Berlin (ots) -
280 Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet verfolgten den informativen Vortrag über das "Lagebild aus dem Weltall": Im Rahmen der aktuellen Online-Fortbildung der Reihe "DFV direkt" des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) stellte Ruben Piroska, nationaler Fachkoordinator für den Copernicus Katastrophen- und Krisenmanagementdienst (CEMS) im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der satellitengestützten Fernerkundung vor. Der Vortrag war hochaktuell: Parallel lief im Waldbrandeinsatz in der sächsischen Gohrischheide die Kartierung des Einsatzgebietes.
Piroska bezog das Publikum aktiv über eine Online-Umfrage ein und fragte etwa nach bisher verwendeten Optionen der Fernerkundung. Die Mehrheit der Zuhörenden stufte sich selbst als Einsteigerinnen und Einsteiger ein - obwohl bereits alltägliche Dienste wie Google Maps zu den Anwendungen zählen. "Der Begriff der Fernerkundung bezeichnet insbesondere luft- und satellitengestützte Verfahren, mit denen Informationen über Objekte, Gebiete und Phänomene - meist in Form von Bildern - gewonnen und analysiert werden", erläuterte der Referent. Wichtige Parameter seien Räumliche Auflösung (Größe der Bildpixel), Zeitliche Auflösung (Aufnahmefrequenz), Spektrale Auflösung (zum Beispiel Radar- oder UV-Daten) sowie Radiometrische Auflösung (Informationsgehalt je Pixel).
Einsatz in der Praxis
Ein zentraler Anwendungsbereich ist das sogenannte Rapid Mapping - die schnelle Notfallkartierung bei Krisen wie Waldbränden oder Hochwasserereignissen. Am Beispiel des Hochwassers im Ahrtal 2021 zeigte Piroska, wie Satellitenbilder die Einschätzung der Lage unterstützten: Sind Brücken noch intakt? Wie stark sind Gebäude beschädigt? Wie groß ist das betroffene Gebiet? Diese Informationen seien essenziell für Einsatzplanung und Wiederaufbau gewesen. Auch bei aktuellen Ereignissen komme der Dienst zum Einsatz - etwa beim Waldbrand am Brocken im September 2024: Am Tag nach den ersten Brandausbrüchen war der Copernicus-Dienst hier aktiviert worden; tags darauf lagen Bilder vom Vortag zur Auswertung vor.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
"Fernerkundung dient nicht nur der Lageanalyse, sondern auch der Frühwarnung - beispielsweise bei Vegetationsbränden oder Hochwassergefahr. Dabei kommen spezialisierte Dienste zum Einsatz, zum Teil unter Nutzung künstlicher Intelligenz", so der Experte. Die erzeugten Karten stehen kostenfrei für Behörden und Organisationen des Bevölkerungsschutzes zur Verfügung und dürfen nachgenutzt werden. Einfache Browseranwendungen genügen - ein GIS-System ist nicht erforderlich. Auch 3D-Darstellungen, zum Beispiel bei Hangrutschungen, sind möglich. Erste Daten können bereits zwei Stunden nach Satellitenüberflug verfügbar sein.
So läuft der Zugriff:
- Ausfüllen eines Anforderungsformulars, ggf. in Abstimmung mit dem zuständigen Innenministerium
- Anforderung über das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ)
- Telefonische Rückfragen sind möglich
Ein Schulungsangebot ab dem Jahr 2026 ist in Vorbereitung. Zudem wurde auf den Newsletter des Dienstes verwiesen. Hierfür sowie für das Formular zu Aufnahme in den Nutzerkreis soll eine formlose E-Mail an das Funktionspostfach copernicus.ems@bbk.bund.de geschickt werden. Aktuelle Beispiele und Einsätze sind unter https://mapping.emergency.copernicus.eu/activations/EMSR810/ abrufbar.
Ausblick:
- Am Mittwoch, 16. Juli 2025, informiert Gerd Zimmermann, Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg und Vorsitzender des Arbeitskreises Ferien- und Gästehäuser im DFV, über die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Häuser - ob für Urlaub, Tagungen oder Feuerwehrausflüge.
- Am Mittwoch, 27. August 2025 wird Claudia Groetschel, Forum Brandrauchprävention e.V., unter dem Titel "Rauchwarnmelder: Technik, Vorschriften und Verantwortung für Feuerwehren" einen kompakten Überblick über die wichtigsten technischen Grundlagen, rechtlichen Rahmenbedingungen und das Qualitätszeichen "Q" geben.
- Information und Anmeldung: https://www.feuerwehrverband.de/veranstaltungen/dfv-direkt/.
