Berlin (ots) -
- Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben deutschlandweit höchsten Risikograd: Karten und Berechnungen der DUH zeigen von potenziellen Schäden durch Jahrhunderthochwasser betroffenen Flächenanteil, Ausmaß betroffener Wohnadressen sowie daraus resultierende Risikobewertung
- Umfangreiche Abfrage in allen Bundesländern zu Hochwasservorsorge und -Monitoring von 2014 bis 2024 offenbart massiven Nachholbedarf vor allem bei naturbasiertem Hochwasserschutz
- DUH identifiziert fünf Stellschrauben für zukunftsfähigen Hochwasserschutz in Deutschland
Eine neue Bewertung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) belegt das teils enorme Risiko für schwere Schäden durch ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser in allen deutschen Bundesländern: 10 von 16 Bundesländer weisen demnach mindestens einen sehr hohen Risikograd auf. Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben sogar einen extremen Risikograd. Für den Hochwasser-Risikograd hat die DUH die bei einem Jahrhunderthochwasser potentiell von Schäden betroffene Fläche mit den betroffenen Wohnadressen verrechnet. In Bayern liegen mit 65.517 die meisten Wohnadressen in potenziell von einem Jahrhunderthochwasser betroffenen Gebieten. Die größten Anteile Risikofläche an der Landesfläche - also Fläche mit einem Schadenspotenzial bei einem Jahrhunderthochwasser - haben Nordrhein-Westfalen (6,8 Prozent), Brandenburg (6,2 Prozent) und Sachsen-Anhalt (5,9 Prozent). Ein Jahrhunderthochwasser ist statistisch gesehen einmal alle 100 Jahre zu erwarten, wobei sich diese Werte auf Messreihen in der Vergangenheit beziehen. Durch die Klimakrise und die landschaftlichen Veränderungen des letzten Jahrhunderts treten jene Pegel in Zukunft häufiger auf.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 hat Deutschland schmerzlich vor Augen geführt, wie gefährlich die Auswirkungen der Klimakrise für uns sind. Das steigende Risiko für Extremwetterereignisse und das damit einhergehende Risiko, dass sogenannte Jahrhunderthochwasser deutlich häufiger als im hundertjährigen Durchschnitt auftreten, stellt die Bundesländer vor enorme Herausforderungen. Bislang tun die Bundesländer jedoch zu wenig für den Schutz der potenziell hunderttausenden Betroffenen. Bei der dringend erforderlichen Anpassung und Vorsorge muss der Fokus stärker auf naturbasierten Hochwasserschutz gelegt werden. Flüsse und Bäche brauchen endlich mehr Raum, Wasser muss in intakten Wäldern, Wiesen und Feuchtgebieten zurückgehalten werden."
Eine umfangreiche Abfrage der DUH in allen Bundesländern zu Hochwasservorsorge und -Monitoring von 2014 bis 2024 offenbart den flächendeckenden Nachholbedarf bei naturbasiertem Hochwasserschutz. Kein Bundesland hat die DUH in der Abfrage im Gesamtkonzept mit all seinen Hochwasserschutzmaßnahmen überzeugt.
Sabrina Schulz, Stellvertretende Bereichsleitung Naturschutz bei der DUH: "Unsere Abfrage unter allen Bundesländern bestätigt, dass noch viel zu häufig technische Schutzmaßnahmen gegenüber naturbasiertem Hochwasserschutz bevorzugt werden - das ist teuer und verschenkt das Potenzial, wichtige Nebeneffekte für Biodiversität, Gewässerschutz und Dürrevorsorge zu erzielen."
