Freiburg (ots) -
Caritas international kritisiert den israelischen Plan, in Rafah ein Lager für 600.000 Menschen errichten zu wollen scharf. Dieser widerspreche klar dem humanitären Völkerrecht und werde die Notlage von hungernden Menschen in Gaza nur noch verschlimmern.
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, verurteilt die Verwendung des Begriffes "humanitär" im Zusammenhang mit den israelischen Umsiedlungsplänen für die Bevölkerung Gazas. Hintergrund ist die Aussage des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz, alle Palästinenser im Gazastreifen in ein Lager auf den Ruinen von Rafah umzusiedeln. Er habe das israelische Militär angewiesen, Vorbereitungen für die Errichtung eines Lagers für zunächst 600.000 Menschen zu treffen, das er als "humanitäre Stadt" bezeichnete. Einmal umgesiedelte Menschen sollen das Lager nach Betreten nicht mehr verlassen dürfen.
"Angesichts von zwei Millionen Menschen, die sich im Gaza-Streifen in einer dramatischen humanitären Notlage befinden, ist der Begriff "humanitäre Stadt" in diesem Zusammenhang zynisch, inhuman und realitätsfern", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. "Humanitär wäre eine Öffnung der Grenzen für humanitäre Hilfslieferungen, um endlich den Hunger im Gaza-Streifen beenden zu können. Humanitär wäre auch, unabhängigen Hilfsorganisationen wie der Caritas wieder die Möglichkeit zu geben, Menschen in Not mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und sauberem Trinkwasser zu versorgen - und zwar dort, wo sie sich gerade aufhalten", sagt Oliver Müller und kritisiert, die chaotischen Hilfen der Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die im Mai trotz Kritik der Vereinten Nationen und entgegen der deutlichen Warnung von humanitären Experten durch die israelische Regierung eingerichtet wurde. "Täglich kommt es dabei zu Verletzten und Toten, alte und kranke Menschen haben aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität nicht einmal die Möglichkeit, die wenigen Verteilstationen zu erreichen. Das ist definitiv kein funktionierendes System. Um angemessen auf die Not reagieren zu können, braucht es einen Verteilungsmechanismus, der den humanitären Prinzipien von Menschlichkeit, Neutralität und Unparteilichkeit entspricht."
Der Plan, einen Großteil der Bevölkerung Gazas nach Rafah umzusiedeln sei zudem nicht mit dem Völkerrecht vereinbar. "Es ist schlicht und ergreifend eine Frage der Menschlichkeit, dass hungernden Frauen und Kindern nicht länger der Zugang zu humanitärer Hilfe verwehrt wird. Alles andere ist in der jetzigen Situation weder humanitär noch angemessen", so Oliver Müller.
Oliver Müller, Leiter von Caritas international, steht für Interviews zur Verfügung.
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.
Pressekontakt:
Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg. Telefon
0761/200-0. Oliver Müller (verantwortlich -292), Achim Reinke
(Durchwahl -515).
www.caritas-international.de
Original-Content von: Caritas international, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/67602/6073230
Caritas international kritisiert den israelischen Plan, in Rafah ein Lager für 600.000 Menschen errichten zu wollen scharf. Dieser widerspreche klar dem humanitären Völkerrecht und werde die Notlage von hungernden Menschen in Gaza nur noch verschlimmern.
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, verurteilt die Verwendung des Begriffes "humanitär" im Zusammenhang mit den israelischen Umsiedlungsplänen für die Bevölkerung Gazas. Hintergrund ist die Aussage des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz, alle Palästinenser im Gazastreifen in ein Lager auf den Ruinen von Rafah umzusiedeln. Er habe das israelische Militär angewiesen, Vorbereitungen für die Errichtung eines Lagers für zunächst 600.000 Menschen zu treffen, das er als "humanitäre Stadt" bezeichnete. Einmal umgesiedelte Menschen sollen das Lager nach Betreten nicht mehr verlassen dürfen.
"Angesichts von zwei Millionen Menschen, die sich im Gaza-Streifen in einer dramatischen humanitären Notlage befinden, ist der Begriff "humanitäre Stadt" in diesem Zusammenhang zynisch, inhuman und realitätsfern", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. "Humanitär wäre eine Öffnung der Grenzen für humanitäre Hilfslieferungen, um endlich den Hunger im Gaza-Streifen beenden zu können. Humanitär wäre auch, unabhängigen Hilfsorganisationen wie der Caritas wieder die Möglichkeit zu geben, Menschen in Not mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und sauberem Trinkwasser zu versorgen - und zwar dort, wo sie sich gerade aufhalten", sagt Oliver Müller und kritisiert, die chaotischen Hilfen der Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die im Mai trotz Kritik der Vereinten Nationen und entgegen der deutlichen Warnung von humanitären Experten durch die israelische Regierung eingerichtet wurde. "Täglich kommt es dabei zu Verletzten und Toten, alte und kranke Menschen haben aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität nicht einmal die Möglichkeit, die wenigen Verteilstationen zu erreichen. Das ist definitiv kein funktionierendes System. Um angemessen auf die Not reagieren zu können, braucht es einen Verteilungsmechanismus, der den humanitären Prinzipien von Menschlichkeit, Neutralität und Unparteilichkeit entspricht."
Der Plan, einen Großteil der Bevölkerung Gazas nach Rafah umzusiedeln sei zudem nicht mit dem Völkerrecht vereinbar. "Es ist schlicht und ergreifend eine Frage der Menschlichkeit, dass hungernden Frauen und Kindern nicht länger der Zugang zu humanitärer Hilfe verwehrt wird. Alles andere ist in der jetzigen Situation weder humanitär noch angemessen", so Oliver Müller.
Oliver Müller, Leiter von Caritas international, steht für Interviews zur Verfügung.
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.
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