(Harald Laier, DFV-Presseteam)
Pressekontakt:
Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Silvia Oestreicher
Telefon: 030-28 88 48 823
E-Mail: oestreicher@dfv.org
Facebook: www.facebook.de/112willkommen
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Original-Content von: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV), übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/50093/6075131
280 Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet verfolgten den informativen Vortrag über das "Lagebild aus dem Weltall": Im Rahmen der aktuellen Online-Fortbildung der Reihe "DFV direkt" des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) stellte Ruben Piroska, nationaler Fachkoordinator für den Copernicus Katastrophen- und Krisenmanagementdienst (CEMS) im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der satellitengestützten Fernerkundung vor. Der Vortrag war hochaktuell: Parallel lief im Waldbrandeinsatz in der sächsischen Gohrischheide die Kartierung des Einsatzgebietes.
Piroska bezog das Publikum aktiv über eine Online-Umfrage ein und fragte etwa nach bisher verwendeten Optionen der Fernerkundung. Die Mehrheit der Zuhörenden stufte sich selbst als Einsteigerinnen und Einsteiger ein - obwohl bereits alltägliche Dienste wie Google Maps zu den Anwendungen zählen. "Der Begriff der Fernerkundung bezeichnet insbesondere luft- und satellitengestützte Verfahren, mit denen Informationen über Objekte, Gebiete und Phänomene - meist in Form von Bildern - gewonnen und analysiert werden", erläuterte der Referent. Wichtige Parameter seien Räumliche Auflösung (Größe der Bildpixel), Zeitliche Auflösung (Aufnahmefrequenz), Spektrale Auflösung (zum Beispiel Radar- oder UV-Daten) sowie Radiometrische Auflösung (Informationsgehalt je Pixel).
Einsatz in der Praxis
Ein zentraler Anwendungsbereich ist das sogenannte Rapid Mapping - die schnelle Notfallkartierung bei Krisen wie Waldbränden oder Hochwasserereignissen. Am Beispiel des Hochwassers im Ahrtal 2021 zeigte Piroska, wie Satellitenbilder die Einschätzung der Lage unterstützten: Sind Brücken noch intakt? Wie stark sind Gebäude beschädigt? Wie groß ist das betroffene Gebiet? Diese Informationen seien essenziell für Einsatzplanung und Wiederaufbau gewesen. Auch bei aktuellen Ereignissen komme der Dienst zum Einsatz - etwa beim Waldbrand am Brocken im September 2024: Am Tag nach den ersten Brandausbrüchen war der Copernicus-Dienst hier aktiviert worden; tags darauf lagen Bilder vom Vortag zur Auswertung vor.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
"Fernerkundung dient nicht nur der Lageanalyse, sondern auch der Frühwarnung - beispielsweise bei Vegetationsbränden oder Hochwassergefahr. Dabei kommen spezialisierte Dienste zum Einsatz, zum Teil unter Nutzung künstlicher Intelligenz", so der Experte. Die erzeugten Karten stehen kostenfrei für Behörden und Organisationen des Bevölkerungsschutzes zur Verfügung und dürfen nachgenutzt werden. Einfache Browseranwendungen genügen - ein GIS-System ist nicht erforderlich. Auch 3D-Darstellungen, zum Beispiel bei Hangrutschungen, sind möglich. Erste Daten können bereits zwei Stunden nach Satellitenüberflug verfügbar sein.
So läuft der Zugriff:
- Ausfüllen eines Anforderungsformulars, ggf. in Abstimmung mit dem zuständigen Innenministerium
- Anforderung über das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ)
- Telefonische Rückfragen sind möglich
Ein Schulungsangebot ab dem Jahr 2026 ist in Vorbereitung. Zudem wurde auf den Newsletter des Dienstes verwiesen. Hierfür sowie für das Formular zu Aufnahme in den Nutzerkreis soll eine formlose E-Mail an das Funktionspostfach copernicus.ems@bbk.bund.de geschickt werden. Aktuelle Beispiele und Einsätze sind unter https://mapping.emergency.copernicus.eu/activations/EMSR810/ abrufbar.
Ausblick:
- Am Mittwoch, 16. Juli 2025, informiert Gerd Zimmermann, Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg und Vorsitzender des Arbeitskreises Ferien- und Gästehäuser im DFV, über die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Häuser - ob für Urlaub, Tagungen oder Feuerwehrausflüge.
- Am Mittwoch, 27. August 2025 wird Claudia Groetschel, Forum Brandrauchprävention e.V., unter dem Titel "Rauchwarnmelder: Technik, Vorschriften und Verantwortung für Feuerwehren" einen kompakten Überblick über die wichtigsten technischen Grundlagen, rechtlichen Rahmenbedingungen und das Qualitätszeichen "Q" geben.
- Information und Anmeldung: https://www.feuerwehrverband.de/veranstaltungen/dfv-direkt/.
(Harald Laier, DFV-Presseteam)
Pressekontakt:
Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Silvia Oestreicher
Telefon: 030-28 88 48 823
E-Mail: oestreicher@dfv.org
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