zur Zeit fünf über die Erlaubnis zur eigenen Herstellung der Zellen.(3-7) Durch die von PROVIREX geplante Erweiterung der Kapazitäten für die CAR-T-Zell-Produktion in Deutschland könnten bald deutlich mehr Patient:innen von der Therapie profitieren, darunter auch Menschen, die mit HIV leben. Dabei können dank der inländischen Produktion Zeit- und Kosteneinsparungen sowie eine höhere Qualität und Quantität der Zellen in Aussicht gestellt werden.
Über die CAR-T-Zell-Therapie: Die CAR (Chimeric Antigen Receptor)-T-Zell-Therapie wird zur Behandlung von Patient:innen mit bestimmten rezidivierten oder refraktären B-Zell-Neoplasien wie dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL), der akuten lymphatischen B-Zell-Leukämie (ALL) oder dem Multiplen Myelom eingesetzt.(8) Bei dieser personalisierten Therapie werden den Patient:innen T-Zellen entnommen und ex vivo gentechnisch so verändert, dass sie mittels eines künstlichen ("chimären") Rezeptors das bei Lymphomen häufig vorkommende Oberflächenantigen CD19 erkennen. Zielantigen beim Multiplen Myelom ist das B-Cell Maturation Antigen (BCMA). Die Zellen werden im Labor vermehrt und den Patient:innen per Infusion verabreicht. Kommen die CAR-T-Zellen dann mit den Krebszellen in Kontakt, werden diese abgetötet.
Kosteneffiziente, schnelle CAR-T-Zell-Produktion für individuelle Bedürfnisse
PROVIREX hat im Juni 2025 den Bau der Reinräume im tecHHub am Innovationspark Hamburg-Altona fertiggestellt. Die Planung und Umsetzung erfolgte in enger Abstimmung mit der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) und der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz. Die GMP (Good Manufacturing Practice)-Zertifizierung und die behördliche Erlaubnis zur Produktion der CAR-T-Zellen strebt PROVIREX für das 3. Quartal 2026 an. Die Einrichtung verfügt über optimal ausgestatte GMP-Labore der vier Reinraumklassen A bis D und zugehörige Labore zur Qualitätskontrolle. Zur Herstellung von CAR-T-Zellen besteht eine Kapazität für insgesamt sieben automatisierte Geräte des Typs CliniMACS Prodigy® (11) von Miltenyi Biotec, die in der Reinraumklasse C betrieben werden. Dabei erlaubt die S3**-Klassifizierung die Herstellung von CAR-T-Zellen auch für Menschen mit HIV bei Vorliegen entsprechender Indikationen. Aufbauend auf der bisherigen erfolgreichen Zusammenarbeit planen Miltenyi Biotec und PROVIREX Gespräche über eine weiterführende strategische Partnerschaft mit dem Ziel, durch gemeinsame Entwicklungsaktivitäten zukunftsweisende Lösungen im Bereich der Zell- und Gentherapie weiter voranzutreiben. "PROVIREX ist ein unternehmerisch geführtes Biotech-Unternehmen, das von flachen Hierarchien und kurzen Kommunikationswegen profitiert - und damit schnelle Entscheidungen und flexible Reaktionen auch auf individuelle Patientenbedarfe ermöglicht. Die geringen Overhead-Strukturen bedeuten gleichzeitig auch wenig Bürokratie", betont Dr. Jan-Uwe Claas, Partner CEO des Unternehmens. "Wir stehen ab sofort für Gespräche zu zukünftigen Kooperationsprojekten oder Partnerschaften zur Verfügung. Dabei richtet sich unser Angebot nicht nur an CAR-T-Zell-Therapiezentren und forschende Einrichtungen, sondern auch an pharmazeutische Unternehmen für die Herstellung von CAR-T-Zellen für klinische Studien", so Dr. Claas.
