Vaduz (ots) -
Der Ausschuss für Finanzmarktstabilität (AFMS) tagte am Montag, 7. Juli 2025, in seiner 25. Sitzung in neuer Zusammensetzung nach dem Regierungswechsel. Eve Beck, Generalsekretärin im Ministerium für Präsidiales und Finanzen, agierte dabei erstmals als Vorsitzende des Ausschusses. Der AFMS befasste sich insbesondere mit der sich abschwächenden Konjunktur und deren potenziellen Auswirkungen auf die liechtensteinische Volkswirtschaft und den Finanzsektor. Die zunehmenden globalen Herausforderungen und die hohe wirtschaftspolitische Unsicherheit belasten den wirtschaftlichen Ausblick und haben zu einer erhöhten Volatilität an den internationalen Finanzmärkten geführt. Die Risikoprämien für US-Staatsanleihen sind gestiegen, während sich der US-Dollar, entgegen seiner traditionellen Rolle als sicherer Hafen in Krisenzeiten, ungewöhnlich schwach entwickelt hat. Trotz dieses herausfordernden globalen Umfelds präsentiert sich der liechtensteinische Finanzplatz weiterhin stabil. Der AFMS wird die Entwicklungen weiterhin genau beobachten, um die Stabilität des Finanzsektors auch weiterhin zu gewährleisten.
Makroprudenzielle Strategie
Im Rahmen der Evaluierung der Erreichung der makroprudenziellen Zwischenziele und der Wirksamkeit der gesetzten makroprudenziellen Massnahmen hat der AFMS die makroprudenzielle Strategie überprüft und punktuell leicht angepasst, etwa um regulatorischen Änderungen weiterhin zu entsprechen. Inhaltlich bestätigte der AFMS auch in neuer Zusammensetzung, dass die bestehende makroprudenzielle Strategie weiterverfolgt werden soll. Die revidierte makroprudenzielle Strategie wird auf der FMA-Website publiziert.
Keine Aktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers
Vor dem Hintergrund der negativen Kreditlücke sowie weiterer makroökonomischer Indikatoren empfiehlt der AFMS weiterhin, den antizyklischen Kapitalpuffer (AZKP) bei 0% des Gesamtrisikobetrags zu belassen. Die Verschuldungsquoten im nichtfinanziellen Sektor liegen derzeit unter dem langfristigen Trend und deuten somit auf kein übermässiges Kreditwachstum hin. Auch die zusätzlichen zyklischen Indikatoren, die der AFMS zur Beurteilung des AZKP berücksichtigt, zeigen keine Anzeichen für zunehmende Ungleichgewichte. In diesem Zuge wurde auch die entsprechende AFMS-Empfehlung (AFMS/2025/1) erneuert.
Diskussion über ESRB-Empfehlungen
Der AFMS hat sich zudem mit zwei bestehenden Empfehlungen des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB) und ihren Umsetzungen in Liechtenstein befasst. Die erste Empfehlung zielt auf die Identifikation wesentlicher Drittstaaten für den Bankensektor ab, um dem Aufbau von Risiken in für den Bankensektor relevanten Drittstaaten entgegenzuwirken. Die zweite Empfehlung betrifft die Reziprozität makroprudenzieller Massnahmen anderer EWR-Mitgliedstaaten und soll verhindern, dass zu stark unterschiedliche Regelungen im gemeinsamen Binnenraum die Effektivität solcher Massnahmen untergraben. In beiden Fällen ergab die diesjährige Analyse, dass derzeit keine zusätzlichen Massnahmen für den liechtensteinischen Bankensektor notwendig sind.
Informationen zum AFMS
Der Ausschuss für Finanzmarktstabilität ist das zentrale Gremium der makroprudenziellen Aufsicht in Liechtenstein. Seine gesetzliche Aufgabe besteht darin, potentielle Systemrisiken zu erkennen und diesen mit effizienten makroprudenziellen Instrumenten, Empfehlungen und Risikohinweisen entgegenzuwirken, um damit die Finanzmarktstabilität in Liechtenstein zu stärken. Die Mitglieder des AFMS werden vom Ministerium für Präsidiales und Finanzen sowie der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) in den Ausschuss entsendet.