Aus ihrer Abfrage leitet die DUH fünf wesentliche Stellschrauben für zukunftsfähigen Hochwasserschutz in Deutschland ab:
- Bundesländer müssen Kommunen dabei unterstützen, schneller fit für Extremwetterereignisse zu werden, die mit Überflutungsgefahren und Wassermangel einhergehen
- Naturbasierter Hochwasserschutz muss Vorrang haben vor technischem Hochwasserschutz
- Bundesländer müssen Rückbaumaßnahmen in Überschwemmungsgebieten fördern
- Bundesländer müssen mehr Daten zu ihren Hochwasserschutzmaßnahmen erheben und diese vergleichbarer gestalten
- Austausch zwischen den Ländern zu guten Lösungen für den naturbasierten Hochwasserschutz
Link:
Die Ergebnisse der Abfrage und die Berechnungen im Detail finden Sie hier: https://l.duh.de/p250710
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Sabrina Schulz, Stellv. Bereichsleiterin Naturschutz und biologische Vielfalt
0361 30254910, schulz@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/22521/6073501
- Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben deutschlandweit höchsten Risikograd: Karten und Berechnungen der DUH zeigen von potenziellen Schäden durch Jahrhunderthochwasser betroffenen Flächenanteil, Ausmaß betroffener Wohnadressen sowie daraus resultierende Risikobewertung
- Umfangreiche Abfrage in allen Bundesländern zu Hochwasservorsorge und -Monitoring von 2014 bis 2024 offenbart massiven Nachholbedarf vor allem bei naturbasiertem Hochwasserschutz
- DUH identifiziert fünf Stellschrauben für zukunftsfähigen Hochwasserschutz in Deutschland
Eine neue Bewertung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) belegt das teils enorme Risiko für schwere Schäden durch ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser in allen deutschen Bundesländern: 10 von 16 Bundesländer weisen demnach mindestens einen sehr hohen Risikograd auf. Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben sogar einen extremen Risikograd. Für den Hochwasser-Risikograd hat die DUH die bei einem Jahrhunderthochwasser potentiell von Schäden betroffene Fläche mit den betroffenen Wohnadressen verrechnet. In Bayern liegen mit 65.517 die meisten Wohnadressen in potenziell von einem Jahrhunderthochwasser betroffenen Gebieten. Die größten Anteile Risikofläche an der Landesfläche - also Fläche mit einem Schadenspotenzial bei einem Jahrhunderthochwasser - haben Nordrhein-Westfalen (6,8 Prozent), Brandenburg (6,2 Prozent) und Sachsen-Anhalt (5,9 Prozent). Ein Jahrhunderthochwasser ist statistisch gesehen einmal alle 100 Jahre zu erwarten, wobei sich diese Werte auf Messreihen in der Vergangenheit beziehen. Durch die Klimakrise und die landschaftlichen Veränderungen des letzten Jahrhunderts treten jene Pegel in Zukunft häufiger auf.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 hat Deutschland schmerzlich vor Augen geführt, wie gefährlich die Auswirkungen der Klimakrise für uns sind. Das steigende Risiko für Extremwetterereignisse und das damit einhergehende Risiko, dass sogenannte Jahrhunderthochwasser deutlich häufiger als im hundertjährigen Durchschnitt auftreten, stellt die Bundesländer vor enorme Herausforderungen. Bislang tun die Bundesländer jedoch zu wenig für den Schutz der potenziell hunderttausenden Betroffenen. Bei der dringend erforderlichen Anpassung und Vorsorge muss der Fokus stärker auf naturbasierten Hochwasserschutz gelegt werden. Flüsse und Bäche brauchen endlich mehr Raum, Wasser muss in intakten Wäldern, Wiesen und Feuchtgebieten zurückgehalten werden."
Eine umfangreiche Abfrage der DUH in allen Bundesländern zu Hochwasservorsorge und -Monitoring von 2014 bis 2024 offenbart den flächendeckenden Nachholbedarf bei naturbasiertem Hochwasserschutz. Kein Bundesland hat die DUH in der Abfrage im Gesamtkonzept mit all seinen Hochwasserschutzmaßnahmen überzeugt.
Sabrina Schulz, Stellvertretende Bereichsleitung Naturschutz bei der DUH: "Unsere Abfrage unter allen Bundesländern bestätigt, dass noch viel zu häufig technische Schutzmaßnahmen gegenüber naturbasiertem Hochwasserschutz bevorzugt werden - das ist teuer und verschenkt das Potenzial, wichtige Nebeneffekte für Biodiversität, Gewässerschutz und Dürrevorsorge zu erzielen."
Aus ihrer Abfrage leitet die DUH fünf wesentliche Stellschrauben für zukunftsfähigen Hochwasserschutz in Deutschland ab:
- Bundesländer müssen Kommunen dabei unterstützen, schneller fit für Extremwetterereignisse zu werden, die mit Überflutungsgefahren und Wassermangel einhergehen
- Naturbasierter Hochwasserschutz muss Vorrang haben vor technischem Hochwasserschutz
- Bundesländer müssen Rückbaumaßnahmen in Überschwemmungsgebieten fördern
- Bundesländer müssen mehr Daten zu ihren Hochwasserschutzmaßnahmen erheben und diese vergleichbarer gestalten
- Austausch zwischen den Ländern zu guten Lösungen für den naturbasierten Hochwasserschutz
Link:
Die Ergebnisse der Abfrage und die Berechnungen im Detail finden Sie hier: https://l.duh.de/p250710
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Sabrina Schulz, Stellv. Bereichsleiterin Naturschutz und biologische Vielfalt
0361 30254910, schulz@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
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