Über PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH
Die PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH aus Hamburg ist ein privates Biotech-Unternehmen, das sich der Entwicklung fortschrittlicher "Advanced Therapy Medicinal Products" (ATMPs) widmet. Das Unternehmen nutzt seine proprietäre Genom-Editing-Technologie, um integrierte virale DNA präzise aus infizierten Zellen zu entfernen und so lebensbedrohliche Virusinfektionen zu heilen. Der Fokus liegt dabei auf Therapien zur Heilung von HIV-Infektionen mittels einer auf hochspezifischen Designer-Rekombinasen basierenden Kerntechnologie. Einzigartig in Deutschland sind die nach Gentechnikrecht angemeldeten S3**-Reinräume von PROVIREX in Hamburg, die speziell für die ATMP-Herstellung konzipiert wurden und höchste Sicherheits- sowie Qualitätsstandards garantieren. Gegründet im Oktober 2019, sicherte sich PROVIREX im Jahr 2020 eine Seed-Finanzierung. Seit Juli 2022 zählen die BIOVENTURE Consulting GmbH und die Freie und Hansestadt Hamburg (über die IFB) zu den Investoren und Gesellschaftern. Mit exklusiven Technologielizenzen und einem engagierten Team gestaltet PROVIREX die Zukunft der Genom-Editing-Therapien. Weitere Informationen zum Unternehmen erhalten Sie hier: www.provirex.de.
Über die Designer-Rekombinase Brec1 von PROVIREX: Die von PROVIREX entwickelte Designer-Rekombinase Brec1 birgt das Potenzial, mit dem HIV (Humanes Immundefizienz-Virus)-1-Virus infizierte Menschen von ihrer Infektion zu heilen. Brec1 schneidet dabei den Bauplan des Virus aus dem Erbgut der infizierten Zellen heraus und verknüpft anschließlich die offenen Enden.(9) Im Unterschied zur CRISPR (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats)-Technologie arbeiten die Designer-Rekombinasen absolut fehlerfrei. In präklinischen Studien mit infizierten Zellen zeigte Brec1 eine hohe Spezifität. Bei Mäusen, die mit Zellen von HIV-Patient:innen humanisiert worden waren, fiel die Viruslast dauerhaft unter die Nachweisgrenze - ohne Virusrebound oder unerwünschte Nebenwirkungen.(10) Eine klinische Phase 1b/2a-Studie soll zeitnah beginnen. Die Verabreichung der Brec1-Rekombinase erfolgt derzeit mittels Transfektion zuvor entnommener peripherer Stammzellen des Blutes, die den Patient:innen wieder reinfundiert werden.
Referenzen
1. Abdo L, Batista-Silva LR, Bonamino MH. Cost-effective strategies for CAR-T cell therapy manufacturing. Mol Ther Oncol 2025; 33(2): 200980
2. CAR-T-Zelltherapie in Österreich und Deutschland. Abrufbar unter: https://car-t-cell.com/zentren; Datum des letzten Zugriffs: 16.06.2025
3. Mitteilung Uniklinik Köln. Abrufbar unter: https://ots.de/n5goKX; Datum des letzten Zugriffs: 20.06.2025
4. Mitteilung Universitätsklinikum Heidelberg. Abrufbar unter: https://ots.de/v2FEC5; Datum des letzten Zugriffs: 20.06.2025
5. Mitteilung Universitätsklinikum Tübingen. Abrufbar unter: https://ots.de/BUHXvB; Datum des letzten Zugriffs: 20.06.2025
6. Mitteilung Uniklinikum Erlangen. Abrufbar unter: https://ots.de/tTfKI2; Datum des letzten Zugriffs: 20.06.2025
7. Mitteilung Universität Duisburg-Essen. Abrufbar unter: https://ots.de/KW3aqx; Datum des letzten Zugriffs: 20.06.2025
8. Borchmann P. CAR-T-Zell-Therapie. Abrufbar unter: https://lymphome.de/therapieverfahren/6-car-t-zell-therapie; Datum des letzten Zugriffs: 09.06.2025
9. PROVIREX: Precise genome-editing technology to cure HIV. Abrufbar unter: https://www.nature.com/articles/d43747-025-00022-4; Datum des letzten Zugriffs: 09.06.2025
