POTSDAM/SCHWEDT (dpa-AFX) - Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Flächen der PCK-Raffinerie in Schwedt für neue industrielle Ansiedlungen zu nutzen. "Das ist bis dato ja noch ausgeschlossen", sagte Keller im Wirtschaftsausschuss des Landtags. Dafür brauche es das Einverständnis des Treuhänders und der Geschäftsführung. "Da hoffen wir, dass wir in Zukunft eine Lösung finden."
Die Raffinerie versorgt weite Teile des Nordostens und Berlin mit Sprit, Heizöl, Kerosin und anderen Raffinerieprodukten. Früher verarbeitete sie nur russisches Öl. Die Bundesregierung beschloss wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine einen Verzicht auf russisches Pipeline-Öl. PCK stellte auf andere Quellen um. Der Bund übernahm die Kontrolle über die deutschen Tochtergesellschaften des russischen Staatskonzerns Rosneft und ihre Anteile an PCK. Er verlängerte auch eine Beschäftigungsgarantie für die Raffinerie.
Die Bundesregierung sei "auf dem Weg, eine Verlängerung der Treuhänderschaft zu prüfen", sagte Keller. Das sei aus Brandenburger Sicht der richtige Weg, um sowohl die Beschäftigung, als auch die Lieferung und Abnahme zu gewährleisten. Eine Verlängerung der Treuhänderschaft würde demnach bedeuten, dass die PCK unter den derzeitigen Rahmenbedingungen weiter arbeiten kann. Verstärkte Öllieferungen aus Kasachstan tragen laut Keller zu einer Auslastung des wirtschaftlichen Betriebs zu mehr als 90 Prozent bei./agy/DP/men