Pressekontakt:
Ausschuss für Finanzmarktstabilität
Eve Beck, Vorsitzende
T +423 236 74 37
eve.beck@regierung.li
Original-Content von: Fürstentum Liechtenstein, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100000148/100933305
Der Ausschuss für Finanzmarktstabilität (AFMS) tagte am Montag, 7. Juli 2025, in seiner 25. Sitzung in neuer Zusammensetzung nach dem Regierungswechsel. Eve Beck, Generalsekretärin im Ministerium für Präsidiales und Finanzen, agierte dabei erstmals als Vorsitzende des Ausschusses. Der AFMS befasste sich insbesondere mit der sich abschwächenden Konjunktur und deren potenziellen Auswirkungen auf die liechtensteinische Volkswirtschaft und den Finanzsektor. Die zunehmenden globalen Herausforderungen und die hohe wirtschaftspolitische Unsicherheit belasten den wirtschaftlichen Ausblick und haben zu einer erhöhten Volatilität an den internationalen Finanzmärkten geführt. Die Risikoprämien für US-Staatsanleihen sind gestiegen, während sich der US-Dollar, entgegen seiner traditionellen Rolle als sicherer Hafen in Krisenzeiten, ungewöhnlich schwach entwickelt hat. Trotz dieses herausfordernden globalen Umfelds präsentiert sich der liechtensteinische Finanzplatz weiterhin stabil. Der AFMS wird die Entwicklungen weiterhin genau beobachten, um die Stabilität des Finanzsektors auch weiterhin zu gewährleisten.
Makroprudenzielle Strategie
Im Rahmen der Evaluierung der Erreichung der makroprudenziellen Zwischenziele und der Wirksamkeit der gesetzten makroprudenziellen Massnahmen hat der AFMS die makroprudenzielle Strategie überprüft und punktuell leicht angepasst, etwa um regulatorischen Änderungen weiterhin zu entsprechen. Inhaltlich bestätigte der AFMS auch in neuer Zusammensetzung, dass die bestehende makroprudenzielle Strategie weiterverfolgt werden soll. Die revidierte makroprudenzielle Strategie wird auf der FMA-Website publiziert.
Keine Aktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers
Vor dem Hintergrund der negativen Kreditlücke sowie weiterer makroökonomischer Indikatoren empfiehlt der AFMS weiterhin, den antizyklischen Kapitalpuffer (AZKP) bei 0% des Gesamtrisikobetrags zu belassen. Die Verschuldungsquoten im nichtfinanziellen Sektor liegen derzeit unter dem langfristigen Trend und deuten somit auf kein übermässiges Kreditwachstum hin. Auch die zusätzlichen zyklischen Indikatoren, die der AFMS zur Beurteilung des AZKP berücksichtigt, zeigen keine Anzeichen für zunehmende Ungleichgewichte. In diesem Zuge wurde auch die entsprechende AFMS-Empfehlung (AFMS/2025/1) erneuert.
Diskussion über ESRB-Empfehlungen
Der AFMS hat sich zudem mit zwei bestehenden Empfehlungen des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB) und ihren Umsetzungen in Liechtenstein befasst. Die erste Empfehlung zielt auf die Identifikation wesentlicher Drittstaaten für den Bankensektor ab, um dem Aufbau von Risiken in für den Bankensektor relevanten Drittstaaten entgegenzuwirken. Die zweite Empfehlung betrifft die Reziprozität makroprudenzieller Massnahmen anderer EWR-Mitgliedstaaten und soll verhindern, dass zu stark unterschiedliche Regelungen im gemeinsamen Binnenraum die Effektivität solcher Massnahmen untergraben. In beiden Fällen ergab die diesjährige Analyse, dass derzeit keine zusätzlichen Massnahmen für den liechtensteinischen Bankensektor notwendig sind.
Informationen zum AFMS
Der Ausschuss für Finanzmarktstabilität ist das zentrale Gremium der makroprudenziellen Aufsicht in Liechtenstein. Seine gesetzliche Aufgabe besteht darin, potentielle Systemrisiken zu erkennen und diesen mit effizienten makroprudenziellen Instrumenten, Empfehlungen und Risikohinweisen entgegenzuwirken, um damit die Finanzmarktstabilität in Liechtenstein zu stärken. Die Mitglieder des AFMS werden vom Ministerium für Präsidiales und Finanzen sowie der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) in den Ausschuss entsendet.
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Ausschuss für Finanzmarktstabilität
Eve Beck, Vorsitzende
T +423 236 74 37
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