10. Karpinski J, Hauber I, Chemnitz J, et al. Directed evolution of a recombinase that excises the provirus of most HIV-1 primary isolates with high specificity. Nat Biotechnol. 2016;34(4): 401-409
11. Miltenyi Biotec. CliniMACS Prodigy® Platform. Abrufbar unter: https://ots.de/54QWhl; Datum des letzten Zugriffs: 30.06.2025
Zukunftsgerichtete Aussagen: Diese Presseinformation enthält Annahmen, Erwartungen und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Branche und des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens der PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH. Diese Annahmen, Erwartungen und Prognosen sind unsicher und unterliegen jederzeit einem Änderungsrisiko, insbesondere den üblichen Risiken von Biotech/-Pharmaunternehmen wie Auswirkungen von Produkt- und Rohstoffpreisen, Arzneimittelsicherheit, Wechselkursschwankungen, staatlichen Vorschriften, Arbeitsbeziehungen, Steuern, politische Instabilität und Terrorismus sowie dem Ergebnis anhängiger Forderungen und staatlicher Untersuchungen, die das Unternehmen betreffen. Alle in dieser Mitteilung enthaltenen zukunftsweisenden Aussagen gelten zum Datum ihrer Veröffentlichung. Sie stellen keine Gewährleistungen künftiger Leistung dar. Tatsächliche Ereignisse oder Entwicklungen können wesentlich von den hier skizzierten Erwartungen abweichen, die in zukunftsweisenden Aussagen ausdrücklich dargestellt oder impliziert werden. Die PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH übernimmt keinerlei Verantwortung zur Aktualisierung derartiger Annahmen, Erwartungen und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Branche, des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens und des Unternehmens.
Pressekontakt:
Pressekontakt: Wiebke Fernbacher, Brickenkamp-PR GmbH,
47798 Krefeld, Tel.: +49 (0)2151 6214600, E-Mail: fernbacher@brickenkamp.de
Unternehmenskontakt: Dr. Jan-Uwe Claas, PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH,
22547 Hamburg, Tel: +49 (0)40 9999 69 190, E-Mail: jan.claas@provirex.de
Original-Content von: PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/180261/6071709
Die CAR-T-Zell-Therapie erweitert in Deutschland seit 2018 die Behandlungsmöglichkeiten von Menschen mit bestimmten hämatoonkologischen Erkrankungen. Produziert werden die Zellen für die personalisierte Therapie bislang zumeist in US-amerikanischen Laboren. Dies erfordert eine komplexe Logistik und ist mit hohen Kosten verbunden. Das Biotech-Unternehmen PROVIREX hat neue Reinräume in Hamburg fertiggestellt und schafft damit neue Kapazitäten zur Herstellung von CAR-T-Zellen in Deutschland. So sind die Zellen schneller verfügbar und können Patient:innen ohne transportbedingte vorherige Kryokonservierung direkt verabreicht werden. Durch die inländische Produktion gewinnen Patient:innen wertvolle Zeit und profitieren ggf. von einer besseren Qualität der Zellen, was positive Effekte auf die Prognose haben könnte. Zudem werden durch verkürzte Transportwege und eine wegfallende Kryokonservierung die Kosten gesenkt. Ein weiterer Vorteil: Die neuen Reinräume haben die Sicherheitsstufe S3**, sodass PROVIREX als erstes Unternehmen in Deutschland zukünftig auch CAR-T-Zellen für Menschen mit HIV herstellen kann. Um das zukünftige Innovations- und Wachstumspotenzial der CAR-T-Zell-Produktion voll auszuschöpfen, ist PROVIREX offen für strategische Partnerschaften mit akademischen Einrichtungen, klinischen Studienzentren und weiteren Akteuren im Bereich der Zell- und Gentherapie.
