NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent-Öl zur Lieferung im September kostete zuletzt 68,95 US-Dollar. Das waren 66 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im August stieg auf 66,34 Dollar.
Die Kernstaaten des Ölkartells Opec+ drehen den Ölhahn weiter auf. Die Ausweitung der Fördermenge werde im August auf 548.000 Barrel pro Tag gesteigert, teilte der Ölverbund am Wochenende mit. Derzeit liegt sie bei täglich 411.000 Barrel. Der Anstieg war stärker als von Experten erwartet. Die Produzenten reagieren damit nach eigenen Angaben auf die global stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
In den vergangenen Jahren hatten die acht Staaten des Kartells, darunter Saudi-Arabien und Russland, ihre Produktion um 2,2 Millionen Barrel gedrosselt. Seit April hat die Gruppe damit begonnen, diese Kürzungen wieder schrittweise rückgängig zu machen. Die wichtigsten Länder von Opec+ sind Saudi-Arabien und Russland. Die Entscheidung der Opec dürfte die Preisentwicklung tendenziell dämpfen.
Vertreter von Opec+ zeigten sich jedoch zuversichtlich, dass eine sich erholende Weltwirtschaft die steigende Fördermenge aufnehmen kann. Die Unsicherheit ist jedoch hoch, da die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump das Weltwirtschaftswachstum belasten könnte. Ein Risikofaktor für die künftige Preisentwicklung stellt auch weiterhin die unsichere Lage im Nahen Osten dar.
Opec+ wird bei ihrem nächsten Treffen am 3. August weitere 548.000 Barrel pro Tag in Erwägung ziehen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Delegierte. Damit wären die im Jahr 2023 vollzogenen Kürzungen der Fördermenge wieder vollständig rückgängig gemacht./jsl/la/he