Das Unternehmen PROVIREX ist eine Ausgründung des Leibniz-Instituts für Virologie (LIV) in Hamburg, das sich auf "Advanced Therapy Medicinal Products" (ATMPs) spezialisiert. Der Fokus liegt dabei auf einer durch die Gründer:innen entwickelten Technologie zur Heilung von HIV und potenziell lebensbedrohlicher persistierender Viruserkrankungen. Dafür hat PROVIREX einen deutschlandweit einzigartigen S3**-Reinraum errichtet. Die Nutzung dieser Infrastruktur kann für die Produktion von CAR-T-Zellen ausgeweitet werden, auch für Menschen mit HIV mit entsprechender Indikation wie einem Lymphom.
Die Herstellung von CAR-T-Zellen heute - komplex, zeit- und kostenintensiv
Die CAR-T-Zell-Herstellung erfolgt bislang zumeist in den USA. Der Prozess ist abhängig von einer komplexen Logistik und mit hohen Kosten sowie Unsicherheiten im Hinblick auf einen reibungslosen Ablauf verbunden. So müssen die zur Herstellung benötigten Zellen für den Transport in die USA sowie für den späteren Rücktransport kryokonserviert werden. Dies geht mit Einbußen hinsichtlich der Lebensfähigkeit und der Wirksamkeit der Zellen einher.(1) Die Herstellung der Zellen selbst nimmt etwa zwei Wochen in Anspruch. Hinzu kommen Transport- und Wartezeiten. Von der Blutentnahme bis zur Infusion der CAR-T-Zellen vergehen so bis zu 30 Tage - und aufgrund begrenzter Kapazitäten der Hersteller oftmals noch mehr Zeit - bis Patient:innen mit aggressiver Erkrankung die dringend benötigte Therapie erhalten.(1) Von aktuell 44 qualifizierten CAR-T-Zell-Therapie-Behandlungszentren in Deutschland(2) verfügen zur Zeit fünf über die Erlaubnis zur eigenen Herstellung der Zellen.(3-7) Durch die von PROVIREX geplante Erweiterung der Kapazitäten für die CAR-T-Zell-Produktion in Deutschland könnten bald deutlich mehr Patient:innen von der Therapie profitieren, darunter auch Menschen, die mit HIV leben. Dabei können dank der inländischen Produktion Zeit- und Kosteneinsparungen sowie eine höhere Qualität und Quantität der Zellen in Aussicht gestellt werden.
Über die CAR-T-Zell-Therapie: Die CAR (Chimeric Antigen Receptor)-T-Zell-Therapie wird zur Behandlung von Patient:innen mit bestimmten rezidivierten oder refraktären B-Zell-Neoplasien wie dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL), der akuten lymphatischen B-Zell-Leukämie (ALL) oder dem Multiplen Myelom eingesetzt.(8) Bei dieser personalisierten Therapie werden den Patient:innen T-Zellen entnommen und ex vivo gentechnisch so verändert, dass sie mittels eines künstlichen ("chimären") Rezeptors das bei Lymphomen häufig vorkommende Oberflächenantigen CD19 erkennen. Zielantigen beim Multiplen Myelom ist das B-Cell Maturation Antigen (BCMA). Die Zellen werden im Labor vermehrt und den Patient:innen per Infusion verabreicht. Kommen die CAR-T-Zellen dann mit den Krebszellen in Kontakt, werden diese abgetötet.
Kosteneffiziente, schnelle CAR-T-Zell-Produktion für individuelle Bedürfnisse
PROVIREX hat im Juni 2025 den Bau der Reinräume im tecHHub am Innovationspark Hamburg-Altona fertiggestellt. Die Planung und Umsetzung erfolgte in enger Abstimmung mit der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) und der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz. Die GMP (Good Manufacturing Practice)-Zertifizierung und die behördliche Erlaubnis zur Produktion der CAR-T-Zellen strebt PROVIREX für das 3. Quartal 2026 an. Die Einrichtung verfügt über optimal ausgestatte GMP-Labore der vier Reinraumklassen A bis D und zugehörige Labore zur Qualitätskontrolle. Zur Herstellung von CAR-T-Zellen besteht eine Kapazität für insgesamt sieben automatisierte Geräte des Typs CliniMACS Prodigy® (11) von Miltenyi Biotec, die in der Reinraumklasse C betrieben werden. Dabei erlaubt die S3**-Klassifizierung die Herstellung von CAR-T-Zellen auch für Menschen mit HIV bei Vorliegen entsprechender Indikationen. Aufbauend auf der bisherigen erfolgreichen Zusammenarbeit planen Miltenyi Biotec und PROVIREX Gespräche über eine weiterführende strategische Partnerschaft mit dem Ziel, durch gemeinsame Entwicklungsaktivitäten zukunftsweisende Lösungen im Bereich der Zell- und Gentherapie weiter voranzutreiben. "PROVIREX ist ein unternehmerisch geführtes Biotech-Unternehmen, das von flachen Hierarchien und kurzen Kommunikationswegen profitiert - und damit schnelle Entscheidungen und flexible Reaktionen auch auf individuelle Patientenbedarfe ermöglicht. Die geringen Overhead-Strukturen bedeuten gleichzeitig auch wenig Bürokratie", betont Dr. Jan-Uwe Claas, Partner CEO des Unternehmens. "Wir stehen ab sofort für Gespräche zu zukünftigen Kooperationsprojekten oder Partnerschaften zur Verfügung. Dabei richtet sich unser Angebot nicht nur an CAR-T-Zell-Therapiezentren und forschende Einrichtungen, sondern auch an pharmazeutische Unternehmen für die Herstellung von CAR-T-Zellen für klinische Studien", so Dr. Claas.
Über PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH
Die PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH aus Hamburg ist ein privates Biotech-Unternehmen, das sich der Entwicklung fortschrittlicher "Advanced Therapy Medicinal Products" (ATMPs) widmet. Das Unternehmen nutzt seine proprietäre Genom-Editing-Technologie, um integrierte virale DNA präzise aus infizierten Zellen zu entfernen und so lebensbedrohliche Virusinfektionen zu heilen. Der Fokus liegt dabei auf Therapien zur Heilung von HIV-Infektionen mittels einer auf hochspezifischen Designer-Rekombinasen basierenden Kerntechnologie. Einzigartig in Deutschland sind die nach Gentechnikrecht angemeldeten S3**-Reinräume von PROVIREX in Hamburg, die speziell für die ATMP-Herstellung konzipiert wurden und höchste Sicherheits- sowie Qualitätsstandards garantieren. Gegründet im Oktober 2019, sicherte sich PROVIREX im Jahr 2020 eine Seed-Finanzierung. Seit Juli 2022 zählen die BIOVENTURE Consulting GmbH und die Freie und Hansestadt Hamburg (über die IFB) zu den Investoren und Gesellschaftern. Mit exklusiven Technologielizenzen und einem engagierten Team gestaltet PROVIREX die Zukunft der Genom-Editing-Therapien. Weitere Informationen zum Unternehmen erhalten Sie hier: www.provirex.de.
Über die Designer-Rekombinase Brec1 von PROVIREX: Die von PROVIREX entwickelte Designer-Rekombinase Brec1 birgt das Potenzial, mit dem HIV (Humanes Immundefizienz-Virus)-1-Virus infizierte Menschen von ihrer Infektion zu heilen. Brec1 schneidet dabei den Bauplan des Virus aus dem Erbgut der infizierten Zellen heraus und verknüpft anschließlich die offenen Enden.(9) Im Unterschied zur CRISPR (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats)-Technologie arbeiten die Designer-Rekombinasen absolut fehlerfrei. In präklinischen Studien mit infizierten Zellen zeigte Brec1 eine hohe Spezifität. Bei Mäusen, die mit Zellen von HIV-Patient:innen humanisiert worden waren, fiel die Viruslast dauerhaft unter die Nachweisgrenze - ohne Virusrebound oder unerwünschte Nebenwirkungen.(10) Eine klinische Phase 1b/2a-Studie soll zeitnah beginnen. Die Verabreichung der Brec1-Rekombinase erfolgt derzeit mittels Transfektion zuvor entnommener peripherer Stammzellen des Blutes, die den Patient:innen wieder reinfundiert werden.
Referenzen
1. Abdo L, Batista-Silva LR, Bonamino MH. Cost-effective strategies for CAR-T cell therapy manufacturing. Mol Ther Oncol 2025; 33(2): 200980
2. CAR-T-Zelltherapie in Österreich und Deutschland. Abrufbar unter: https://car-t-cell.com/zentren; Datum des letzten Zugriffs: 16.06.2025
3. Mitteilung Uniklinik Köln. Abrufbar unter: https://ots.de/n5goKX; Datum des letzten Zugriffs: 20.06.2025
4. Mitteilung Universitätsklinikum Heidelberg. Abrufbar unter: https://ots.de/v2FEC5; Datum des letzten Zugriffs: 20.06.2025
5. Mitteilung Universitätsklinikum Tübingen. Abrufbar unter: https://ots.de/BUHXvB; Datum des letzten Zugriffs: 20.06.2025
6. Mitteilung Uniklinikum Erlangen. Abrufbar unter: https://ots.de/tTfKI2; Datum des letzten Zugriffs: 20.06.2025
7. Mitteilung Universität Duisburg-Essen. Abrufbar unter: https://ots.de/KW3aqx; Datum des letzten Zugriffs: 20.06.2025
8. Borchmann P. CAR-T-Zell-Therapie. Abrufbar unter: https://lymphome.de/therapieverfahren/6-car-t-zell-therapie; Datum des letzten Zugriffs: 09.06.2025
9. PROVIREX: Precise genome-editing technology to cure HIV. Abrufbar unter: https://www.nature.com/articles/d43747-025-00022-4; Datum des letzten Zugriffs: 09.06.2025
10. Karpinski J, Hauber I, Chemnitz J, et al. Directed evolution of a recombinase that excises the provirus of most HIV-1 primary isolates with high specificity. Nat Biotechnol. 2016;34(4): 401-409
11. Miltenyi Biotec. CliniMACS Prodigy® Platform. Abrufbar unter: https://ots.de/54QWhl; Datum des letzten Zugriffs: 30.06.2025
Zukunftsgerichtete Aussagen: Diese Presseinformation enthält Annahmen, Erwartungen und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Branche und des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens der PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH. Diese Annahmen, Erwartungen und Prognosen sind unsicher und unterliegen jederzeit einem Änderungsrisiko, insbesondere den üblichen Risiken von Biotech/-Pharmaunternehmen wie Auswirkungen von Produkt- und Rohstoffpreisen, Arzneimittelsicherheit, Wechselkursschwankungen, staatlichen Vorschriften, Arbeitsbeziehungen, Steuern, politische Instabilität und Terrorismus sowie dem Ergebnis anhängiger Forderungen und staatlicher Untersuchungen, die das Unternehmen betreffen. Alle in dieser Mitteilung enthaltenen zukunftsweisenden Aussagen gelten zum Datum ihrer Veröffentlichung. Sie stellen keine Gewährleistungen künftiger Leistung dar. Tatsächliche Ereignisse oder Entwicklungen können wesentlich von den hier skizzierten Erwartungen abweichen, die in zukunftsweisenden Aussagen ausdrücklich dargestellt oder impliziert werden. Die PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH übernimmt keinerlei Verantwortung zur Aktualisierung derartiger Annahmen, Erwartungen und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Branche, des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens und des Unternehmens.
Pressekontakt:
Pressekontakt: Wiebke Fernbacher, Brickenkamp-PR GmbH,
47798 Krefeld, Tel.: +49 (0)2151 6214600, E-Mail: fernbacher@brickenkamp.de
Unternehmenskontakt: Dr. Jan-Uwe Claas, PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH,
22547 Hamburg, Tel: +49 (0)40 9999 69 190, E-Mail: jan.claas@provirex.de
Original-Content von: PROVIREX Genome Editing Therapies GmbH, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/180261/6071709
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